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Im Zauber des Highlanders

Im Zauber des Highlanders

Titel: Im Zauber des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Tage, Jessica. Mehr nicht.«
    Seine Worte trieben ihr Tränen in die Augen. Diese elf Jahrhunderte hatten ihn keineswegs in ein Ungeheuer verwandelt, er versuchte sogar, sie zu trösten, ihr Entsetzen über seine Kerkerhaft zu lindern, damit sie sich besser fühlte.
    »Du weinst meinetwegen, Frau?«
    Sie wandte sich ab. »Es war ein langer Tag. Zum Teufel, es war eine anstrengende Woche.«
    »Jessica.« Das war ein sanfter Befehl.
    Sie gehorchte nicht und schaute aus dem Fenster auf die Hügel.
    »Jessica, sieh mich an.«
    In ihren Augen glitzerten noch die Tränen, sie drehte sich abrupt zu ihm um und blitzte ihn an. »Ich weine um dich, okay?«, fauchte sie. »Um die elfhundert Jahre, die du eingekerkert warst. Kann ich jetzt weiterfahren, oder brauchst du noch was?«
    Er lächelte schwach, hob die Hand und legte die Handfläche an die Innenseite des Glases.
    Ohne nachzudenken, legte sie ihre Hand auf seine. Und obwohl sie nur das kalte, harte Glas fühlte, wärmte ihr diese Geste das Herz.
    Eine ganze Weile blieben sie so und schwiegen.
    Dann wandte sie sich ab, holte aus den Tüten eine Serviette hervor, putzte sich die Nase und legte den
    Gang ein, um die Fahrt über die gewundenen, bergigen Straßen in die schottischen Highlands fortzusetzen.
     
    Sonnenuntergang in den Highlands.
    Es hatte ihn fast einen Tag gekostet, die Höhlen wiederzufinden, in denen er als Junge gespielt hatte.
    Die Gegend hatte sich im Laufe der Jahrhunderte stark verändert, und neue Straßen und Häuser machten es schwierig, die Wahrzeichen der Landschaft zu erkennen, die er einst als unveränderlich und einzigartig angesehen hatte. Selbst die Berge sahen anders aus, wenn man sie von der belebten Straße einer Stadt aus betrachtete und nicht aus einem Tal mit Wiesen und Schafweiden.
    Cian wollte Jessi nicht erlauben, die Höhlen zu betreten, bevor er Gelegenheit hatte, sich selbst zu überzeugen, dass nirgendwo Gefahren lauerten. Er bat sie, den Spiegel neben den Felsspalt zu stellen, damit er die Umgebung im Auge behalten konnte. Er war mit Messern und Revolvern bewaffnet und bestens auf jede Bedrohung vorbereitet, auch wenn er bezweifelte, dass an diesem Abend jemand kam oder am nächsten Tag.
    Von diesem erhöhten Standpunkt aus genoss Cian die beiden schönsten Aussichten, die er sich vorstellen konnte: Schottland im glühenden Abendrot und Jessica St. James.
    Sein geliebtes Land bildete einen würdigen Hintergrund für seine Frau.
    Sie saß ihm im Schneidersitz gegenüber, nicht einmal dreißig Zentimeter vor dem Spiegel. Die Sonne tauchte ihre kurzen schwarzen Locken in rotgoldenes Licht und überzog ihr Gesicht mit einem rosigen Hauch. Ihre Lippen schimmerten wie roter Samt.
    Schöne weiße Zähne blitzten auf, wenn sie lächelte, und wenn sie lachte, leuchtete ein Feuer in ihren Augen, das fast so strahlend war wie der Himmel hinter ihr.
    Sie lachte oft, wenn sie sich unterhielten. Offenbar fand sie an beinahe allem eine heitere Seite, sogar an ihrer derzeitigen misslichen Lage - das war eine Tugend, wie sie einem Krieger gut anstünde, dachte Cian. Alles Bedauern der Welt konnte nicht das Kleinste ändern. Nicht, was gewesen war. Nicht, was sein würde.
    Doch Humor und Hartnäckigkeit konnten oft über die schwierigsten Zeiten hinweghelfen und Jessi besaß von beidem sehr viel.
    Auf sein Drängen hin hatte sie ihm erzählt, womit sie zu kämpfen gehabt hatte, als sie auf dem Flughafen den Spiegel zurückgefordert hatte.
    Wenn sie sich aufregte, unterstrich sie ihre Worte mit lebhaften Gesten, und ihre Fingerspitzen strichen über den Spiegel. Er war körperlich derart auf sie eingestimmt, dass er immer eine leichte Gänsehaut bekam, als würde sie ihn berühren, nicht das kalte Glas.
    Zum ersten Mal seit mehr als einem Jahrtausend durfte er zusehen, wie die Nacht über seine Highlands hereinbrach - das hatte er schmerzlich vermisst -, dennoch merkte er, dass er Jessicas Geschichte sehr viel mehr Beachtung schenkte; er lachte über die Szenen, die sie ihm schilderte. Er sah vor sich, wie seine kleine Wildkatze über das Schalterpult sprang, die Frau niederschlug und sie in eine Besenkammer verfrachtete. In Jessica St. James steckte eine bisschen etwas von einer ruchlosen Barbarin. Das war noch etwas, was ihm an dem Mädchen gefiel. Er musste lächeln.
    Er betrachtete sie, sog ihren Anblick regelrecht in sich auf, und sein Lächeln verflog. Sie hatte sein Plaid um ihre Schultern gelegt, kuschelte sich hinein, während sich die

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