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Im Zauber des Mondes

Titel: Im Zauber des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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könnte, sie zu verraten, solange sie ausreichend dankbar wä^e, legte Connor ihm eine schwere Hand auf die Schulter. Obwohl er die Kapuze über den Kopf gezogen hatte und maskiert war, konnte Caitlyn genug von seinem Gesicht sehen, um zu wissen, was er dachte.
    »Nein, nein, er ist es nicht!« quiekte sie. Der ehrenwerte Sir Winthrop drehte sich langsam um, und der empörte Protest auf seinen Lippen erstarb, als er Größe und Körperbau seines Gegners in sich aufnahm.
    »Tanz mit mir«, sagte Caitlyn verzweifelt und glitt zwischen ihn und Sir Winthrop, ehe sie noch mehr Aufmerksamkeit erregen würden. »Bitte!«
    »Ich erwarte, daß Sie wirklich sehr, sehr dankbar sind«, sagte der ehrenwerte Sir Winthrop leicht beleidigt, als sie nach Connors Arm griff und hektisch daran zog. Connor musterte sie einen Moment, seine Augen glitzerten durch die Schlitze der Maske, und Sir Winthrop verschwand langsam in der Menge.
    »Du hast nicht zufällig einen Kerzenleuchter dabei?« fragte Connor boshaft, ohne ihre Versuche zu beachten, ihn zum Tanzen zu bewegen.
    »Bitte tanz mit mir«, sagte sie, ohne auf seine Bemerkung einzugehen. »Ich möchte keine Aufmerksamkeit erregen.«
    »So, möchtest du das nicht?« entgegnete Connor, und sein Ton verkündete Unheil. »Und warum bitte nicht?«
    Sie standen bewegungslos mitten auf der Tanzfläche, während um sie herum bunt kostümierte Paare sich im Rhythmus der Musik drehten. Sie begannen bereits aufzufallen.
    »Tanze!« zischte Caitlyn ihm verzweifelt zu, sich der fragenden Blicke bewußt, die sie von allen Seiten streiften. Sie machte einen Knicks und fiel in ihren Teil des Tanzes. Einen Moment später schloß Connor sich ihr an. Seine Hand war warm und fest, als er sie durch die Figuren führte. Er war ein hervorragender Tänzer, und unter anderen Umständen wäre es ihr ein Vergnügen gewesen, hier mit ihm zu tanzen. Ab und zu öffnete sich sein Domino leicht, und sie sah, daß er einen Abendmantel aus silbernem Brokat trug, dazu eine passende Weste. Der Rest seiner Kleidung war schwarz. Er sah ganz wie ein Gentleman der obersten Gesellschaftsschicht aus, und Caitlyn fühlte einen Anflug von Stolz, der sofort von Angst ausgelöscht wurde. Sie mußte ihn aus dem Ballsaal weglocken, weg vom Pantheon, sofort. Sir Edward würde sie erzählen, sie wäre plötzlich krank geworden. Er würde zwar toben und seine Wut an ihrem Fleisch auslassen, aber Connor wäre erst einmal sicher.
    Sie tanzte mit ihm in Richtung auf den Ausgang und sah sich dabei unauffällig nach Sir Edward um, der jeden Moment auftauchen und nach ihr suchen konnte.
    »Ist dein Liebhaber hier? Bist du deshalb so nervös?« Seine klare Stimme ließ Caitlyn zusammenzucken. Sie sah zu seinem geliebten Gesicht auf, das im Moment aggressiver war, als sie es je gesehen hatte, und ihr Mut sank. Connor war auf einen Kampf aus.
    »Woher hast du gewußt, daß ich hier sein würde?« Sie versuchte, die schnellen, nervösen Blicke, die sie ständig um sich warf, unter Kontrolle zu bekommen. Er durfte ihre Panik nicht bemerken. Connor grinste ihr zu, als sie sich unter seiner Hand drehte.
    »Ich habe dein Haus beobachten lassen, seit du verschwunden bist. Der Mann hat dich heute nachmittag ankommen sehen und mir Bericht erstattet. Leider war ich gerade außer Haus, aber sobald ich zurück war, habe ich dem Haus in der Lisle Street einen Besuch abgestattet. Es hieß, du wärst ausge-gangen, zum Pantheon. Und hier bin ich. Dieses Mal kommst du mir nicht davon, es hat also keinen Sinn, mir den Schädel einschlagen zu wollen.«
    »Connor, kannst du mich nicht in Ruhe lassen? Nicht einmal, wenn ich dir sage, daß ich glücklich bin, dich nicht mehr liebe, daß du mir hier alles verdirbst?« Echte Verzweiflung schwang in ihren Worten mit, und seine Augen wurden schmal.
    »Du gehörst zu mir, mein Liebling. Ich werde dich nie in Ruhe lassen, das weißt du so gut wie ich.«
    Nun, dann sollte es so sein. Das war die Antwort, die sie erwartet hatte, auf die sie gehofft und die sie gefürchtet hatte. Plötzlich, als hätte ihr Schutzengel es ihr ins Ohr geflüstert, wußte sie, was sie zu tun hatte.
    »Dann laß uns jetzt hier verschwinden. Schnell!« drängte sie. Er runzelte die Stirn. Um sie herum wirbelten die anderen Paare, aber Caitlyn vergaß ganz ihren Teil des Tanzes. Sie klammerte sich fest an seine Hand, ihre kornblumenblauen Augen standen groß und ängstlich in dem weißen Gesicht.
    »Laß uns zumindest mal von der Tanzfläche

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