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Im Zauber des Highlanders

Im Zauber des Highlanders

Titel: Im Zauber des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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ihm nur vom Sehen, nicht durch den Gebrauch bekannt zu sein. Als er ins Auto gestiegen war, hatte er alles genau inspiziert, die Schalter umgelegt und auf Knöpfe gedrückt. Er hatte sogar das Lenkrad nachdenklich gemustert, jedoch glücklicherweise Abstand davon genommen, selbst fahren zu wollen. Allerdings glaubte Jessi nicht daran, dass seine Zurückhaltung lange währen würde. Er liebte es, das Heft in die Hand zu nehmen.
    »Ihr werdet mich nicht anschauen«, hörte sie ihn zu den Pagen sagen. »Ihr w erdet nur sie sehen. « Kurzes Schweigen, dann: »Und ihr werdet nicht auf ihre Brüste starren.«
    Jessi blinzelte und brach in Gelächter aus. Dieser Neandertaler! Als wären ihre Brüste sein Eigentum! Was bildete er sich ein? Dass die Pagen ihm genauso brav gehorchten wie vorhin Mark?
    Sie hatte Neuigkeiten für ihn: So eindrucksvoll war er nun auch wieder nicht.
    »Du bist nicht so angsteinflößend, dass alle machen, was du willst«, sagte sie und blitzte ihn über das Wagendach an.
    Fünf Pagen standen um das Auto herum, sahen Jessi an - nur sie und nur in ihr Gesicht.
    »Können wir Ihr Gepäck ausladen, Ma'am?«, fragte einer und schaute ihr dabei in die Augen.
    Männer taten das selten. Zumindest anfangs nicht. Sie strich ihren rosafarbenen Pullover glatt und holte langsam und tief Luft. Das funktionierte immer.
    Fünf Augenpaare fixierten ihr Gesicht.
    Sie schaute an sich herunter. Sie waren noch da, rund und keck und so auffallend wie immer. Verblüfft entgegnete sie: »Ich habe kein Gepäck.« Dann nahm sie den Autoschlüssel von dem Bund.
    Cian ging zum Heck und löste die Schnüre, mit denen der Spiegel festgemacht war.
    »Den können wir nicht mitnehmen!« Zu spät wurde ihr klar, dass es viel klüger gewesen wäre, in ein schäbiges, verschwiegenes Motel am Stadtrand zu gehen. Das Sheraton am See war jedoch das einzige Hotel, in dem sie jemals in Chicago übernachtet hatte - während eines Archäologie-Seminars im letzten Sommer -, deshalb hatte sie dieses Hotel angesteuert, als hätte sie auf Autopilot gestellt. Zudem hatte sie keinen klaren Gedanken fassen können, weil sie viel zu beschäftigt damit war, ihre Fahrkünste zu verteidigen. Den halb nackten Hünen ohne großes Aufsehen in ein Hotelzimmer zu kriegen war schon schwierig genug. Sie mussten unauffällig bleiben. Den Spiegel mitzuschleppen war ganz und gar unmöglich. Andererseits konnten sie ihn auch nicht im Auto lassen.
    Cian erwiderte nur wieder: » Überlass das mir, Frau.«
    In diesem Moment wurde ihr bewusst, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis die Polizei kommen und sie verhaften würde. Und ihr rutschte das Herz in die Hosentasche, als wie aufs Stichwort ein paar Blocks entfernt Polizeisirenen aufheulten.
    Sie schauderte.
    O ja. Es war nur eine Frage der Zeit.
     
    Er besaß die Fähigkeit noch. Verdammte Hölle, er konnte es noch!
    Mit ihm war also alles in Ordnung. Es musste an ihr liegen.
    Mit dem Spiegel unter einem Arm und den anderen um die Schultern seiner Frau gelegt, marschierte er in die hell erleuchtete, funkelnde Hotellobby.
    Himmel, es fühlte sich gut an, frei umherzulaufen! Und es war der Himmel auf Erden, noch dazu eine so schöne Frau an seiner Seite zu haben. Es war wunderbar, am Leben zu sein. Selbst wenn er gejagt wurde und wusste, was ihm bevorstand. Dies war mehr, als er sich gegen Ende dieses Spiels erhofft hatte.
    Die Stadt schien dem, was er in London gesehen hatte, ziemlich ähnlich zu sein - nur einige unbedeutende Unterschiede waren ihm aufgefallen. Beide Städte waren riesig, dicht bevölkert, hektisch, mit vielen Autos und Menschen, die hin-und herhasteten. Aber dieses Chicago hatte höhere Gebäude - zumindest hatte er von Lucans Arbeitszimmer aus keine solchen Hochhäuser gesehen.
    Er fuhr fort, Befehle mit der Stimme auszusprechen, während sie sie sich durch das Hotel bewegten. Seht uns nicht an. Geht mir aus dem Weg. Nehmt keine Notiz von dem Spiegel. Wir sind gar nicht hier.
    Gedächtniszauber waren extrem kompliziert und konnten schreckliche, irreparable Schäden verursachen, wenn man sie nicht richtig anwandte. Es war einfacher, die Blicke der Menschen abzuwenden, als ihnen Vergessen aufzuzwingen.
    Allerdings waren so vage Befehle wie »wir sind nicht hier« nicht wirklich effektiv. Sie dienten hauptsächlich dazu, die Dinge ein wenig zu verschleiern. Nur wenn die Befehle knapp und präzise waren, entfaltete die Stimme ihre ganze Wirkung. Zu nebulöse und schwierige Anweisungen tonnten

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