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Im Zauber des Highlanders

Im Zauber des Highlanders

Titel: Im Zauber des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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sehnte sich nach saftigem, zartem Fleisch. Die Erinnerung daran folterte ihn seit vierhundertsiebenundzwanzig Jahren.
    Auch wenn er in seinem Kerker nicht unter körperlichen Bedürfnissen litt - er hatte weder Hunger noch Durst, brauchte keinen Schlaf, musste nicht auf die Toilette oder sich waschen -, bedeutete das nicht, dass ihn die Vorstellungen daran nicht quälten.
    Er hungerte nach fleischlichen Wonnen. O Gott, und wie er danach gierte! Er hatte sich ganze Wochen damit vertrieben, Erinnerungen an den Geschmack oder die Gerüche seiner Lieblingsspeisen heraufzubeschwören.
    Er schloss die Augen und sog tief den Duft ein, der an dem Spiegel vorbeizog, während die Frau die Teller und Platten auf den Tisch stellte.
    Er hatte keine Ahnung, was seinen Argwohn weckte.
    Vermutlich war diese Frau voll und ganz auf ihr Ziel konzentriert, und ihre Absichten waren so intensiv, dass er unwillkürlich seine Sinne schärfte und in die Tiefe lauschte, und er hatte sofort erkannt, was die Frau vorhatte. Das war ihm schon öfter bei Lucan passiert - meistens wenn der über irgendetwas richtig wütend war.
    Was immer es auch war, Cian handelte unverzüglich und ohne zu zögern.
    Seine Hand legte sich um den Griff des Dolches.
    Er riss die Augen auf, zückte den Dolch und flüsterte den Zauberspruch, der den silbernen Schleier des Spiegels teilte.
    Dann schleuderte er die rasiermesserscharfe Klinge durch den Spiegel.

11
     
    Jessi wich zurück, schüttelte den Kopf, öffnete den Mund und schrie.
    In der einen Sekunde plauderte sie noch mit der Hotelangestellten, in der nächsten traf sie ein warmer, feuchter Strahl, der plötzlich aufspritzte. Ihr Gesicht, die Haare, der Pullover und sogar die Jeans wurden in Mitleidenschaft gezogen. Sie kniff die Augen ganz fest zu.
    Als sie sie wieder öffnete, sah sie die Frau, die mit weit aufgerissenen, glasigen Augen vor ihr stand und lautlos die Lippen bewegte.
    Cian MacKeltars juwelenbesetzter Dolch ragte aus ihrem Hals.
    Erst jetzt begriff Jessi, was da auf sie spritzte, und sie hätte sich beinahe übergeben, doch als sie den Mund aufmachte, kam wieder nur ein Schrei heraus.
    »Jessica, du musst aufhören zu schreien!«, befahl Cian scharf. Das wusste sie selbst, und sie würde auch gleich still sein.
    Die Frau taumelte rückwärts, stieß sich den Kopf an der Fernsehkonsole und sackte zusammen. Ihr Körper zuckte, dann blieb sie absolut reglos, halb sitzend, halb liegend, auf dem Boden. Die Hoteluniform war ihr bis zu den Hüften hochgerutscht.
    Jessi starrte entgeistert auf das Blut, das ihr aus dem Mund quoll, und auf die leeren Augen.
    O Gott, sie war tot - die Frau war tot!
    Cian hämmerte mit den Fäusten gegen die Innenseite des Spiegels. »Hör auf zu schreien, Jessica! Verdammte Hölle, hör mir doch zu. Wenn du die Leute auf dich aufmerksam machst, werden sie glauben, dass du die Frau getötet hast. Kein Mensch nimmt dir die Geschichte von einem Mann im Spiegel ab, und ich werde mich nicht zeigen. Ich werde dich ins Gefängnis gehen lassen, Jessi!«
    Jessi wich zurück - seine strengen Worte waren wie ein Schlag ins Gesicht. Sie verstummte abrupt, und der Schrei endete in einem Schluckauf. Dann herrschte Schweigen.
    Cian hatte Recht.
    Wenn die Gäste in den Nachbarzimmern ihre Schreie hörten, würde man sie hier voller Blut neben der Leiche der Frau und einem gestohlenen Artefakt vorfinden. Und die Tatwaffe war ebenfalls ein unbezahlbar kostbares Stück aus dem neunten Jahrhundert - wie sollte sie erklären, wie sie in den Besitz dieses Dolches gekommen war?
    Man würde sie auf der Stelle verhaften.
    Und nicht nur wegen Diebstahls, wie sie am Abend auf dem Universitätsgelände befürchtet hatte, sondern wegen Mordes.
    Und Cian hätte nichts zu gewinnen, wenn er sich sichtbar machte und die Schuld auf sich nahm. Wenn man es genau bedachte - wollte er sich nur weitere zwanzig Tage verstecken, um dann seinen jahrtausendalten Rachedurst zu befriedigen. Was könnte ihm Besseres passieren, als in der Asservatenkammer des Chicago Police Department zu landen? Das wäre ein wirklich gutes Versteck, und er stünde sogar unter polizeilicher Bewachung. Nein, er hätte bestimmt kein Motiv, sie zu retten.
    Verdammter Mist!
    Sie presste die Lippen zusammen, wild entschlossen, keinen Mucks mehr von sich zu geben.
    »Mach die Tür zu und schließ sie ab, Jessica.«
    Sie kletterte so schnell über das Bett, dass sie auf der anderen Seite hinfiel. Als sie der Frau aufgemacht hatte, hatte

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