Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)
Nachthemden anzuziehen, hatte er nun Gelegenheit, sich an ihrer wundervollen Nacktheit zu erfreuen.
»Ich frage mich, wie viele Blumen mit guten Wünschen für die baldige Genesung der Herzogin geschickt werden, die den Ball bedauerlicherweise so früh verlassen musste.« Abby lächelte beim Gedanken an die Lügen, die sie sich in der Nacht zuvor hatten einfallen lassen müssen, um die Abwesenheit der Gastgeber zu erklären. »Und wie viele Frauen sie darum beneiden werden, dass sie einen Ehemann hat, der besorgt genug war, um an ihrem Bett zu sitzen.«
»Ich bezweifle, dass dort oben viel gesessen wurde«, sagte Jack belustigt. »Mit etwas Glück haben sie ihre Differenzen bereinigt, aber trotzdem könnte es heute ein bisschen schwierig werden. Es ist noch nicht zu spät, zu unserer Reise aufzubrechen, statt bis morgen zu warten. Wir haben doch beide schon gepackt, nicht wahr?«
»Ich weiß nicht«, sagte Abby zweifelnd. »Wann erwartet deine Mutter uns?«
»Gar nicht.«
Als Abbys Augenbrauen in die Höhe fuhren, sagte er: »Ich hielt es für besser, Scranton keine Chance zu geben, sich vorzubereiten. Es ist ja nicht so, als müsste ich mich in meinem eigenen Zuhause anmelden.«
»Ich frage mich, was uns dort erwarten mag.« Abby versuchte, auf telepathischer Ebene ein Gefühl für die bevorstehenden Ereignisse zu gewinnen, aber es funktionierte nicht so recht. »Ich glaube, es wird ... schwierig werden.«
»Vielleicht sogar gefährlich«, stimmte Jack mit ernster Miene zu. »Wenn wir recht haben, ist Scranton durch und durch verdorben.«
»Gemeinsam werden wir uns schon gegen einen bösen Stiefvater durchsetzen können.«
Jack nickte, sah aber nicht beruhigt aus. Er wechselte das Thema und fragte: »Kannst du Celestes und Piers' Stimmung spüren?«
»Ich spüre große Zufriedenheit, aber genauer will ich nicht hinsehen. Ich habe mich schon genug eingemischt.«
Jacks warme Hand glitt streichelnd über ihren Bauch. »Ich verstehe immer besser die gefährliche Versuchung der Magie. Es muss einem so leicht erscheinen, einen Blick in die Gefühlswelt anderer Menschen zu tun. Oder kleine Veränderungen zu ihrem Besten vorzunehmen.«
»Genau«, sagte Abby, froh, dass er verstand. »Es ist ein Glück, dass so viele Leute Abwehrzauber tragen. Auch wenn sie einen mächtigen und entschlossenen Magier nicht aufhalten würden, ist die Begegnung mit einem solchen Schutzschild doch eine Erinnerung daran, dass man zu weit geht.«
»Und der Punkt, an dem sich integre Magier wie du zurückziehen.« Seine streichelnde Hand auf ihrem Bauch glitt langsam tiefer. »Aber wie viele Magier sind integer?«
»Je stärker jemandes Magie ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass er sich an die ethischen Grundsätze der Magier hält. Die mächtigsten Zauber erfordern Disziplin, und die Konsequenzen von Verstößen dagegen sind natürlich auch die größten.« Abby räkelte sich genussvoll unter Jacks Hand. »Die gefährlichsten Magier sind die Scharlatane, die nur sehr wenig Talent und keine Skrupel haben. Sie bescheren uns allen einen schlechten Ruf.«
»Ich verliere das Interesse an dem Thema Magier«, sagte Jack, »und dachte gerade, wie klug es von uns war vorauszusehen, dass wir am Morgen nach dem Ball zu müde sein würden, um die Reise anzutreten.«
»Bist du müde?«, fragte Abby mit unschuldiger Miene, während sie ihre Hand an seinem Leib hinunterwandern ließ.
Jack umfasste ihre Brust. »Zu müde, um in eine Kutsche zu steigen und mich den ganzen Tag lang durchschütteln zu lassen. Aber im Bett zu bleiben ... fällt mir gar nicht schwer.«
Ein erwartungsvolles Erschauern durchlief sie. Im Bett zu bleiben, war leicht, oh ja, aber auf köstliche Weise auch durchaus ermüdend ...
Abby war mehr als auf der Hut, als sie und Jack zu einem späten Frühstück zum Familienesszimmer hinuntergingen. In der Nacht zuvor hatten sie kaum etwas gegessen, was sich jetzt bemerkbar machte. Es war eine Erleichterung zu sehen, dass sie das Frühstückszimmer für sich allein hatten. Als Abby ihre Eier und ihren Toast gegessen hatte und noch eine Tasse Tee trank, kam Celeste herein. Die Herzogin hatte bläuliche Schatten unter ihren Augen, aber sie strahlte, wie Abby sie noch nie gesehen hatte.
»Ist alles in Ordnung?«, fragte Jack.
»Es ist alles wundervoll!« Sie ging zu ihrem Bruder und umarmte ihn, dann drehte sie sich um und tat das Gleiche auch bei Abby. »Ich kann all die kummervollen Wochen nicht einmal bereuen, da Piers und
Weitere Kostenlose Bücher