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Im Zauber des Mondes

Titel: Im Zauber des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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etwas zu sagen.
    »Danke, Willie.« Sie nickte dem rothaarigen Jungen zu und überließ es ihm, halbherzig in dem Kessel mit der zähen Masse zu rühren. Schnell ging sie in Richtung auf den Stall, denn sie erwartete jeden Moment Mrs. McFees strenge Stimme nach ihr rufen zu hören. Sie schaffte es, ungesehen ums Eck zu gelangen, und als sie sich der Rückseite des Stalls näherte, verlangsamte sie ihre Schritte. Sie konnte Connor sehen. Er kniete auf dem Boden und schabte eine Haut ab, die über einen großen Stein gespannt war. Obwohl es gar nicht mehr so warm war, arbeitete er mit nacktem Oberkörper, und auf seinem Rücken glänzte ein dünner Schweißfilm.
    Caitlyn blieb an der rückwärtigen Ecke des Stalls stehen und beobachtete ihn. Sie hatte Connor schon öfter ohne sein Hemd gesehen - die Nacht in seinem Schlafzimmer fiel ihr ein, als sie ihre Trumpfkarte ausgespielt hatte -, aber da war sie immer mit anderen Dingen beschäftigt gewesen. Jetzt im Moment jedoch wollte sie nichts lieber, als im Schatten stehenzubleiben und Connor bei der Arbeit zu beobachten.
    Er kniete mit dem Rücken zu ihr, bekleidet nur mit einer staubigen Hose und noch staubigeren Stiefeln. Sein Haar wellte sich leicht um seinen Kopf und wurde im Nacken von einem schwarzen Band zusammengehalten. Sie betrachtete seine breiten Schultern und den muskulösen Rücken, bewunderte das Spiel seiner Muskeln, während er arbeitete. Ihre Augen folgten seinem Rückgrat, bis es von seiner Hose verdeckt wurde.
    Er bewegte sich ein Stück zur Seite, und sie konnte jetzt auch Gesicht und Brust sehen. Sein Gesicht war gebräunter als Brust und Rücken, die wohl nur selten Sonne sahen. Die Wimpern warfen schattige Halbkreise auf die Wangen, und der dunkle Hauch von Bartstoppeln überzog sie bis zum Kinn.
    Ihre Augen wanderten weiter zu seiner Brust. Von der Nacht in seinem Schlafzimmer hatte sie sie als kräftig und behaart in Erinnerung. Jetzt bemerkte sie, daß die Haare dort ein breites >V< bildeten, das zu einem schmalen Strich zusammenlief, der sich über seinen muskulösen Bauch nach unten zog, bis er unterm Hosenbund verschwand. Sie hielt den Atem an und bewunderte die männliche Schönheit seines Körpers. Nur so dazustehen und ihn anzusehen ließ ihr Herz schon schneller schlagen. Sie wäre gern zu ihm hinübergegangen und hätte die Hände auf seine nackte Brust gelegt. Ob die Haare dort wohl weich oder hart waren? Sie mußte sich bewegt haben, denn plötzlich blickte er auf und ihr direkt in die Augen. Ertappt, erwiderte sie seinen Blick schuldbewußt, und ihre innersten Gedanken ließen sie rot werden. Er starrte sie einen langen Moment an, dann stand er langsam auf.
    »Das war das letzte, Conn«, sagte Rory. Er kam gerade aus dem Stall und wischte sich im Gehen die Hände an der Hose ab. Connors Blick wanderte zu ihm, und die seltsame Spannung zwischen ihnen löste sich. Caitlyn schluckte, sie war erleichtert, und trotzdem war sie auch enttäuscht. Irgend etwas in Connors Augen hatte sie beunruhigt.
    »Aye, und ich gehe schwimmen. Rory stinkt wie ein totes Schaf, und ich schätze, daß ich nicht viel besser rieche. Kommst du mit, großer Bruder?« Cormac hatte sich zu den beiden gesellt.
    »Ich habe noch einiges zu erledigen. Geht schon vor.« Connors Stimme klang völlig normal, als er seinen Brüdern antwortete, und Caitlyn fragte sich, ob sie sich alles nur eingebildet hatte. Die Vorstellung, er könnte ihre Gedanken erraten haben, war ihr seltsam unangenehm. Plötzlich wollte sie nicht mehr mit ihm sprechen.
    Während er sich noch mit seinen Brüdern unterhielt, schlich sie sich davon und ging in Richtung auf das Quellhaus. Es war ein kleines Steinhaus, das über der Quelle errichtet worden war und in dem sie Sachen wie Butter, Milch und Käse aufbewahrten. Ihr war ziemlich heiß, und sie freute sich auf etwas Kühles zu trinken. Als sie ins Quellhaus trat, nahm sie ihr blaues Kopftuch ab und ließ ihr Haar offen über den Rücken fallen. So fühlte sie sich gleich etwas besser.
    Drinnen war es angenehm kühl und dunkel. Sie ließ die Tür offen und ging die paar Stufen zur Quelle hinab. An einem Nagel in der Wand hing eine Blechtasse. Sie griff danach und kniete sich hin, um sie ins Wasser zu tauchen. Das eiskalte Wasser war erfrischend und tat ihrer ausgetrockneten Kehle gut.
    »Ich bin gleich wieder da!« Das war Cormacs Stimme. Sie richtete sich auf und lächelte, als er die Stufen herabkam. Seit sie den Handel mit Connor geschlossen

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