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Im Zauber des Highlanders

Im Zauber des Highlanders

Titel: Im Zauber des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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geholt, wenn sich die Gelegenheit ergab. Es sind sogar noch mehr.«
    Sie arrangierte die Bücher so, dass sie im Fußraum klemmten und das eine Spiegelende unten hielten. Dabei schaute sie auf die Titel: Stephen Hawkings Eine kurze Geschichte der Zeit, ein Webster Wörterbuch, Plinys Naturgeschichte, Illustrierte Enzyklopedie des Universums und Geographica, ein dickes Buch mit Karten und Tabellen.
    »Ein bisschen leichte Lektüre, was?«, murmelte sie. Sie persönlich hatte mehr für Janet Evanovichs Stephanie Plum— Reihe - sie war selbst ein Ranger-Girl - oder Linda Howard-Bücher übrig, wenn sie aus Vergnügen las, was vielleicht einmal pro Jahr vorkam.
    »Ich habe mich bemüht, auf der Höhe der Zeit zu bleiben.«
    Sie schaute in den Spiegel. Nachdem sie ihn erst vor kurzem in Fleisch und Blut vor sich gehabt hatte, war es eigenartig, ihn als flache Gestalt hinter dem Glas zu sehen. Das gefiel ihr ganz und gar nicht. Allmählich entwickelte sie einen Groll auf diesen Spiegel. Sie ärgerte sich, dass der Spiegel Cian jederzeit zurückholen konnte. Sie schüttelte den Kopf. Vor wenigen Minuten noch war sie froh gewesen, dass Cian weggeholt wurde. Jetzt war sie wütend, dass sie froh gewesen war. Würde sie jemals eindeutig Stellung beziehen, wenn es um ihn ging? »Für den Tag, an dem du deine Freiheit wiederhast? Wolltest du dafür auf dem Laufenden bleiben?«
    Er starrte sie mit einem unergründlichen Blick an. »Ja.«
    Freiheit. Nach mehr als elf Jahrhunderten würde der Highlander in etwas mehr als zwei Wochen frei sein. »Noch siebzehn Tage«, flüsterte Jessi verwundert. »Gott, du musst doch ... die Wände raufklettern, oder was immer es da drinnen gibt.«
    »Das stimmt.«
    »Was ist eigentlich da drin?« Sie prüfte, ob der Spiegel fest genug war, indem sie ihn leicht schüttelte. Jetzt dürfte er nicht mehr verrutschen.
    »Steine«, antwortete Cian tonlos.
    »Und was sonst?«
    »Steine. Lauter graue Steine. In unterschiedlichen Größen.« Seine Stimme wurde sogar noch monotoner. »Zweiundfünfzigtausendneunhundertundsechzehn Steine. Siebenundzwanzigtausendzweihundertsechzehn davon sind ein wenig heller als der Rest. Sechsunddreißigtausendundvier sind eher rechteckig als quadratisch. Neunhundertundachtzehn haben eine annähernd sechseckige Form. Zweiundneunzig sind mit Kupferadern durchzogen. Drei haben Risse. Zwei Schritte vom Mitte l stei n entfernt gibt es einen Stein, der etwas höher als der Rest ist - im ersten Jahrhundert bin ich oft darüber gestolpert. Noch Fragen?«
    Jessi erschrak, als sie sich so richtig klar machte, was er damit ausdrücken wollte. Das verschlug ihr die Sprache. Plötzlich wurden ihr die Brust und die Kehle eng. O Gott, wie konntest du da drin den Irrsinn abwehren ? Was hat dich davon abgehalten, ver rückt oder tobsüchtig zu werden ? Wie konntest du mehr als tausend Jahre i n einer solchen Hölle überleben ?
    Sie stellte diese Fragen nicht - das wäre, als würde man einen Berg fragen, warum er immer noch am gleichen Fleck stand wie seit Urzeiten, vielleicht etwas verformt, aber immer noch an Ort und Stelle. Eine erdgeschichtliche Verwerfung für die Ewigkeit.
    Der Mann war stark - nicht nur physisch, sondern auch mental und emotional. Ein Fels in der Brandung-ein Mann, auf den sich eine Frau in den schlimmsten Zeiten verlassen und stützen konnte und sich nie ängstigen musste, dass alles um sie in Trümmer ging, einfach weil ein solcher Mann das niemals zulassen würde. Jessi hatte noch nie jemanden wie Cian MacKeltar kennen gelernt. Die Gesellschaft des einundzwanzigsten Jahrhunderts war nicht geeignet, Alpha-Männer hervorzubringen. Woran musste sich heutzutage ein Mann noch messen, gegen was oder wen musste er bestehen, wie konnte er einen so starken Charakter bekommen? Indem er das neueste Video-Spiel eroberte? Sich einen neuen Anzug mit passender Krawatte kaufte? Kleine weiße Bälle mit einem lächerlich teuren Schläger durch einen gepflegten Park schlug? Um einen Parkplatz, der einem Laden am nächsten war, stritt?
    »Nein«, sagte sie. »Keine weiteren Fragen.«
    Elf Jahrhunderte Gefangenschaft. An der Wand im Arbeitszimmer des verhassten Feindes hängend. Elfhundert Jahre nicht berührt werden. Nichts essen. Nicht lieben. Hatte er jemanden gehabt, mit dem er reden konnte?
    Ihre Miene verriet offenbar, was in ihr vorging, denn er sagte leise: »Das ist nicht mehr wichtig, Mädchen, aber ich danke dir für dein Mitgefühl. Es ist bald vorbei. Nur noch siebzehn

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