Im Zauber des Highlanders
mehr er selbst. Wahnsinn, der in mehr als tausend Jahren Gefangenschaft entstanden war, blitzte in diesen Augen, dunkel und kalt wie die Flecken auf dem Spiegel.
Jessi schluckte. »Du scheinst fest davon auszugehen, dass du ihn besiegen kannst. Schließlich war er derjenige, der dich in den Spiegel gebracht hat.« Sie fühlte sich gezwungen, ihn darauf hinzuweisen.
Ein bösartiges, barbarisches Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. »Ah, Jessica, dieses Mal werde ich gewinnen. Da kannst du ganz sicher sein«, erwiderte er gefährlich leise.
Diese Aussage traf sie bis ins Mark. Eine solche Überzeugung schwang in seinem Tonfall mit, und sein Blick war derart wild, dass sie nicht mehr auch nur den geringsten Zweifel an Cian MacKeltars Fähigkeit hatte, ihr Leben zu schützen.
Sie ahnte, dass dieser Mann sozusagen noch ein paar Asse im Ärmel hatte. Selbst wenn er in dem Spiegel feststeckte. Wahrscheinlich würde sie in den kühnsten Träumen nicht darauf kommen, mit welchen Mitteln er zu kämpfen imstande war. Wieder spürte sie mehr in ihm.
O ja, auf die eine oder andere Art würde dieser Mann für ihre Sicherheit sorgen.
Und wie w illst du dich vor ihm in Sicherheit bringen ?
Gute Frage.
Noch zwanzig Tage. Und er konnte mindestens einmal täglich sein Gefängnis verlassen.
Gott stehe ihr bei, sie hatte keine Ahnung, wie sie sich gegen ihn wehren sollte.
Cian MacKeltar übte eine Anziehungskraft aus, die mit Logik oder gesundem Menschenverstand nicht zu erklären war. Aber das, dachte sie sarkastisch, ist kein Wunder. Nichts an meiner gegenwärtigen Situation ist mit Logik oder gesundem Menschenverstand zu erklären. Plötzlich kam ihr der Verdacht, dass ihr intaktes Hymen weniger auf ihre eindrucksvollen Moralvorstellungen zurückzuführen war als auf die einfache Tatsache, dass sie nie zuvor diese Chemie gespürt hatte. Wäre sie jemals einem Mann mit dieser Ausstrahlung begegnet, dann hätte sie ganz bestimmt nicht so lange durchgehalten.
»Zimmerservice!«, rief eine Stimme, kurz nachdem jemand an die Tür geklopft hatte.
Jessis Miene hellte sich auf, und sie wandte sich von dem Spiegel ab. »Gott sei Dank«, sagte sie. »Ich bin schon am Verhungern.«
Cian wich in den Hintergrund zurück, blieb aber gleich hinter dem Glas - er konnte sehen, wurde aber nicht gesehen.
Während Jessica zur Tür ging, betrachtete er ihren aufreizenden kleinen Hintern. Noch vor kurzem hatte er diesen süßen Po in den Händen gehalten. Er war kurz davor gewesen, sie zu seiner Frau zu machen, tief in sie einzudringen. Er hatte diese festen, runden Brüste berührt, die vollen Lippen geküsst und den süßen Geschmack von Jessica St. James auf der Zunge gehabt. Bald würde er die köstliche Stelle zwischen ihren Schenkeln kosten, und sie von einem bebenden Orgasmus zum nächsten bringen.
Ein leises Grollen entstand in seiner Kehle. Himmel, er liebte es, sie zu beobachten. Ihr Gang war entschlossen und zielstrebig, trotzdem anmutig und sexy. Mit dieser Figur konnte sie sich nur aufreizend sinnlich bewegen. Ihre kurzen dunklen Locken ließen sie noch weiblicher aussehen und betonten ihren zarten Hals, die feinen Schulterblätter und den sanften Schwung ihres Rückgrats.
Ich möchte nicht über das reden, was gerade geschehen ist, hatte sie gefaucht.
Ist mir recht, Frau, dachte er achselzuckend und lachte in sich hinein. Sie brauchten keine Worte.
Ihre Körper sprachen dieselbe Sprache.
Verlangen. Lust. Begierde.
Er betrachtete sie, und plötzlich ging ihm das Herz auf. Besitzerstolz schwellte seine Brust.
Es ging hier nicht nur darum, sie ins Bett zu bekommen. Es war der uralte, nicht zu überhörende Ruf, sich mit einer Seelengefährtin zusammenzutun.
Es war rohe, animalische Leidenschaft. Es war ...
Essen, verdammte Hölle. Das Wasser lief ihm im Munde zusammen. Er roch gebratenes Fleisch.
»Sie können es hier abstellen«, sagte Jessica und deutete auf den Tisch vor dem Fenster.
Eine schlanke Frau in den Dreißigern mit schulterlangem braunem Haar schob einen Servierwagen ins Zimmer und durch den schmalen Gang zwischen Betten und Möbeln.
Rotes Fleisch. Jessica hatte weder Fisch noch Geflügel bestellt - gesegnet sei dieses Weib! Es war über hundert Jahre her, seit er etwas gegessen hatte, und er wollte blutiges Fleisch. Als Lucan ihn zum letzten Mal befreit hatte, war es ihm gelungen, einen Laib Brot, Käse und Ale zu verschlingen. Für seinen entwöhnten Gaumen war das ein Festmahl gewesen, aber er
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