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Im Zauber des Mondes

Titel: Im Zauber des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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verlieren. Connor riß sein Pferd wieder herum und jagte hinter den anderen her. Die Dragoner hatten gerade eine niedrige Steinmauer genommen und waren nicht mehr weit von ihnen entfernt. Kugeln durchschnitten die Luft um ihre Köpfe.
    Connor neigte sich tief über Fharannains Hals. Er trieb das Pferd an, wie er es sonst nie tat. Caitlyn nahm die Arme von Connors Hüfte, preßte ihr Knie fest in Fharannains Seite und hielt sich an der zusammengerollten Decke hinterm Sattel fest. Sie wollte Connor sowenig Kraft wie möglich kosten. Die Wunde an seinem Oberschenkel sah schlimm aus. Blut schoß aus einem großen Loch und färbte seine schwarze Hose noch dunkler.
    Langsam holten sie wieder auf. Gerade als sie sich einer weiteren Mauer näherten, etwas höher als die letzte und mit einem Graben dahinter, der den Sprung doppelt schwierig machte, drehte sich Liam zu ihnen um. Als er bemerkte, was geschehen war, zügelte er Thunderer etwas, damit Fharannain aufholen konnte. Mickeen fiel auf, daß Liam zurückgeblieben war. Er drehte sich um, dann zügelte er ebenfalls sein Pferd und rief Cormac und Rory etwas zu.
    Sie würden den Verletzten in ihre Mitte nehmen und ihn mit ihrem Leben beschützen. Wenn nötig, würden sie sich mit ihren Verfolgern schießen, aber Caitlyn hoffte, es würde sich vermeiden lassen. Die Verfolger waren in der Überzahl, gut trainiert und schwer bewaffnet. Da hätten sie kaum eine Chance. Einige von ihnen würden getötet werden, und wer überlebte, würde hängen. Die Angst hinterließ einen bitteren Geschmack in Caitlyns Mund.
    Cormac und Rory nahmen soeben die Mauer in einem fehlerlosen Sprung, und Caitlyn dachte mit einem seltsamen Anflug von Stolz, daß sie es vor allem den großen Herzen der Pferde von Donoughmore danken müßten, wenn einer von ihnen diese Nacht überleben würde. Mickeen folgte ihnen. Aristedes' Huf streifte die Mauer, aber er blieb nicht hängen und kam sicher auf. Auch Liam nahm die Mauer problemlos. Dann sprang Fharannain, und trotz der doppelten Last auf seinem Rücken nahm er das Hindernis, als hätte er Flügel. Aber während sie noch durch die Luft flogen, traf Caitlyn etwas mit ungeheurer Gewalt zwischen den Schulterblättern. Schmerz durchfuhr sie wie ein Blitz, dann verlor sie das Gleichgewicht und fiel.
    Noch bevor sie auf dem Boden aufkam, war alles um sie herum schwarz geworden.

31
    Der Schmerz in seinem Oberschenkel war enorm, aber er konnte ihn ertragen. Er hatte schon Schlimmeres durchgestanden, aber der Blutverlust beeinträchtigte seine Konzentration. Ihm wurde langsam schummrig. Wenn die Wunde weiter so blutete, würde ihm bald schwarz vor Augen werden. Bisher hatte er sich nur mit eiserner Entschlossenheit bei Bewußtsein halten können. Verlöre er es, wäre es um ihn und Caitlyn geschehen, und um seine Brüder wahrscheinlich auch. Er bezweifelte, daß sie ihn einfach so zurücklassen würden.
    Er mußte sich mit aller Kraft darauf konzentrieren, sich im Sattel zu halten. Darum sickerte die Information, daß Caitlyn nicht mehr hinter ihm war, nur langsam durch den dicken Nebel in seinem Gehirn. Er drehte den Kopf und sah, daß er allein auf Fharannain saß. Die Dragoner setzten gerade über die Mauer, die sein Pferd erst vor kurzer Zeit so mühelos genommen hatte. Dicht am Graben lag ein schmaler Körper, fast verdeckt von einem schwarzen Umhang. Ein Schatten unter Schatten, aber Connor wußte, daß Caitlyn dort lag. Sein Herz machte einen Satz. Sie bewegte sich nicht, und ihre Haltung war so seltsam, daß lähmende Furcht von ihm Besitz ergriff. Ihre Verfolger versammelten sich jetzt um sie. Wenn sie nicht tot war, war sie gefangen.
    »Nein!« Er wollte schreien, aber es kam nur ein heiseres Flüstern heraus. Er war schon erschreckend schwach, trotzdem, er mußte durchhalten, mußte zu ihr zurück! Er zerrte verzweifelt an Fharannains Zügel, um das große Tier zum Wenden zu bringen. Um ihn herum drehte sich alles. Fharannain war solche Behandlung nicht gewöhnt, und der plötzliche Schmerz in seinem Maul ließ ihn sich aufbäumen. Connor konnte sich nur noch mit Mühe im Sattel halten. Als das Tier wieder auf allen vieren landete, sank er über seinem Hals zusammen. Liam tauchte neben ihm auf, nahm ihm die Zügel aus der Hand und trieb Thunderer dann wieder von den Reitern weg, die sich um Caitlyns gefallenen Körper scharten. Cormac kam von der anderen Seite an ihn heran und machte einen gewagten Sprung auf Fharannains Rücken. Er legte die Arme um

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