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Im Zauber des Highlanders

Im Zauber des Highlanders

Titel: Im Zauber des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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genoss, sie zu besitzen.
    »Ja, das kann ich. Du hältst dich zurück, Frau, und entspannst dich. Ich kümmere mich um alles.«
    Jessi hatte nicht den geringsten Zweifel, dass er das konnte. Und, verdammt, sie mochte diesen Kerl.

16
     
    Schottland: begrenzt vom Atlantik, der Nordsee und England; flächenmäßig etwa halb so groß wie sein Nachbarland; Schottland besteht hauptsächlich aus Mooren, Bergen und siebenhundertsiebenundachtzig Inseln, die Shetlands, Orkneys und die Inneren und Äußeren Hebriden mit eingeschlossen.
    In Jessis Gedächtnis waren all diese Daten gespeichert.
    Sie wusste, dass das zerklüftete, raue Land, zog man eine gerade Linie vom südlichsten bis zum nördlichsten Punkt, nur 275 Meilen maß, aber die Küstenlinie war 6200 Meilen lang. Außerdem wusste sie, dass die wahre Kollision zwischen England und Schottland den politischen und heftigen Auseinandersetzungen um 450 Millionen Jahre vorausgegangen war, als die Kontinentalverschiebung dafür sorgte, dass Schottland - einst Teil der Landmasse, zu der auch Nordamerika gehörte - und England - früher Teil von Gondwana - ganz in der Nähe der heutigen Landesgrenze aufeinander prallten.
    Schottland war eine historische Schatztruhe und stand ganz oben auf der langen Liste der Länder, die Jessi unbedingt besuchen wollte - zusammen mit Irland, Deutschland, Belgien, Frankreich, Schweiz und allen anderen Orten, die zum alten Gallien gehört hatten und wo die Kelten gelebt, geliebt und Kriege geführt hatten.
    Trotzdem hätte sie nie damit gerechnet, schon so bald nach Großbritannien zu kommen, ging es ihr durch den Kopf, während sie einem Schlagloch auf der einspurigen Feldstraße auswich. Und sicherlich nicht damit, dass sie gejagt wurde, auf der Flucht und in Begleitung eines Highlanders aus dem neunten Jahrhundert war und in einem großen, schwarzen, gestohlenen SUV durch die Highlands fuhr.
    Cian war wieder im Spiegel gefangen und deswegen ziemlich sauer.
    Sie hingegen nicht. Sie war erleichtert, dass er so schnell, nachdem er seine Stimme eingesetzt hatte, um sie aus dem Flughafengebäude zu manövrieren und den Leihwagen zu »organisieren«, verschwunden war.
    Schon zum zweiten Mal hätte sie ihm um ein Haar ihre Unschuld geschenkt. Wären sie nicht gestört worden, dann hätte sie nichts mehr halten können.
    Sie verstand das nicht. Eigentlich war sie eine Frau, die nichts ohne triftige, gründlich durchdachte Gründe tat. Dass sie sich bisher noch keinem Mann hingegeben hatte, lag zum größten Teil an ihrer Mutter, die bereits vier Ehemänner verschlissen hatte. Jessi hatte drei Schwestern und vierzehn Stiefgeschwister. Einige von ihnen waren Kinder aus früheren Ehen ihrer Stiefväter - was ihr eine gute Portion Zynismus und das intensive Bedürfnis nach einer festen Bindung eingebracht hatte.
    Sie liebte ihre Mutter, und falls es je jemand wagen sollte, Lilly St. James zu kritisieren, würde er es mit Jessi zu tun bekommen. Niemand durfte ihre Mo m schlecht machen.
    Sie mochte sogar all ihre Stiefgeschwister.
    Aber sie hasste ihre komplizierten Familienverhältnisse - das war einer der Gründe, warum sie Maine verlassen hatte und in Chicago studierte. Ihr waren lange Telefongespräche mit Lilly jeden Sonntag lieber, als sich von dem Chaos im St.James-Haushalt vereinnahmen zu lassen. Obwohl ihre Mutter derzeit nicht verheiratet war, hatte sie wieder einen Freund, und manchmal war das schlimmer, als plötzlich noch ein paar Brüder und Schwestern mehr zu bekommen, die sich ihre Klamotten und Autoschlüssel »ausliehen« und ungeschoren davonkamen.
    Geburtstags-und Schulabschlussfeiern endeten unausweichlich in Katastrophen. Feiertage waren der reinste Albtraum. Jessi würde niemals begreifen, was ihre Mutter unter ehelicher Bindung verstand. Als geschäftstüchtige Immobilienmaklerin sah Lilly St. James die heiligen Ehegelübde als ganz normalen »Deal« an, als einen kurzfristigen Vertrag mit der Option, ihn zu erneuern - was sie selten praktizierte.
    Jessi würde nur einmal heiraten, Kinder mit einem Mann haben. Drei, höchstens vier Kinder wären wunderbar; vielleicht ein Junge und zwei Mädchen, die immer ganz genau wissen würden, mit wem sie verwandt waren und wie. Ihre Mutter hatte sich einige seltsame Exemplare aus der langen Reihe ihrer Freunde herausgepickt.
    Jessi wünschte sich eine kleine, isolierte, wohlbehütete Welt für sich und ihre Familie. Je weniger Menschen man zu lieben versuchte, umso besser konnte man sie

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