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Im Zauber des Mondes

Titel: Im Zauber des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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es noch vor dem Morgen ein Gewitter geben.
    Plötzlich glaubte sie Schritte zu hören und dazwischen ein leises Flüstern. Wahrscheinlich war es nur Einbildung, aber sie kauerte sich trotzdem ganz dicht an die Wand. Angespannt saß sie da und lauschte. Da waren die Schritte wieder, diesmal deutlicher. Sie hörte ein Knarzen, dann zerriß ein schrilles Quietschen die Stille. Schnell bekreuzigte sie sich. Kein Zweifel, heute nacht gehörte Donoughmore seinen Geistern. Noch nicht einmal, als sie gedacht hatte, sie würde hängen, hatte sie solche Angst gehabt. Sie drückte sich an die Wand und betete, daß es bald hell würde. Wie in spöttischer Antwort auf ihre Bitte öffnete der Himmel seine Schleusen, und Regen prasselte auf das Land.
    Der alte Turm bot keinen Schutz vor dem Wetter. Sie war durchnäßt, sie fror, und sie fühlte sich miserabel. Aber lieber würde sie hier aushalten, als in der Burg Schutz zu suchen, wo die Geister ihr Unwesen trieben. Plötzlich zuckte ein Blitz durch die Nacht. Ein weiterer folgte und noch einer. Sie konnte unmöglich während eines Gewitters ganz oben im Turm bleiben. Sie zögerte noch, da schlug ganz in der Nähe ein Blitz ein, gefolgt von einem ohrenbetäubenden Donner. Das gab den Ausschlag. Sie würde im Hof bei den Schafen bleiben. Wie sollte ein Geist sie zwischen all den Tieren finden?
    Vorsichtig tastete sie sich die nassen Stufen hinunter. Sie war gerade aus dem Turm getreten, da hörte sie ein lautes Trommeln. Gebannt starrte sie auf die halbverfallene Mauer, aus deren Richtung das Geräusch zu kommen schien. Das Trommeln wurde lauter, und plötzlich, gerade als ein weiterer Blitz durch die Nacht zuckte, kam ein riesiges schwarzes Tier über die Mauer gesprungen, gefolgt von noch einem und noch einem. Pferde! Auf ihrem Rücken saßen gesichtslose Gestalten mit schwarzen Umhängen. Keine zwei Meter von ihr entfernt donnerten sie vorbei und ritten durch einen Steinbogen direkt in die Burg. Starr vor Angst, stand sie an den Turm gedrückt. Sie hörte das Klappern von Hufen auf Stein, gefolgt von einem schrillen Kreischen, dann war alles wieder ruhig.
    Sie starrte auf den steinernen Durchgang, durch den die Reiter verschwunden waren. Erst nach einer ganzen Weile fiel ihr auf, daß sie wirklich verschwunden waren; sie kamen nicht mehr heraus, und sie waren auch nicht mehr in der Burg. Sie stieß einen Angstschrei aus und lief zurück in den Turm. Diese Nacht gehörte den Geistern, und sie wollte nichts mehr damit zu tun haben.
    Danach war an Schlaf nicht mehr zu denken. Es regnete bis kurz vor Sonnenaufgang, und sobald es hell wurde, machte sie sich auf den Weg nach unten. Nicht für viel Geld würde sie hier noch eine Nacht verbringen. Was sie letzte Nacht gesehen hatte, waren Gestalten direkt aus der Hölle gewesen, davon war sie überzeugt. Gerade kletterte sie über den Schutt auf der vom Haus abgewandten Seite, da hörte sie Stimmen. Für einen Moment dachte sie, die Geister der Nacht wären zurückgekehrt. Aber dann sah sie sich einer ganz anderen Gefahr gegenüber.
    »Sucht überall, auch im Verlies und in den Türmen. Wenn sie hier ist, will ich, daß ihr sie findet!« Die Stimme war die Connors. »Obwohl ich es nicht glaube«, sagte er leiser zu jemandem, der offensichtlich neben ihm stand.
    »Ich sage dir, sie ist hier! Wahrscheinlich hat sie sich die ganze Zeit hier versteckt.« Das war Cormacs Stimme.
    »Ich glaube es nicht, Cormac. Wahrscheinlich hat nur einer der Arbeiter vor dem Regen Schutz gesucht. Die Kleine ist schon längst über alle Berge, wenn ich auch keine Ahnung habe, wie sie uns entwischen konnte.«
    »Das ist es ja, sie ist uns nicht entwischt, verstehst du nicht? Sie hat sich die ganze Zeit hier versteckt, hier in der Burg.«
    »Nun, dieses Mal werden die Männer gründlich suchen. Aber ich bezweifle, daß sie hier ist.«
    »Da! Da ist sie!« Caitlyns Kopf schnellte herum. Die beiden kamen gerade um die Mauer herum, Connor auf Fharannain und Cormac auf einem braunen Pferd. Entsetzt drehte sie sich um und begann zu laufen.
    Sie rutschte auf dem regennassen Gras, und sie hörte die Hufe der Pferde hinter sich. Sie konnte nicht entkommen, aber wie der Fuchs vor der Meute floh sie instinktiv. Sie warf einen Blick über die Schulter. Fharannain war dicht hinter ihr, und es schien, als wollte Connor sie niederreiten. Mit einem Aufschrei wich sie nach links aus. Die Pferde donnerten dicht an ihr vorbei. Sie wurde von einem Arm gepackt, dann warf Connor

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