Im Zauber des Mondes
Stimme war rauh, und in seinen Augen glühte die Leidenschaft. Doch seine Hände, die sie von sich weghielten, waren fest und bestimmt.
»Connor!« stöhnte sie.
»Wir werden warten, bis wir verheiratet sind!«
»Drei Wochen!«
»Es ist nicht die Ewigkeit. Du wirst meine Frau werden, und in der Zwischenzeit behandle ich dich nicht wie ein Straßenmädchen.«
»Warum nicht? Solange du es bist, macht mir das gar nichts aus!« Sie hatten diese Diskussion schon öfter geführt, aber er bestand darauf, sich ihr gegenüber anständig zu verhalten. Am liebsten hätte sie frustriert mit dem Fuß aufgestampft.
Er runzelte die Stirn. »Du bist mir nicht gerade eine große Hilfe.«
»Wenn wir sowieso heiraten, weiß ich nicht, was es für einen Unterschied machen soll, ob wir nun bis zu der offiziellen Zeremonie warten oder nicht. In Gottes Augen sind wir für mich bereits Mann und Frau. Findest du nicht, Connor?« Sie mußte sich ein triumphierendes Lächeln verbeißen. Darauf sollte ihm erst einmal etwas einfallen!
»Ich . . .«
»Eure Lordschaft! Eure Lordschaft, seid Ihr da? Es gibt Neuigkeiten! Da-oh. Entschuldigung.« Mickeen platzte herein, er sah sehr aufgeregt aus, aber als er Caitlyn in Connors Armen sah, erstarrte er. Er runzelte die Stirn, Unwohlsein und Mißfallen standen ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Wie Mrs.
McFee war Mickeen nicht der Meinung, daß Caitlyn eine passende Frau für den Earl von Iveagh war.
»Ist schon in Ordnung, Mickeen. Wir sind hier fertig. Warum gehst du nicht ins Haus, Liebes, ziehst dir die nassen Schuhe aus und läßt mich zur Abwechslung mal ein paar geschäftliche Dinge erledigen?« sagte er, drehte sie um und schob sie - eine Hand auf ihrem Hinterteil - in Richtung auf die Stalltür. Sie war von dieser ungewohnten Vertrautheit sehr angetan und lächelte ihm über die Schulter verführerisch zu, ehe sie gehorsam in Richtung auf die Tür ging.
»Es ist Gold, Eure Lordschaft! Gold!« Diese Worte drangen noch an Caitlyns Ohr, ehe sie den Stall ganz verlassen hatte. Neugierig geworden, blieb sie kurz stehen und eilte dann nach draußen, wo sie seitlich neben der Stalltür verharrte, damit Connor sie nicht sehen konnte, und schamlos lauschte.
»Wovon redest du, Mickeen?«
»Es ist eine Zahlung von den Blaskets an die Schatzkammer! Der Transport geht über Land nach Dublin und soll heute nacht noch Naas passieren! Es ist ein großes Geheimnis, aber ich kenne einen Burschen, der wiederum jemanden kennt, dessen Bruder einen englischen Gentleman und seine angebliche Familie von einer der Inseln übergesetzt hat. Das war vor drei Tagen, und sie sind mit der Morgendämmerung aufgebrochen. Natürlich hatte er am Gepäck nichts zu suchen, aber das verdammte Zeug war so schwer, daß sie fast untergegangen wären. Also hat er sich gedacht, das könnte doch unmöglich nur die Garderobe einer Lady sein, und darum hat er in einem günstigen Moment einmal nachgesehen. Die Truhen waren voller Gold. Ein Vermögen, hat er gesagt. Man sagt auch, die Regierung hoffe, einem Überfall vorzubeugen, indem sie die Ladung ganz geheim transportiere. Einfach nur ein Gentleman, der mit seiner Familie eine Reise macht. Die Kutsche wird noch nicht einmal einen Begleitschutz haben, hat der Junge gesagt.«
»Sie haben Blaskets vor drei Tagen im Morgengrauen verlassen?« Tief in Gedanken versunken, runzelte Connor die Stirn.
»Aye. Und der Junge meinte, sie würden heute nacht in einem Gasthof in Naas haltmachen. Ich schätze, sie werden dort so gegen Mitternacht ankommen.«
»Naas ist ein ganz schönes Stück von hier entfernt.«
»Aye.«
Connor schwieg nachdenklich, während Mickeen ihn eifrig beobachtete. Schließlich verzog ein leichtes Grinsen seine Lippen. »Nun, das ist ja wirklich sehr interessant.«
Mickeen erwiderte sein Grinsen. »Aye, ich dachte mir schon, daß Ihr so denken würdet.«
Caitlyn konnte nicht länger stillhalten. Sie trat aus ihrem Versteck und betrachtete Connor ernst, die Hände in die Hüfte gestemmt. »Und was bitte wirst du unternehmen?«
Er sah sie an, und seine Augen wurden schmal. Mickeen musterte sie mit unverhohlenem Abscheu.
»Du solltest zum Haus zurückgehen!« Nichts mehr von dem charmanten Mann, der ihr Hinterteil getätschelt hatte. Doch sie kannte auch diesen Connor. Er war furchteinflößend, aber sie hatte keine Angst.
»Aye, ich bin aber nun mal da. Und jetzt sag mir bitte, was an einem Goldtransport so interessant ist.«
»Das hat nichts mit dir
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