Im Zauber dieser Nacht
Nachdem du meine Firma für Hainsbury und deinen Cousin gestohlen hättest?“
„Nein!“, schrie sie auf. „Ich wollte es dir schon vor unserer Hochzeit sagen. Aber du hast gesagt, du wüsstest es schon. Erinnerst du dich?“
„Hast du wirklich gedacht, ich hätte ich geheiratet, wenn ich davon gewusst hätte? Du hast mich von Anfang an belogen. Sogar dein Name ist falsch.“
Sie zuckte zusammen. „Nein. Ich habe meinen Namen vor drei Jahren geändert. Nachdem mein Vater sich hat scheiden lassen, als meine Mutter im Sterben lag. Ich wollte keine Hainsbury mehr sein und habe ihren Mädchennamen …
„Du wusstest, dass Caetani Worldwide dich nie angestellt hätte, wenn die Namen Hainsbury oder Théo St. Raphaël in deinem Lebenslauf aufgetaucht wären.“
„Ja“, gab sie leise zu.
„Du bist eine Spionin.“
„Nein! Ich habe nur verzweifelt einen Job gesucht, während ich mein Geschäft aufbauen wollte.“ Tränen liefen über Wangen. „Ich bin nach San Francisco gekommen, um meinen Traum …“
„Blödsinn!“, sagte er brutal. „Du bist nach San Francisco gekommen, um Jeremy Wakefield zu verführen und ihm Informationen über unsere Schmuckentwürfe zu entlocken, damit dein Vater sie billig in China kopieren lassen kann. Bis ich dich auf den Preziosi-Ball mitgenommen habe und du begriffen hast, dass es noch viel mehr zu holen gibt.“ Er lachte bitter auf. „Du hast dich entschieden, meine Geliebte zu werden, um deiner Familie Informationen zu beschaffen.“
„Ich würde dich niemals verraten!“, schluchzte Lilley. „Aber ich dachte doch die ganze Zeit, dass du Bescheid weißt. Seitdem ich begriffen habe, dass du mich vor der Hochzeit falsch verstanden hast, wollte ich dir alles sagen.“
Ihre Stimme zitterte, aber ihre Tränen konnten ihn nicht erweichen. Diesmal nicht. „Das ist Wochen her!“ Er packte ihre Schultern und sah in ihre Augen. „Die ganze Zeit habe ich gedacht, ich könnte dir vertrauen. Dabei hast du nur darauf gewartet, mir in den Rücken zu fallen. Was war dein Ziel? Meine Firma?“
„Du weißt, dass das nicht stimmt!“ Sie sah ihn aus riesigen Augen an. Ihre rosigen Wangen waren tränenüberströmt. „Oder nicht?“
„Ich wünschte bei Gott, ich wäre dir nie begegnet.“ Alessandro hatte das Gefühl, zu ersticken. „Ich muss nur noch eins wissen.“
„Was?“
Er streckte seine Hand aus und berührte sanft ihre volle Unterlippe. „War alles gelogen?“ Langsam ließ er seine Hand über ihren Hals gleiten, hinunter über ihre Brüste bis zu ihrem gewölbten Bauch. „Ist das Baby von mir?“
Ihre Augen weiteten sich, und sie schnappte nach Luft. „Sag mir die Wahrheit, Lilley.“ Seine leise Stimme klang gefährlich. „Hast du mit einem anderen Mann geschlafen?“
Sie schluchzte auf. Als Alessandro in ihr gequältes Gesicht sah, vergaß er plötzlich all die Menschen um sie herum, vergaß Caetani Worldwide, vergaß Olivia. In diesem Moment begriff er endlich: Er liebte Lilley.
Gleichzeitig wusste er, dass die Frau, die er liebte, eine Lügnerin war. Lilley hatte ihn von Anfang an belogen. Sie hatte ihm den Vaterschaftstest ausgeredet. Sie hatte ihn dazu gebracht, sie zu lieben, damit sie ihm dann das Herz herausreißen konnte. So wie alle anderen.
Lilley nackt im Pool in Sardinien, Lilley mit den Kindern am Strand, Lilley, die jeden verteidigte, selbst wenn er es nicht verdiente. Lilleys Liebesschwüre für die Ewigkeit. Alles eine Lüge.
Jetzt stand sie schwankend vor ihm, als würde sie jeden Moment zusammenbrechen. „Glaubst du wirklich, ich würde mit einem anderen Mann schlafen, dann dich heiraten und den Rest meines Lebens damit verbringen, dich zu belügen? Wie kannst du so etwas denken? Ich liebe dich!“
„Nett“, murmelte er. Er hob ihr Gesicht zum Licht der Kronleuchter. „Die Tränen in deinen Augen, das Zittern in deiner Stimme.“ Er ließ seine Hand fallen. „Fast könnte man glauben, dass du es ernst meinst.“
„Das tue ich“, brachte Lilley heraus. „Ich liebe dich.“
„Hör auf, das zu sagen!“ Er starrte sie hasserfüllt an.
Lilley sah plötzlich ganz klein und blass in ihrer leuchtenden Robe aus. Blumen fielen aus ihrem Haar.
Erst jetzt entdeckte sie Olivia hinter Alessandro. „Sie hat das getan, nicht wahr? Sie hat meine verzweifelte kleine Notlüge entdeckt und so verdreht, dass sie wie ein Beweis für meinen schlechten Charakter aussehen muss.“ Tränen strömten über ihre Wangen. „Und du hast ihr geglaubt.
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