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Im Zauber der Gefuehle

Titel: Im Zauber der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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keuchend atmete, konnte sie seinen kräftigen Körper spüren, der sich vom Kopf bis zu den Fersen an sie drückte.
    »Du hast ausgenutzt, dass ich geschlafen habe«, sagte sie atemlos. »Das ist nicht anständig von dir.«
    In langsam kreisenden Bewegungen streichelte seine Hand über ihre Hüfte. »Ich verhalte mich nur selten anständig. Gewöhnlich ist es viel einfacher, sich unanständig zu verhalten.«
    Da stieg ein Lachen in Lotties Kehle auf. »Du bist der schamloseste Mann, der mir je begegnet ist.«
    »Wahrscheinlich«, räumte er bereitwillig ein, schob ihr Haar zur Seite und senkte den lächelnden Mund auf ihren Hals. Sie sog scharf die Luft ein, als sie spürte, wie er mit den Lippen über den weichen Haarflaum in ihrem Nacken strich. »Wie Seide. Oder das Fell eines Kätzchens.«
    Jedes Mal, wenn seine Lippen sie berührten, jagte ihr das Gefühl einen heißen Schauer durch den Körper. »Nick, ich ...«
    »Mrs. Trench sagte mir, du hättest die Dusche ausprobiert.« Seine Hand glitt von ihrer Hüfte zur Einbuchtung ihrer Taille. »Hat es dir gefallen?«
    »Es war sehr erfrischend«, brachte Lottie hervor.
    »Das nächste Mal werde ich dir dabei zusehen.«
    »Oh nein, das wirst du nicht!«
    Er lachte leise und schlug vor: »Dann lasse ich eben dich zusehen.«
    Ehe sie etwas dagegen unternehmen konnte, sah Lottie vor ihrem geistigen Auge, wie er unter der Dusche stand, ihm das Wasser über die Haut strömte und perlte, sein Haar dunkler wurde und der Dampf seine saphirnen Augen verschleierte. Es war nur ein vages, verschwommenes Bild, da sie noch nie in ihrem Leben einen nackten Mann gesehen hatte, abgesehen von den Abbildungen in einem Anatomiebuch, das ihr einst in Lord Westcliffs Bibliothek in die Hände gefallen war. Fasziniert hatte sie die Zeichnungen betrachtet und sich gewünscht, dass gewisse Einzelheiten etwas deutlicher erkennbar wären.
    Viel länger würde sie nicht mehr im Unklaren sein.
    Er schien ihre Gedanken lesen zu können. »Es ist nichts Schlimmes daran, es zu mögen«, sagte er, indem er ihre Taille streichelte. »Wem soll es nützen, wenn du dir das Vergnügen versagst? Du zahlst lediglich den Preis dafür, dass ich dich beschütze — umso besser, wenn du es sogar genießt.«
    »Aber du bist ein Fremder«, meinte sie kläglich.
    »Welcher Mann ist kein Fremder für seine Frau? Die Werbung besteht darin, dass man auf einem Ball miteinander tanzt, zusammen mit einer Anstandsdame eine Kutschfahrt durch den Park unternimmt und sich das eine oder andere Mal im Garten unterhält. Dann stimmen die Eltern der Verbindung zu, die Hochzeit findet statt, und auf einmal liegt die unerfahrene junge Frau mit einem Mann im Bett, den sie kaum kennt. So groß ist doch der Unterschied zwischen diesem Szenario und unserer Situation auch nicht, oder?«
    Lottie runzelte die Stirn und drehte sich mit dem dumpfen Gefühl zu ihm um, dass seine Argumentation nicht ganz schlüssig war, doch es war ihr nicht möglich, den Finger auf die Schwachstelle zu legen. Gentry lehnte auf der Seite und hatte sich auf einen Ellbogen gestützt. Seine breiten Schultern verdeckten den Großteil des Lichtes, das die Nachttischlampe ausstrahlte. Sein Körper war groß und vermittelte ihr das Gefühl einer Zufluchtstätte, und sein Selbstbewusstsein war so unerschütterlich, dass es fast den Anschein hatte, als könne sie es sich wie eine Decke umlegen und auf diese Weise für immer in Sicherheit sein.
    Scharfsinnig hatte er ihre Achillesferse bereits erkannt — ihr unendlich großes Bedürfnis nach Sicherheit — und zögerte nicht, es auszunutzen. Er legte ihr den Arm um die Taille, sodass seine Hand auf ihrem Rücken ruhte und er ihr mit dem Daumen über die steife Wölbung ihrer Wirbelsäule streicheln konnte. »Ich werde für dich sorgen, Lottie, bei mir bist du in Sicherheit und bekommst alles, was du brauchst. Alles, was ich im Gegenzug von dir möchte, ist, dass du Spaß mit mir hast. Das ist nicht so schrecklich, oder?«
    Er hatte ein geradezu teuflisches Geschick, das, was er wollte, vernünftig klingen zu lassen. Als er spürte, dass ihr Widerstand nachließ, lehnte er sich nach vorne, bis sein kräftiger Körper über ihr war und sein Schenkel zwischen ihren Beinen in die Matratze drückte. »Küss mich«, flüsterte er. Der süße, würzige Duft seines Atems und seiner Haut ließ ihre Gedanken umherwirbeln wie trockene Laubblätter im Herbststurm.
    Obwohl die empfindlichsten Teile ihres Körpers bereits in

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