Im Zauber des Mondes
kann es gehen, mein Liebling. Meinst du wirklich, ich merke nicht, wenn du etwas im Schild führst? Du wirst in deinem Zimmer bleiben, sicher aufgehoben, bis ich zurück bin. Wenn ich du wäre, würde ich ins Bett gehen.«
»Connor d'Arcy, wenn du das wagst, werde ich dir das nie vergeben! Ich werde dich für den Rest meines Lebens hassen! Ich . ..« Sie verstummte, als sie seine Schritte sich entfernen hörte, den Gang entlang und die Treppe hinunter.
»Verdammt, laß mich sofort raus!« schrie sie und schlug gegen die Tür. »Connor, wenn du mich nicht sofort rausläßt, wirst du es bereuen! Ich werde .. . ich werde . . .« Ihr fiel nichts ein, was schrecklich genug gewesen wäre. Sie starrte auf die Tür, biß die Zähne zusammen und ballte die Fäuste. Wie konnte er es wagen! Sie würde ihm schon zeigen, daß er mit ihr nicht so umspringen konnte!
Das Problem war nur, außer der Tür gab es keinen Weg aus ihrem Zimmer. Das Fenster war so winzig, daß nicht einmal sie durchgepaßt hätte, und es hatte wenig Sinn, um Hilfe zu rufen. Mrs. McFee war inzwischen schon nach Hause gegangen, also würden sie nur Mickeen und die d'Arcys hören, und die würden sich wahrscheinlich darüber totlachen. Aber es mußte ihr einfach etwas einfallen!
Sie ließ sich aufs Bett fallen und dachte nach. Es mußte einen Ausweg geben. Ganz abgesehen davon, daß sie mit Connor reiten wollte, konnte sie es auch nicht zulassen, daß er sie so behandelte. Es wäre eine schlechte Voraussetzung für ihre Ehe!
Sie überlegte hin und her, und nach einer Weile kam sie zu dem Schluß, daß die Tür tatsächlich der einzige Ausweg aus ihrem Gefängnis war. Die war aber abgeschlossen, und Connor, das Schwein, hatte den Schlüssel. Trotzdem mußte sie irgendwie durch diese Tür hinaus. Caitlyn stand auf und untersuchte sie, aber es war massive Eiche. Nicht einmal ein kräftiger Mann könnte hier ausbrechen, geschweige denn sie selbst. Sie murmelte einen Fluch und stieß, so fest sie konnte, mit dem Fuß gegen die Tür. Ein feiner metallischer Klang drang an ihr Ohr.
Schnell ließ sie sich auf die Knie fallen und drückte ein Auge ans Schlüsselloch. Sie grinste. Connor d'Arcy, das Schwein, sie würde es ihm heimzahlen. Er hatte den Schlüssel stecken lassen. Sicher, er steckte auf der falschen Seite, aber das sollte kein allzugroßes Problem sein, wenn sie es klug anstellte. Sie ließ sich auf die Fersen sinken und dachte nach.
Schließlich stand sie auf und holte den Bezug von ihrem
Kopfkissen und schob ihn unter der Tür durch, so daß nur noch ein kleines Eck auf ihrer Seite war. Jetzt brauchte sie noch etwas, das durch das Schlüsselloch paßte und sich weder bog noch brach. Nach einer längeren Suche entschied sie sich für einen Stab aus Elfenbein, den sie auf dem Speicher gefunden hatte und dessen schöne Schnitzerei ihr gefallen hatte. Wenn das Elfenbein nicht schon zu brüchig war, müßte es funktionieren.
Sie kniete sich wieder vor die Tür, aber es dauerte eine ganze Weile, bis sie es geschafft hatte und den gedämpften Aufprall auf der anderen Seite hörte. Sie grinste breit und zog den Bezug vorsichtig zu sich heran. Für einen kurzen Moment befürchtete sie, daß der Schlüssel vielleicht zu breit wäre und nicht durch den Spalt unter der Tür passen würde, aber es ging alles glatt. Sie steckte den Schlüssel ins Schloß und drehte ihn herum. Vorsichtig öffnete sie die Tür einen Spalt und spähte in Richtung auf die Treppe, aber es war niemand zu sehen.
Sie schlich bis zum Treppenabsatz und lauschte. Das Haus war still. Mickeen hatte gesagt, das Gold würde über Naas kommen, und das war ein ganz schönes Stück von hier entfernt. Das Gold sollte so gegen Mitternacht dort ankommen, und wenn sie es rechtzeitig schaffen wollten, mußten Connor und die anderen schon losgeritten sein.
Schnell holte sie Umhang und Maske aus ihrem Versteck ganz hinten im Kleiderschrank und lief zu Cormacs Zimmer. Sie brauchte nur wenige Minuten, um als junger Mann wieder zu erscheinen. Dann lief sie zum Stall - wie sie erwartet hatte, waren Fharannain und die Pferde der anderen verschwunden - und sattelte Finnbarr, so schnell sie konnte. Sie mußte sich beeilen, wenn sie die anderen noch einholen wollte, denn sie hatten doch fast eine Stunde Vorsprung. Aber sie waren mit ziemlicher Sicherheit durch den Tunnel geritten, denn Eile oder nicht, Connor war vorsichtig. Aber sie - sie würde übers offene Land galoppieren wie der Wind.
Sie schwang
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