Im Zauber des Mondes
Ihr der schwarze Rebell seid.«
Connor war einen Moment lang sprachlos. Er lehnte sich zurück und musterte das kleine Biest, das so gelassen sein Leben und das seiner Brüder bedrohte. Er überlegte krampfhaft, aber er konnte es drehen und wenden, wie er wollte, sie hatte ihn am Kragen. Eine Spur Erleichterung mischte sich in seinen Zorn.
»Ganz schön undankbar, findest du nicht?« fragte er schließlich.
Sie hob ihr Kinn, und es gelang ihm nicht, ihre kleinen Brüste zu übersehen, die sich gegen das Nachthemd drückten. Es war ihm peinlich, aber sein Körper reagierte so, wie es von der Natur vorgesehen war. Verdammt, wenn sie bleiben sollte, würde das für keinen von ihnen einfach werden. Nun, sie würden wohl lernen müssen, ihre niederen Instinkte zu kontrollieren. Und er würde damit anfangen und seine Aufmerksamkeit ausschließlich auf ihr Gesicht konzentrieren.
»Ich möchte hier nicht weg.« Nun, das konnte er verstehen. Connor steckte die Bettdecke um sich fest und verschränkte die Arme vor der nackten Brust.
»Ich habe irgendwie das Gefühl, du bluffst.«
»Ihr könnt es ja ausprobieren«, entgegnete sie kühl und gelassen.
»Du würdest mich also wirklich an den Galgen bringen? Und Rory? Liam? Cormac und Mickeen?«
Sie befeuchtete die Lippen. Er beobachtete die Bewegung ihrer rosafarbenen Zungenspitze mit Interesse, gefolgt von Ärger über sich selbst. Wie es schien, war es auch keine Lösung, sich auf ihr Gesicht zu konzentrieren.
»Nicht gerne. Aber ich möchte auch nicht weg. Donoughmore ist mein Zuhause.«
Er starrte sie an und hoffte, sie würde sich für ihren Erpressungsversuch schämen, aber sie erwiderte seinen Blick unerschrocken, ohne auch nur einen Millimeter zu weichen. Er hatte das ungute Gefühl, daß sein eiserner Wille in ihr einen würdigen Gegner gefunden hatte.
Es war gar nicht so leicht, seine Augen daran zu hindern, über ihren Körper zu streifen, und er war froh, als sie die Arme vor der Brust verschränkte. Aber sosehr er sich auch bemühte, es war unmöglich, die leichte Bewegung ihrer Brüste unter dem Nachthemd zu übersehen. Eine Idee schoß ihm durch den Kopf. Er verwarf sie sofort wieder, aber das konnte sie ja nicht wissen.
»Ich könnte dich auch umbringen und mir so dein Stillschweigen sichern.« Das wird der kleinen Hexe etwas zum Kauen geben, dachte er zufrieden.
Sie lächelte leicht und schüttelte den Kopf. »Das würdet Ihr nie tun.« Sie hörte sich zuversichtlich an und begegnete seinem Blick ohne Angst. Ärgerlich schürzte Connor die Lippen.
»Nun, da haben wir ja etwas gemeinsam. Ich glaube nämlich auch nicht, daß du den schwarzen Rebellen ausliefern würdest.«
Das schien zu sitzen. Sie befeuchtete wieder die Lippen und runzelte die Stirn, so daß ihre schwarzen Augenbrauen über der Nase zusammentrafen.
»Aber wirklich sicher könnt Ihr doch nie sein, oder?«
Nun, wo sie recht hatte, hatte sie recht. Er war sich ziemlich sicher, daß sie nur bluffte, aber er würde es ihr dieses Mal durchgehen lassen. Wenn man es so nennen konnte.
»Du willst also einen Handel mit mir schließen: Du schweigst, wenn ich dich bleiben lasse?«
»Aye.«
Sein Mund zuckte, aber er gab nicht wirklich ungern nach. »Du bist wirklich ein Teufelsbraten, Caitlyn O'Malley. Nun gut, du sollst deinen Handel haben. Und ich wünsche dir viel Spaß mit den Konsequenzen.«
Erleichtert atmete sie auf, lächelte kaum merklich und fragte: »Seid Ihr mir jetzt böse, Connor?« Sie sah ihn an, den Kopf leicht zur Seite geneigt, und ihre unglaublich langen Wimpern warfen Schatten auf ihre Augen und Wangen. Diese Pose war absolut bezaubernd, obwohl er annahm, daß sie sich dessen nicht bewußt war. Er mußte über sich selbst den Kopf schütteln. Wie hatte er nur jemals glauben können, daß diese Augen einem Jungen gehörten?
»Fürchterlich.«
Sie musterte ihn erschrocken, dann lächelte sie. Ehe er noch erahnen konnte, was kommen würde, stürzte sie auf ihn zu, legte die Hände auf seine nackten Schultern und drückte ihm einen Kuß auf die unrasierte Wange. Dieser plötzliche Angriff auf seine Sinne verwirrte ihn, aber ehe er noch irgendwie darauf reagieren konnte, hatte sie sich schon wieder aufgerichtet. Und wenn sein Gesicht oder Körper ihn verraten sollten, so schien sie es nicht zu bemerken.
»Das glaube ich nicht.« Sie drehte sich um und ging zur Tür. Er starrte ihr nach, ärgerlich, amüsiert, beunruhigt und wie magisch angezogen von ihrem kleinen Po, der
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