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Im Zauber dieser Nacht

Im Zauber dieser Nacht

Titel: Im Zauber dieser Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennie Lucas
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hier?“, unterbrach Olivias gereizte Stimme. „Hast du sie eingeladen, Alessandro?“
    Ach ja, Olivia. Er hatte sie völlig vergessen. „Nein, ich habe sie nicht eingeladen.“ Er wandte sich wieder an Lilley. „Warum bist du hier?“
    Ihm war, als würde der Blick ihrer braunen Augen seine Seele berühren. Lilley kam ihm vor wie ein Lebewesen aus einer anderen Welt, einer freundlicheren Welt, angefüllt mit Unschuld und Magie.
    „Ich bin gekommen, um dich zu sehen.“
    Verblüfft starrte er sie an. Ich bin gekommen, um dich zu sehen. Kein Vorwand? Kein Spielchen? Er war kaum in der Lage, mit so viel verwundbarer Ehrlichkeit umzugehen.
    „Sie sind nicht eingeladen“, erklärte Olivia kalt. „Es wird Zeit, dass Sie gehen.“
    Ihre finstere Miene verriet, dass sie wusste, wer Lilley war.
    Aber Lilley erwiderte Olivias Blick ohne Ärger oder Furcht. „Ich habe nicht vor, eine Szene zu machen“, sagte sie ruhig. „Ich muss nur mit Alessandro sprechen. Allein. Bitte. Es dauert nur einen Augenblick.“
    „Alessandro will nicht mit Ihnen reden.“ Als er schwieg, warf Olivia wütend den Kopf zurück. „Verschwinden Sie, bevor ich Sie eigenhändig rauswerfe, Sie billige, kleine … Tippse.“
    Ihre Beleidigung schien an Lilley abzuperlen wie Wasser am Gefieder einer Ente. Sie wandte sich wieder an Alessandro. „Kann ich bitte mit dir reden? Allein?“
    Mit Lilley allein zu sein, und das nur wenige Minuten, bevor er Olivia einen Antrag machen wollte, war eine schlechte Idee. Eine sehr schlechte Idee. Er öffnete den Mund, um ihr zu sagen, dass sie gehen musste.
    Doch als hätte sein Körper einen eigenen Willen, drehte er sich zu Olivia um. „Würdest du uns bitte entschuldigen?“, sagte er auf Italienisch.
    Erbost trat sie einen Schritt zurück. „Selbstverständlich“, sagte sie kalt. „Ich werde mich solange um die Gäste kümmern, den Bürgermeister, zum Beispiel.“ Sie drehte sich auf dem Absatz um und rauschte davon.
    Alessandro konnte Lilley nur anschauen. Mitten zwischen all den Menschen, der Musik, dem Lachen und Gläserklirren hatte er plötzlich das Gefühl, ganz allein mit ihr zu sein.
    „Ich hätte nicht erwartet, dich noch einmal wiederzusehen“, murmelte er. „Ich kann nicht fassen, dass du einfach auf meiner Party auftauchst.“
    Sie lächelte. „Sehr mutig von mir, nicht wahr? Oder sehr dumm.“
    „Das kommt oft auf dasselbe raus.“
    Lilley lachte, aber in ihren Augen sah er ungeweinte Tränen. „Ich bin sehr froh, dich zu sehen, Alessandro. Ich habe dich vermisst.“
    Zu sehen, wie sie sich so verwundbar machte, krampfte ihm das Herz zusammen. „Aber du hättest nicht kommen sollen.“
    Sie blickte zu ihm auf. „Weil es deine Verlobungsfeier ist.“
    „Ich sehe, du liest die Klatschmagazine.“
    „Leider.“
    Er bereitete sich innerlich auf die unvermeidliche Szene vor, aber sie lächelte nur wehmütig. „Ich möchte, dass du glücklich bist. Wenn Olivia wirklich die Eine für dich ist, wünsche ich dir alles Glück der Welt.“
    Alessandro schüttelte sprachlos den Kopf. Er hätte alles erwartet, aber nicht das. „Du … du bist nicht ärgerlich?“ Er hörte selbst, wie dumm die Worte klangen.
    „Es ist sinnlos, mich über etwas aufzuregen, was ich nicht ändern kann. Und ich bin bestimmt nicht gekommen, um dir eine Szene zu machen.“
    „Warum bist du dann gekommen?“
    „Bevor ich abreise, muss ich dir etwas sagen.“
    Abreisen? Warum in aller Welt wollte sie abreisen? Dann fiel Alessandro ein, dass er einen Freund gebeten hatte, ihr einen Job in New York anzubieten. Nachdem sie ihn in Mexiko City Nacht für Nacht bis in seine Träume verfolgt hatte, hatte er keine andere Möglichkeit gesehen. Jetzt kam ihm das allerdings wie die dümmste Idee vor, die er je gehabt hatte.
    „Lilley …“
    Die Türglocke schellte, und Bronson kam zögernd auf sie zu. Erst jetzt bemerkte Alessandro, dass sie noch immer den Eingang blockierten. Er nahm Lilleys Hand und führte sie hinaus auf einen ruhigen Flur.
    Ohne Widerspruch folgte sie ihm. „Wohin gehen wir?“
    „Irgendwohin, wo wir allein sind.“
    Er zog sie in das Musikzimmer. Hier veranstaltete er oft Konzerte, aber plötzlich kam ihm der große Raum erstickend klein vor. Mit großen Schritten ging er am Flügel und dem Picasso vorbei und schob eine große Glastür auf. Dann zog er Lilley in einen kleinen privaten Garten. Der leuchtend grüne Rasen war auf drei Seiten von hohen Hecken umgeben und vor Blicken geschützt. Von

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