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Im Zauber des Highlanders

Im Zauber des Highlanders

Titel: Im Zauber des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Magier gewandelt hat, ist weitaus mächtiger als ein bloßer Zauberer oder Druide.«
    »Wenn er ein Druide, der sich zum schwarzen Magier gewandelt hat, und wirklich so viel mächtiger ist als du, ein normaler Druide, wie willst du ihn dann ...? Oh, Mist!« Die Erkenntnis kam zu spät, und sie wich zurück, bis sie an die regennasse Seitentür des Autos stieß, das neben ihrem parkte. »Manchmal bin ich echt begriffsstutzig«, hauchte sie. »Du bist einer von den Bösen, stimmt's? Du bist auch zu einem schwarzen Magier geworden. So muss es sein, sonst ergibt das alles keinen Sinn!«
    Seine Augen wurden schmal. »Steig ein, Jessica«, sagte er leise.
    Sie schüttelte den Kopf. »Kommt nicht in Frage. Ich bin noch nicht fertig. Du hast mir noch nicht erklärt, wie die Sache mit den Befehlen funktioniert. Wenn du den Leuten sagst, was sie machen sollen, und sie tun es tatsächlich - was ist das?«
    Ein Muskel in seiner Wange zuckte, während er sie lange schweigend musterte. »Das ist die so genannte Druiden-Stimme. Andere bezeichnen sie als Stimme der Macht.« Er sah keine Notwendigkeit hinzuzufügen, dass sie auch bei besonders mächtigen Druiden als Stimme des Todes galt. Und er war mächtig genug. Allerdings hatte er das erst erfahren, als jemand durch seine Worte ums Leben gekommen war. »Es ist ein Zauber des Zwanges, Mädchen. Jetzt lass uns einsteigen. Das Wetter wird immer schlechter.«
    Wie um seine Aussage zu bekräftigen, fing es richtig an zu regnen, und Donner grollte.
    Aber Jessi dachte nicht daran, sich von einem Gewitter unterbrechen zu lassen. In ihr braute sich ein eigenes Unwetter zusammen. Dieser Zwang-Zauber machte ihr zu schaffen. Sehr sogar. »Kannst du Menschen dazu bringen, Dinge zu tun, die sie eigentlich nicht tun wollen? Würden sie zum Beispiel Verbrechen gegen ihren Willen begehen? Sind sie sich bewusst, was sie machen? Erinnern sie sich später an das, was sie getan haben?«, bohrte sie weiter.
    Wieder zuckte der Muskel in Cians Gesicht. »Steig ein. Jessica. Ich versuche, dein Leben zu beschützen«, sagte er kühl.
    »Und wenn ich mich weigere?«, entgegnete sie ebenso kühl. »Wirst du mich z w ingen einzusteigen? Mir einen Befehl geben? Wenn ich genauer darüber nachdenke, versetzt es mich in Erstaunen, dass du diese Stimme bei mir noch nicht angewandt hast. Wieso machst du dir die Mühe, nett zu jemandem zu sein, wenn du einfach nur Kommandos geben musst? Du musst ja noch nicht einmal eine Frau verführen, du könntest ihr einfach befehlen ...« Sie verstummte und riss die Augen auf.
    »Steig in den Wagen, Jessica!«
    »O Gott, du hast es mit mir versucht«, rief sie aus. »Du hast es in der Sekunde versucht, in der ich dich befreit habe. Du wolltest, dass ich dich küsse und dir meine Brüste zeige. Hab ich Recht?«
    Sein dunkles Gesicht versteinerte. Wenn er überhaupt irgendwelche Gefühle hatte, dann zeigte er sie nicht. Sein Blick war ins Leere gerichtet, und er neigte nur einmal kurz den Kopf.
    Hinter ihm zuckte ein Blitz am dunkelgrauen Himmel, grell und gezackt.
    Jessi entfuhr ein schneidendes Lachen. »Und es hat nicht funktioniert, stimmt's? Aus irgendeinem Grund geht es nicht bei mir.«
    Er verneinte mit einer einzigen Kopfbewegung. »Keine meiner magischen Fähigkeiten.«
    Jessi starrte ihn an. Sie hatte Mühe, diese neue Information zu verdauen, die alles, was sie so naiv geglaubt hatte, in ein anderes Licht rückte. Sie hatte sich eingebildet, dass der gute Junge sie vor dem bösen Jungen beschützte. Und jetzt kam sie dahinter, dass es in Jessi St. James' Leben keine guten Jungs gab. Nur böse und sehr böse.
    Sie wollte wissen, wie böse genau. »Wie weit hättest du das Spiel getrieben, Mister >Ich Ärmster bin in einem Spiegel gefangen<-Hexenmeister? Wenn es funktioniert hätte, wenn ich meinen Pullover ausgezogen und dir meine Brüste gezeigt hätte - wie weit hättest du es noch getrieben?«
    »Was, zum Teufel, glaubst du wohl?«
    »Ich frage dich. Wie weit?«, beharrte sie.
    »Ich habe seit elfhundertunddreiunddreißigjahren mit keiner Frau mehr geschlafen, Jessica«, antwortete er tonlos. »Ich bin ein Mann.«
    »Wie weit?«, wiederholte sie eisig.
    »Bis zum bitteren Ende, Frau. Und jetzt steig in dieses verdammte Auto.« Ein Blitz, gefolgt von einem Donnergrollen, unterstrich die letzten Worte, als hätte sich die Natur mit ihm verschworen.
    Jessi sah ihn schweigend an. Regen lief ihr übers Gesicht, tropfte auf ihre Brust, während sie schonungslos ihre

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