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Im Wirbel der Gefuehle

Titel: Im Wirbel der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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richtige Richtung geleitet werden, was eine kleine List vonnöten machte, was mir ja nicht so schlecht gelungen war, oder?«
    »Es steckte also wirklich dein Vorschlag dahinter, dass er mir einen Heiratsantrag machte«, fragte Reine, immer noch verstört.
    »Nein, nein, ich habe ihm nur ganz diskret die Vorteile einer solchen Verbindung vor Augen geführt, sodass er von selbst darauf kam. Letztlich war es ein Kinderspiel, da es ihm einen Herzenswunsch erfüllte.«
    »Ich glaube, da liegst du falsch, Papa. Christien — Monsieur Lenoir — hat nur einen Weg gesucht, um Theodore aus seinem Versteck zu locken.«
    »Ich will damit ja nicht sagen, dass das keine Rolle gespielt hätte, aber es wäre für diesen Zweck völlig ausreichend gewesen, wenn er dir nur den Hof gemacht hätte. Oh, nein, cherie, er wollte dich unbedingt.«
    Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, ein Blatt vor den Mund zu nehmen, außerdem hatte sie keine Geduld mehr und wollte es genau wissen. »Was hat ihn davon abgehalten?«
    Ihr Vater warf ihrer Mutter einen spitzbübischen Blick zu, was diese zu einem verschwörerischen Grinsen veranlasste. Reine tönten ihre eigenen Worte im Ohr, und sie wurde augenblicklich rot bis unter den Haaransatz, vor allem auch, weil sie unwillkürlich an
    Christien denken musste, der ihr einmal zu verstehen gab, dass sie trotz ihrer liebenswerten Direktheit gelegentlich ihre Zunge hüten müsste. Doch zurücknehmen wollte sie jetzt auch nichts mehr.
    »Ich denke«, erwiderte ihre Mutter mit dünner Stimme, »dass es womöglich mit seiner Auflassung von Anstand und Ehre zusammenhängt. Er hatte Angst davor, so kurz nach der verunglückten Hochzeit noch einmal um deine Hand anzuhalten, und fürchtete wohl auch um deinen guten Ruf, nachdem Theodore gerade erst verstorben war. Andererseits konnte er ja nicht auf immer und ewig hierbleiben, ohne dich zu heiraten.«
    »Aber du und Papa, ihr wäret doch hier gewesen, um den nötigen Anstand zu gewährleisten, und somit würde er nicht weiter auffallen, wäre also offiziell nicht anders gestellt, als alle anderen Gäste bei uns.«
    »Bis auf die Kleinigkeit, dass praktisch jeder in der Gegend bereits Kenntnis davon hat, dass er die Plantage beim Kartenspiel gewonnen und dir einen Heiratsantrag gemacht hat, den du auch angenommen hast. Denk nur mal daran, was das für ein Gerede gegeben hätte, wenn er einfach weiter bei uns geblieben wäre. Man würde davon ausgehen, dass ihr in Sünde leben würdet, und ... tja.«
    Was sie womöglich auch täten, dachte sich ihre Mutter im Stillen. Damit lag sie höchstwahrscheinlich auch nicht ganz falsch.
    »Du glaubst also nicht, dass er einfach nur froh war, River’s Edge verlassen zu können, ich meine nach dem, was alles passiert war?« Reine musste das fragen, denn zuviel hing von der Beantwortung dieser Frage ab, als dass sie im Ungewissen bleiben könnte.
    »Ich glaube, die ganze Angelegenheit verstörte ihn zutiefst. Er ist schließlich kein gefühlsloser Unhold, ganz im Gegensatz zu manch einem anderen, den ich an dieser Stelle nennen könnte. Aber er schien mir auch kein Mensch zu sein, der sich einfach davonstiehlt, sobald die Situation ein wenig heikel ist, zumindest nicht, ohne dafür wohlfeile Gründe zu haben.«
    »Ja, ja, ich denke auch, dass du recht hast«, sagte sie zerstreut. Er war nun einmal äußerst galant und edelmütig, und zwar auch in letzter Konsequenz, dachte sie. Sie selbst hatte allerdings keinen Sinn für die üblichen Galanterien, diese überholte Ritterlichkeit, das hatte sie ihm mehr als einmal zu verstehen gegeben. Sie würde diese Art von Anstandsritualen auch nie in den Vordergrund stellen und akzeptieren, dass deshalb wahre Gefühle das Nachsehen hätten.
    »Maman, da du dich jetzt ja weitgehend erholt hast, wärst du denn damit einverstanden, wenn Christien dauerhaft hierbliebe?«
    »Wieso sollte ich das nicht sein, ma chere ?«
    »Nun ja, du hast ihn einmal Todesengel geschimpft und schienst ihn recht zu fürchten.«
    »Ah ja, manchmal sind mir die genauen Zusammenhänge eben nicht so klar. Wenn Monsieur Lenoir ein Todesengel wäre, dann würde er nicht hinter mir her sein, sondern hinter Theodore. Du wirst mir verzeihen, wenn ich sage, dass dies durchaus annehmbar gewesen wäre. Aber jetzt, jetzt ist ja alles vorbei.«
    »Ma che're maman «, rief Reine aus, beugte sich zu ihr hinunter und gab ihr einen weiteren, sanften Kuss auf die Wange, »du bist eine weise Frau.«
    »Ganz so wie du, meine

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