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Im Zauber des Mondes

Titel: Im Zauber des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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seiner Sicherheitsvorkehrungen Nachricht von ihrem Verbleib zu Connor Vordringen könnte. Sir Edward fürchtete Connor fast so sehr, wie er ihn haßte, und er hatte guten Grund dazu.
    »Ich würde Sie großzügig belohnen, wenn Sie mit mir auf eines der Zimmer kämen. Und wenn es Neddie nicht gefallen sollte, nun, dann erzählen Sie es ihm einfach nicht. Von mir erfährt er es bestimmt nicht. Wir wären nicht länger als eine halbe Stunde verschwunden.«
    Caitlyn machte sich kaum die Mühe, ein Seufzen zu unterdrücken. Sie wünschte, ihr Partner würde schweigen, so daß sie nachdenken konnte. Die Zeit wurde knapp. Connor konnte schon auf sie warten, wenn sie heute in die Lisle Street zurückkehrte.
    Endlich war der Tanz zu Ende, und Caitlyn machte einen Knicks. Die Musiker setzten schon zum nächsten Stück an. Der ehrenwerte Sir Winthrop fuhr sich über die Stirn. Es war ziemlich warm im Saal, und seine Fettleibigkeit wurde von dem leise quietschenden Korsett, das er unter dem reich verzierten Anzug trug, nicht verborgen. Viel Anstrengung bedeutete auch viel Schweiß, und dunkle Linien zogen sich längst durch den Puder, der kaum noch dazu beitrug, seine gesunde Gesichtsfarbe zu verdecken.
    »Würden Sie wohl gerne auch den nächsten Tanz mit mir tanzen?« erkundigte er sich und tupfte seine Wangen mit einem feinen Taschentuch ab. Caitlyn verspürte schon fast Mitleid mit ihm und wollte gerade den Kopf schütteln, als ein großer Mann ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Er war noch ein Stück entfernt, und sein Vorwärtskommen wurde sowohl von den Tänzern behindert, die sich soeben wieder aufstellten, als auch von einem leichten Hinken. Es war kaum bemerkbar, als er sich seinen Weg durch die Menge bahnte, aber Caitlyn spürte ihr Herz höher schlagen. Er hatte die Kapuze seines Umhangs über den Kopf gezogen, und sein Gesicht war maskiert, aber Caitlyn hatte keine Zweifel. Sie hätte Connor überall erkannt, in jeder Verkleidung. Freude und Erleichterung durchfuhren sie, dicht gefolgt von Angst. Ihre Zeit zum Nachdenken war abgelaufen.
    »Nein«, antwortete sie instinktiv. Ihr erster Gedanke war die Flucht. Dann ging ihr etwas anderes durch den Kopf. Wenn Connor sie finden würde, dann besser auf der Tanzfläche als allein mit Sir Edward in dem Salon. »Ich meine, ich würde sehr gerne mit Euch tanzen«, verbesserte sie sich schnell und zog den verdutzten Sir Winthrop in die wirbelnde Bewegung des Tanzes. Sie war sich nicht sicher, ob er sie schon entdeckt hatte, aber er war bestimmt nicht zufällig hier. Irgendwie mußte er herausgefunden haben, daß sie im Pantheon sein würde.
    Connor hatte die Richtung geändert und kam jetzt direkt auf sie zu. Caitlyns Herz begann so laut zu klopfen, daß sie dachte, jeder müßte es hören können. Genau wie es ihr mit ihm ging, so hatte auch er einen schon fast unheimlichen sechsten Sinn, was sie anbetraf. So unauffällig wie möglich sah sie sich nach Sir Edward um. Er war nirgendwo zu sehen, und sie konnte nur hoffen, daß er sich mit Suzanne in ein Zimmer zurückgezogen hatte. Wenn sie Connor irgendwie loswerden konnte, ehe Sir Edward ihn zu Gesicht bekam und umgekehrt, war noch nicht alles verloren.
    »Ist etwas nicht in Ordnung, meine Schöne?« Sogar der ehrenwerte Sir Winthrop hatte ihre Aufregung bemerkt. Caitlyn löste ihre Augen gewaltsam von dem Trubel, der sie umgab, und lächelte ihrem Partner scheinbar unbesorgt zu.
    »Oh, nein, nicht direkt. Ich habe nur einen alten Freund entdeckt. Es-es ist eher lästig, fürchte ich, aber ich werde wohl mit ihm sprechen müssen. Er - er bringt Neuigkeiten von zu Hause.«
    Sir Winthrop wirkte überrascht, aber auch interessiert. »Ich hatte keine Ahnung, daß Sie noch Verbindung mit daheim haben. Neddie gab mir zu verstehen, Sie hätten niemanden. Genaugenommen war er immer verdammt geheimnisvoll, was Sie betrifft, wenn ich es mir so überlege.«
    »Sir Edward ist - ein etwas besitzergreifender Mann«, entgegnete Caitlyn, und ihr Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Connor hatte sie fast erreicht. »Äh, Winthrop, ich wäre Euch sehr dankbar, wenn Ihr Sir Edward gegenüber nicht erwähnen würdet, daß ich einen alten Freund getroffen habe.«
    Der ehrenwerte Sir Winthrop vergaß fast weiterzutanzen. »Wie dankbar?«
    »Außerordentlich dankbar«, sagte Caitlyn mit zusammengebissenen Zähnen. Connor war nur noch ein paar Schritte entfernt. Als der ehrenwerte Sir Winthrop ihr gerade versicherte, daß ihn nichts dazu bringen

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