Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Im Zauber des Mondes

Titel: Im Zauber des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
Vom Netzwerk:
zu Lebzeiten enteignen würde, aber unsere Großmutter mütterlicherseits hatte gute Beziehungen, und so konnte sie es immer noch verhindern.«
    »Aber das erklärt immer noch nicht, warum Connor ihn haßt.«
    Cormac lächelte bitter. »Ah, Sir Edward ist schon lange hinter Donoughmore her, es würde seinen Besitz verdoppeln. Unser Vater ist eines gewaltsamen Todes gestorben, damals, als die Burg in Brand gesetzt wurde, und wir vermuten, daß Sir Edward dahintersteckte.«
    Caitlyn schnappte aufgeregt nach Luft. »Das Fuinneog an Mhurdair?«
    »Also hast du davon schon gehört. Aber wir haben keine Beweise dafür. Trotzdem, du solltest dich von Sir Edward fernhalten, er ist ein schlechter Mann.«
    »Das hat dein Bruder auch gesagt. Er hat Sir Edward erzählt, ich wäre eure Cousine.«
    Cormac mußte grinsen. »Hat er, ja? Mir scheint, es gefällt Connor ganz gut, ein junges Mädchen hier zu haben. Es belebt die Sache. Ja, ja, in der kurzen Zeit, die du jetzt hier bist, hast du dir eine gute Position geschaffen, kleine Caitlyn.«
    Caitlyn war es nicht gewöhnt, daß man ihr so offen Zuneigung zeigte, und sie lächelte Cormac scheu an. Dann fiel ihr etwas ein, und sie begann zu schmollen.
    »Du brauchst mich gar nicht so überheblich >kleine Caitlyn zu nennen! So viel älter bist du auch nicht.«
    »Ich bin achtzehn«, sagte Cormac stolz.
    »Und ich bin sechzehn«, erwiderte sie mit hocherhobenem Kopf. »Ich bin kein Kind mehr, also kannst du auch aufhören, mich wie eines zu behandeln.«
    »Du bist doch noch ein Baby!«
    »Was habt ihr beide denn jetzt schon wieder?« Liam war von hinten gekommen, ohne daß sie ihn bemerkt hatten. »Cormac, hast du dem Schaf seine Medizin gegeben?«
    »Ja.«
    »Gut. Es gibt noch drei, die es haben. Zwei hat Rory schon in den Stall getrieben, und du kannst dich schon mal um sie kümmern, während er das dritte holt.«
    Cormac stöhnte, aber er gehorchte. Allerdings bat er Caitlyn um ihre Hilfe, und gemeinsam hatten sie den Schafen bald ihre Medizin eingeflößt. Als sie zum Haus gingen, stellte Caitlyn noch eine Frage, die sie die ganze Zeit beschäftigt hatte.
    »Cormac, findest du, daß ich, äh - hübsch bin?«
    Überrascht sah er sie an, und sie wurde rot bis unter die
    Haarwurzeln. »O'Malley, der Bettlerjunge, und hübsch? Wer hat dir denn diesen Unsinn in den Kopf gesetzt?«
    »Sir Edward hat gemeint, ich würde eine ausgesprochene Schönheit werden, wenn ich älter bin!«
    »Ich war schon immer der Meinung, daß Sir Edward nicht ganz richtig im Kopf ist. Aber jetzt hat er es bewiesen.«
    Wütend schlug Caitlyn ihm mit aller Kraft in die Rippen. Er schnappte nach Luft und rieb sich die schmerzende Seite, und Caitlyn ließ ihn einfach stehen und ging ins Haus.

10
    Eine Woche später lag Caitlyn mit einer schlimmen Erkältung im Bett. Es hatte seit zwei Tagen ununterbrochen geregnet, und die jüngeren d'Arcy-Brüder behaupteten, sie wäre nur krank, um sich vor der Arbeit draußen zu drücken. Caitlyn haßte es, im Haus eingesperrt zu sein, mit Mrs. McFee als einziger Gesellschaft. Aber sich zu streiten kostete Energie, die sie zur Zeit nicht hatte, also zog sie sich schnüffelnd und hustend in ihr Zimmer zurück und ließ sie reden.
    Als sie aufwachte, war es nach ihrer Schätzung kurz nach Mitternacht. In ihrem Zimmer war es stockdunkel, es war Neumond, und dicke Regenwolken schluckten das wenige Sternenlicht. Sie drehte und wendete sich, aber nach einer Weile war ihr klar, daß sie nicht mehr einschlafen konnte. Alle möglichen Gespenstergeschichten gingen ihr durch den Kopf, untermalt vom Trommeln des Regens auf dem Dach. Schaudernd dachte sie an die Geisterreiter in der alten Burg. In einer Nacht wie dieser waren sie sicher wieder unterwegs.
    Zitternd griff sie nach der Kerze neben dem Bett, aber sie konnte den Feuerstein nicht finden. Das Kaminfeuer war natürlich auch ausgegangen. Vermutlich hatten die Regentropfen, die durch den Kamin kamen, es ertränkt. Allein im Dunkeln zu liegen war zu unangenehm, und sie beschloß, in die Küche zu gehen und am Feuer dort die Kerze anzuzünden. Dann konnte sie ihr Feuer auch wieder anmachen.
    Sie schlief in ihrem Unterkleid, darum zog sie sich schnell den Morgenmantel über. Es war nicht wegen der d'Arcys. Die schliefen wie die Toten, und Cormac deckte mit seinem Schnarchen immer fast das Dach ab. Also mußte sie nicht fürchten, einem von ihnen zu begegnen. Es war ganz einfach zu kalt, um ohne Mantel durchs Haus zu laufen.
    Sie

Weitere Kostenlose Bücher