Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Im Zauber des Mondes

Titel: Im Zauber des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
Vom Netzwerk:
tastete sich durch das stockdunkle Haus bis in die Küche und zündete dort ihre Kerze an. Sie war schon fast wieder in ihrem Zimmer, als ihr auffiel, daß sie Cormac gar nicht schnarchen hörte. Genaugenommen hörte sie nichts außer dem Trommeln des Regens. Plötzlich überkam sie die Gewißheit, daß sie ganz allein im Haus war. Sie bekam eine Gänsehaut. Ganz sicher würde sie kein Auge zutun, ehe sie sich nicht vergewissert hatte, daß alle d Arcys im Bett waren, wo sie hingehörten.
    Sie schirmte die Kerzenflamme mit der Hand ab und schlich zu Connors Schlafzimmer. Vorsichtig drehte sie den Türknopf. In so einer wilden, stürmischen Nacht konnten sie doch unmöglich draußen sein!
    Das Bett war leer, unbenützt. Schnell überprüfte sie die anderen Zimmer. Sie waren alle leer. Keiner der d'Arcys schlief, keiner war im Haus. Und das in einer Nacht wie dieser! Sie konnte keine Erklärung dafür finden. Die Sache wurde langsam unheimlich.
    Sie stand da und überlegte. Plötzlich fiel ihr etwas auf. Es war genau so eine Nacht gewesen, als sie die Geisterreiter in der Burg gesehen hatte. Aber das konnte nicht sein, sie waren doch vor ihren Augen verschwunden! Das waren keine Menschen aus Fleisch und Blut gewesen.
    Auf der anderen Seite hatten Cormac und Connor damals plötzlich ganz genau gewußt, wo sie nach ihr suchen mußten, obwohl sie vorher drei Tage vergeblich versucht hatten, sie zu finden . . .
    Kurz entschlossen marschierte Caitlyn in Cormacs Zimmer. Als sie wieder herauskam, sah sie von den Schuhen bis zu dem Umhang auf ihren Schultern wie ein junger Mann aus. Zuerst würde sie im Pferdestall nachsehen, ob Pferde fehlten, und wenn, würde sie Belinda satteln und sich auf Spurensuche machen.
    Als sie den Stall erreicht hatte, war der Umhang bereits tropfend naß. Nicht gerade gut für ihre Erkältung, aber im Moment war ihr das egal. Sie wollte unbedingt wissen, wo die d'Arcys waren. Nur daß es mit der Spurensuche bei dem Regen und der stockdunklen Nacht wohl nicht viel werden würde.
    Glücklicherweise hatte sie daran gedacht, eine Laterne mitzunehmen. Sobald sie die Stalltür geöffnet hatte, entdeckte sie, daß Fharannain fehlte. Auch Thunderer war nicht da, ebensowenig wie Balladeer, Rorys Pferd, und Kildare, Cormacs Pferd. Auch Aristedes Box war leer, und für einen Moment war sie verwirrt. Dann steckte sie ihren Kopf durch die Tür des Kämmerchens am Ende des Stalls und hatte die Lösung. Mickeen saß auf Aristedes. Aber wo waren sie?
    Caitlyn erinnerte sich an Mickeens Erzählung und daß er gesagt hatte, der Teufel würde Connor treiben. Vor ihrem inneren Auge sah sie für einen Moment die Burg in Flammen stehen, und sie hörte die Stimmen der Angreifer. Konnte es sein, daß die d'Arcys sich einer der irischen Banden angeschlossen hatten? Was immer sie taten, es geschah in aller Heimlichkeit. Wäre sie nicht mitten in der Nacht aufgewacht und hätte Cormacs Schnarchen vermißt, hätte sie es wahrscheinlich auch nie erfahren. Sie stand noch immer in Mickeens kleiner Kammer, als sie ein Geräusch wie ein unterirdisches Donnern hörte. Der Steinboden begann zu beben. Caitlyn zuckte zusammen und starrte mit weit aufgerissenen Augen auf den Boden. Sie hatte keine Ahnung, was hier vorging, sie wußte nur eines: Sie wollte so schnell wie möglich raus hier.
    Aber kaum war sie vor der Tür von Mickeens Kammer, blieb sie wie erstarrt und mit offenem Mund stehen. Auf der gegenüberliegenden Seite des Stalls öffnete sich ein großes Loch im Boden. Während sie noch entsetzt auf den Boden starrte, hörte das Donnern auf. Von irgendwoher nahm sie die Geistesgegenwart, die Lampe auszublasen.
    Trotzdem war es nicht dunkel im Stall. Aus dem Loch im Boden schimmerte Licht. Ein paar Sekunden später schossen fünf Pferde aus dem Loch, ihnen voran Connor auf Fharannain.

11
    »Das war eine erfolgreiche Nacht«, sagte Connor gut gelaunt, als er sich vom Pferd schwang.
    »Aye«, pflichtete ihm Mickeen bei, als die anderen abstiegen. Das Loch im Boden war jetzt dunkel, das Licht war von der Laterne an Mickeens Sattel gekommen. Sorgfältig stellte er sie neben dem Loch auf den Boden, und sie warf einen gelben Lichtkreis um die Männer. »Obwohl es einmal verdammt knapp war.«
    »Es ist schon fast ein Wunder, daß sie uns nicht erwischt haben!« Liam nahm gerade Thunderer den Sattel ab, und ein breites Grinsen zog sich über sein normalerweise so ernstes Gesicht, dessen obere Hälfte eine schwarze Maske

Weitere Kostenlose Bücher