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Im Zauber des Mondes

Titel: Im Zauber des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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auf die Tür zu, aber da war er schon über ihr. Er landete mit seinem vollen Gewicht auf ihr und zog sie mit sich zu Boden. Schwer atmend lag er auf ihr.
    »Ähhh .. . brauchst du Hilfe, Conn?«
    Caitlyn blickte auf und sah Liam vor sich stehen, seine Stiefel nur wenige Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt. Er musterte die beiden, die schwer atmend halb im Zimmer und halb auf dem Gang lagen. Hinter ihm standen Rory und Cormac, breit grinsend. Mrs. McFee stand auf der Treppe, sie sah schockiert aus. Mickeen kam eben mit zwei dampfenden Eimern die Treppe herauf.
    »Habt ihr nichts zu tun? Was steht ihr hier herum?« fragte Connor ärgerlich, als er sie mit sich auf die Füße zog. Sie war erst einmal erschöpft, aber er drehte ihr sicherheitshalber den Arm auf den Rücken und zog sie mit sich ins Schlafzimmer.
    »Aye!« antwortete Liam und scheuchte seine Brüder die Treppe hinunter. Mickeen ging an ihnen vorbei, um das Wasser in die Wanne zu gießen, die hinter einem Wandschirm in Connors Zimmer stand. Mrs. McFee folgte ihm, unverständliche Dinge vor sich hin murmelnd. Sie legte die Kleider aufs Bett und drehte sich zu Connor um, der die zitternde Caitlyn gleich neben der Tür gefangenhielt.
    »Eure Lordschaft, ich will nicht teilhaben an irgendwelchen unsittlichen oder unmoralischen Vorfällen in diesem Haus. Eine Schande ist das, ein Mädchen in Männerkleidern, das mit Männern lebt. Und dann ihre Sprache! Sie ist schlecht und sündig, man sollte sie dahin zurückschicken, wo sie hergekommen ist. Gottlos ist das! Paßt nur auf, daß sie Euch nicht mitzieht auf ihrem Pfad direkt in die Hölle!«
    »Mrs. McFee, sie ist noch ein Kind. Und von Sünde hat sie so wenig Ahnung wie ein Baby. Außerdem glaube ich, daß doch immer noch ich der Herr in diesem Haus bin?« Sein Ton war sanft, aber selbst Caitlyn erzitterte beim Klang seiner Stimme. Mrs. McFee lief rot an, dann senkte sie den Kopf und verließ ohne ein weiteres Wort den Raum.
    »Braucht Ihr noch mehr Wasser, Eure Lordschaft? Die Wanne ist ungefähr zu einem Viertel voll.«
    »Ich glaube, das reicht. Vielen Dank, Mickeen, du kannst jetzt wieder an die Arbeit gehen.« Mickeens mißbilligender Blick sagte einiges, was er sich jetzt nicht mehr zu sagen traute. Connor machte nur eine Kopfbewegung in Richtung Tür. Er schloß hinter Mickeen ab und steckte den Schlüssel in die Tasche.
    »Ich werde dich jetzt loslassen, aber ich will nicht noch einen deiner Anfälle erleben, ist das klar?«
    Sie nickte einmal kurz. Er ließ sie los, und sie ging sofort zur Mitte des Zimmers und beobachtete ihn von da aus mißtrauisch. Connor seufzte.
    »Am besten badest du jetzt und ziehst dir anständige Sachen an. Danach können wir reden.«
    »Ich habe diese Woche schon gebadet, das reicht!«
    Connor runzelte die Stirn. »Du bist naß und so kalt wie ein Eisblock. Ich möchte es nicht auf mein Gewissen laden, daß du an Lungenentzündung stirbst. Also mach, daß du in die Wanne kommst. Oder ich stecke dich hinein, Mädchen oder nicht!«
    »Ich bin kein Mädchen!«
    »Jetzt habe ich aber genug! Wenn ich sage, du badest, dann tust du das auch. Und wenn du allein baden willst, dann hörst du jetzt besser auf, Unsinn zu reden.« Er war wirklich wütend, und Caitlyns Augen weiteten sich, als sie die Konsequenzen seiner Drohung begriff.
    »In Ordnung.« Sie war erleichtert, daß er sie wenigstens dabei allein lassen wollte. Sie konnte sich zwar nicht vorstellen, daß er so dumm war, denselben Fehler zweimal zu machen, aber bitte. Sie würde aus einem der Fenster klettern, und dieses Mal würde sie sich nicht wieder fangen lassen.
    »In Ordnung. Ich gebe dir fünfzehn Minuten. Wenn du bis dahin nicht fertig bist. . .« Er ließ die Drohung unvollständig in der Luft hängen und ging aus dem Zimmer. Die Tür schloß er hinter sich ab.
    Caitlyn blieb mit geballten Fäusten mitten im Zimmer stehen. Sie fürchtete, daß er vielleicht an der Tür lauschte und sie das Fenster öffnen hören würde. Dann hörte sie seine Schritte auf der Treppe. Als er unten war, stürmte sie zum nächsten Fenster. Es ließ sich kaum öffnen, aber sie schaffte es mit aller Gewalt, es weit genug aufzustemmen. Gerade hatte sie ein Bein über das Fensterbrett geschwungen, als ein schriller Pfiff sie erstarren ließ. Sie warf einen Blick nach unten und sah Cormac im Hof stehen.
    Er grinste und schüttelte den Kopf. Caitlyn fluchte und spuckte auf ihn. Er lachte, als er zurücksprang. Wütend kletterte sie zurück

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