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Im Zauber des Highlanders

Im Zauber des Highlanders

Titel: Im Zauber des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Datei von Zimmer Nummer 2112 abriefen. Sie löschten alle Kreditkarten-Transaktionen und die Zimmerbuchung. Ab sofort war Jessi St. James niemals Gast im Sheraton gewesen. Wie immer er das machte, Cian beherrschte die Überredungskunst in Vollendung.
    Damit war ein riesengroßes Problem gelöst. Vorerst brauchte sie sich um Kakerlaken in Rattengröße und Telefonanrufe bei ihrer Mutter aus Drittweltländern keine Gedanken mehr zu machen.
    Als alles erledigt war, umrundete Jessi den Bodybuilder und seine Frau. Sie waren reglos, stumm und starrten die Wand an. Ihre Augen waren genauso glasig und ausdruckslos wie die des Hotelangestellten. Das war ihr bei Mark und den Pagen nicht aufgefallen, aber vermutlich war sie da zu sehr damit beschäftigt gewesen, den sexy Highlander zu bewundern.
    »Was hast du mit ihnen gemacht? Wie geht das?«
    Er klemmte sich wieder den Spiegel unter den Arm und nahm ihre Hand. »Nichtjetzt, Mädchen. Wir müssen uns beeilen.«
    »>Nicht jetzt<«, äffte sie ihn nach. »Wie kommt es, dass es immer >nicht jetzt< heißt, wenn ich eine Frage habe? Wirst du mir jemals Antworten geben?«

12
     
    »Kannst du ein bisschen schneller machen?« Cian schaute sie über den Rand des Spiegels an, der wieder zwischen den Autositzen klemmte.
    Er hasste es, nicht zu wissen, wie viel Zeit ihnen blieb. Das machte alles drängender.
    »Wenn du nur den Berufsverkehr an einem regnerischen Freitagmorgen aus der Stadt verbannen könntest«, sagte sie, verdrehte die Augen und deutete auf die um sie herum stehenden Autos. Dann sah sie ihn mit gerunzelter Stirn an. »Das kannst du nicht, oder?«
    »Nein. Mädchen, du musst zusehen, dass wir schnell vorwärts kommen. Nutz jede Gelegenheit, dieser Hölle zu entkommen.«
    Er versank sofort wieder in seine eigenen Gedanken, so dass er ihr »Aye, aye, Sir« gar nicht mitbekam.
    Der zweite Angriff war viel schneller gekommen, als Cian erwartet hatte. Um die Wahrheit zu sagen, er hatte überhaupt nicht damit gerechnet. Nicht, solange sie sich in diesem riesigen »Hotel« aufhielten.
    Der Vorfall hatte ihm klar gemacht, dass er in diesem Jahrhundert ungeheuer im Nachteil war - und er konnte nicht dagegen ankommen. Er hatte jede Menge Bücher und Zeitungen verschlungen und unablässig die Welt jenseits von Lucans Fenster studiert, um sich stets und ständig auf die Gelegenheit der Rache vorzubereiten; er kannte Dinge wie Computer, Autos, Flugzeuge und Fernsehen und wusste, wie dicht diese neue Welt bevölkert war. Und der Highlander aus dem neunten Jahrhundert hatte sich eingebildet, sie wären in einer so großen Stadt schwerer zu finden als eine Nadel im Heuhaufen.
    Er hatte sich geirrt. Verhängnisvoll geirrt.
    Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass diese Welt in Wahrheit gläsern und durchsichtig war. Er kannte zwar die Statistiken und die modernen Neuerungen, aber er hatte kein Gefühl für all diese Dinge. Aus keinem Buch der Welt konnte ein Mann lernen, wie man in einer Schlacht am Leben blieb. Ein Krieger musste sein Terrain kennen und verstehen.
    Und das tat er nicht.
    Er musste Jessica irgendwohin bringen, wo er sich auskannte. Lucan würde ihm diese Frau nicht nehmen, dafür würde er sorgen. Der Bastard durfte ihr kein Haar krümmen. »Ich weiß nicht, wie er uns gefunden hat«, brummte er finster.
    Er vernahm einen stürmischen Seufzer. »Ich schon. Ich bin ein richtiger Schlappschwanz!«, gestand Jessi bedrückt.
    Er sah sie an, seine Lippen zuckten - die modernen Idiome waren verwirrend, aber wenigstens erkannte er sie für das, was sie waren. »Nein. Mädchen, das sehe ich anders. Nichts an dir erinnert an die männliche Anatomie«, neckte er sie, um ihre Stimmung aufzuhellen und sie daran zu hindern, an die schreckliche Szene zu denken, die sich vor ihren Augen abgespielt hatte.
    Nie in seinem Leben war er frustrierter gewesen als in dem Moment, in dem er sie zur Ordnung rufen und ihr mit Gefängnis drohen musste, um sie vom Schreien abzuhalten, wo er doch nichts lieber getan hätte, als sie in die Arme zu nehmen und mit Liebkosungen zu beruhigen. Er hätte ihre Schreie mit Küssen erstickt und sie getröstet, wenn er nicht in dem verdammten Spiegel gefangen gewesen wäre. Und er hätte ihr diese grässliche Leiche sofort weggeschafft.
    Stattdessen hatte er ihr Geschichten aus seiner Kindheit erzählt, um sie auf andere Gedanken zu bringen und die Zeit, in der er zur Tatenlosigkeit verdammt war, zu überbrücken. Mit sanfter, tiefer Stimme hatte er die

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