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Im Zauber des Highlanders

Im Zauber des Highlanders

Titel: Im Zauber des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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nächstgelegenen Flughafen zu fahren. Sie wusste nicht, ob Indianapolis wirklich der nächste war, aber es war der einzige, der ihr einfiel und zu dem sie mit Hilfe einer Straßenkarte finden würde.
    Östlich von Lafayette, Indiana, machten sie Rast, um zu essen; zum Flughafen brauchten sie über die Interstate 65 noch etwa eine Dreiviertelstunde.
    Jessi lief das Wasser im Mund zusammen, als ihr der Geruch von gebratenem Hühnchen und Pommes schon am Eingang zum Chick-fil-A-Restaurant in die Nase stieg.
    »Ich beschaffe was, und wir essen im Auto«, hatte Cian insistiert. »Wir müssen weiterfahren.«
    Sie konnte sich lebhaft vorstellen, wie er Essen beschaffte. Wahrscheinlich würde er das ganze Restaurant stramm stehen lassen, bis wir weit weg sind.
    »Wenn ich während des Fahrens esse«, protestierte sie, »dann baue ich einen Unfall. Und wenn ich einen Unfall baue, könnte der Spiegel zerbrechen.« Ihre Beine waren steif, sie musste auf die Toilette und bekam allmählich schlechte Laune. »Was wird dann aus dir?«
    Er sah sie erschrocken an. »Wir essen da drin.«
    Sie hatte sechs Körbchen Chicken Fingers und frittierte Kartoffelecken bestellt. Jetzt saß sie an dem gelbweißen Tisch und futterte sich vergnügt durch das zweite Körbchen. Cian hatte sein drittes schon halb aufgegessen.
    »Diese Dinger erinnern nicht im Entferntesten an die Hühnerfinger, die ich jemals gesehen habe, Mädchen. Und ich habe zu meiner Zeit viele Hühner gesehen. Im Stall war diese Frau mit den bemerkenswertesten ... na ja, das spielt keine Rolle. Offenbar ist das Geflügel heute sehr viel größer. Ich schaudere, wenn ich daran denke, wie groß ihre Schnäbel sein müssen.«
    »Das sind keine echten H ühnerfinger«, machte sie ihm eilends klar. Ihr gefiel kein bisschen, welche Vorstellungen sie in ihm wachriefen. Sie tunkte einen der »Finger« in die Barbecuesauce und biss davon ab.
    Sie wollte es dabei belassen, wirklich, aber ihr Mundwerk hatte andere Ideen. »Die bemerkenswertestem was?«
    »Ist nicht wichtig, Mädchen.« Er verschlang das nächste Stück Hühnerfleisch.
    »Warum hast du dann erst davon angefangen?«, fragte sie verstimmt.
    »Ich hab ja gleich wieder aufgehört, Mädchen.« Wieder verschwand Fleisch in seinem Mund.
    »Das stimmt nicht - du hast den Satz nicht beendet Ich hasse es, wenn jemand einen Satz anfängt und ihn nicht zu Ende bringt. Also, >bemerkenswerte< was?«
    Er tauchte eine Kartoffelecke in Ketchup und steckte sie in den Mund. »Hühner, Mädchen - sie hatte bemerkenswerte Hühner. Was hast du denn gedacht?«
    Jessi blähte die Nasenflügel auf. Sie funkelte ihn an, dann wandte sie den Blick ab. Wieso scherte sie sich überhaupt darum? Vielleicht hatte dieses Flittchen aus dem neunten Jahrhundert bemerkenswerte Augen oder Beine oder irgendwas, ja und? Ihre Brüste konnten auf keinen Fall besser gewesen sein. Jessi zog ihre Jeansjacke aus und setzte sich aufrechter hin. Das Flittchen war seit elfhundert Jahren tot. Das einzig Bemerkenswerte war jetzt, dass sich noch jemand an sie erinnerte.
    »Zurück zu den Hühnern, Mädchen. Wenn das keine Finger sind, warum heißen sie dann so?«
    »Es ist nur so eine Bezeichnung«, antwortete sie gereizt und biss noch einmal ab. »Die hat sich irgendein Werbetexter einfallen lassen, um den Appetit auf die Dinger zu wecken.«
    »Die Menschen in deinem Jahrhundert finden die Vorstellung, Finger von einem Hühnchen zu essen, reizvoll? Was ist mit Zehen?«
    Sie trank einen Schluck Cola. Plötzlich war das Hühnerfleisch trocken wie Sägemehl. »Ich glaube nicht, dass jemand, der sie bestellt, auch nur eine Sekunde an Finger oder Zehen denkt. Sie haben auch nicht kleine rosafarbene Hühner-Nippel vor Augen, wenn sie Hühnerbrüstchen ...«
    Sie brach unvermittelt ab und verengte die Augen zu Schlitzen. Er hielt den Kopf nach vorn gebeugt; die Zöpfe verbargen sein Gesicht, aber sie sah, dass seine Schultern bebten. Er lachte.
    Der Neandertaler hatte sie ausgetrickst.
    Und sie war auf ihn hereingefallen.
    Sie schüttelte wutschnaubend den Kopf. Er hatte sich nicht nur über ihr Jahrhundert, sondern auch über sich selbst auf eine subtile Art lustig gemacht. Und sie hatte ihm das Image, das er für sie aufgebaut hatte, abgenommen und ihn tatsächlich für den großen, ein bisschen dämlichen archaischen Muskelprotz gehalten. Aus dem Schnauben wurde ein Kichern, und aus dem Kichern schallendes Gelächter.
    Er sah auf und schaute ihr ins Gesicht. »Ich hatte

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