Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)
ich uns jetzt viel besser verstehen.« Sie ließ sich auf dem Stuhl neben Abby nieder und flüsterte ihr zu: »Ist es möglich, Abby, dass eine Frau weiß, dass sie schwanger ist, sowie es geschieht?«
Überrascht betrachtete Abby Celestes Aura. Ein zusätzliches Glühen schien um ihren Bauch herum zu sein. »Ich habe Frauen gekannt, die das behauptet haben und recht behalten haben.«
»Es ist noch zu früh, es jemandem zu sagen, aber tief im Herzen weiß ich es.« Celeste senkte ihre Stimme noch mehr. »Hast du irgendwie eingegriffen? Ich habe gesehen, wie eindringlich du Piers bei diesem furchtbaren Streit gemustert hast.«
Abby errötete. »Ich habe ihn rasch durchleuchtet und eine kleine Anomalie gefunden, die ich korrigiert habe. Ich weiß, das war falsch von mir, doch die Gelegenheit erschien mir in dem Moment so außerordentlich günstig.«
Celestes braune Augen leuchteten vor Dankbarkeit. »Das war es, und ich danke dir von ganzem Herzen, dass du sie genutzt hast.«
Bevor Celeste noch mehr sagen konnte, wurde die Tür geöffnet, und der Herzog von Alderton trat ein. Abby versteifte sich, und Jack erhob sich besorgt. »Wir können auf der Stelle gehen, wenn du es wünschst«, sagte er zu seinem Schwager.
»Das wird nicht nötig sein.« Der Herzog sah Abby an. »Ich möchte mich in aller Form bei Euch entschuldigen, Lady Frayne. Ich war verärgert und unvernünftig und habe mich sehr schlecht benommen, allen, aber ganz besonders Euch gegenüber. Ich hoffe, dass Ihr mir verzeihen könnt.«
Ihre Besorgnis schwand. »Natürlich. Wir alle benehmen uns manchmal daneben.« Sie hoffte, dass seine Grobheit ihr gegenüber ihre eigenmächtige Entscheidung, ihn zu heilen, ausglich. »Ihr nanntet mich Abby, als ich anfangs hier war. Ich hoffe, dass Ihr das wieder tun werdet.«
»Danke, Abby. Und ich wünsche mir, dass wir noch einmal ganz von vorn beginnen können.« Der Herzog war ein anderer Mann als gestern. Das Dunkel und der Zorn in seiner Aura waren ruhiger Zufriedenheit gewichen. Das war seine wahre Natur, wenn er nicht halb wahnsinnig war vor Furcht und Zweifel.
Jack fragte ihn ganz unverblümt: »Und wie stehst du jetzt zu Magie?«
Alderton zögerte. »Mir ist immer noch nicht wohl dabei, aber ich habe eingesehen, dass es, wenn ich die Vorurteile ablege, mit denen ich erzogen wurde, keinen Grund mehr gibt, jeden zu verachten, der sich mit Magie befasst. Besonders da solche Fähigkeiten verbreiteter sind, als ich glaubte.« Er lächelte reumütig. »Ich bemühe mich, diese Dinge zu akzeptieren. Und irgendwann werde ich das auch erreichen.«
Was nur gut ist, dachte Abby, da ihre Intuition ihr sagte, dass der lang ersehnte Alderton'sche Erbe auch über magische Fähigkeiten verfügen würde.
Sie konnte es kaum erwarten, es herauszufinden.
28. Kapitel
W
ir sind fast da.« Jack beugte sich vor und blickte mit angespannter Miene aus dem Fenster. »Das Tor zur Einfahrt liegt hinter der nächsten Kurve.«
»Dann werde ich Cleo wieder in ihr Körbchen setzen.« Abby hob die vor sich hin dösende Katze von ihrem Schoß in den gepolsterten Deckelkorb, den sie gekauft hatte, um ihre kleine Freundin auf der Reise sicher zu verwahren. Sie hatte nicht riskieren wollen, dass Cleopatra sich bei einer Rast erschreckte und aus der Kutsche sprang.
Auf der Fahrt nach Norden hatten sie für drei Tage in Melton Mowbray haltgemacht. Abgesehen von dem Besuch bei ihrer Familie und Freunden hatten sie auch Dancer abgeholt. Jacks Pferd hatte sich von seinem Jagdunfall erholt und trabte jetzt zufrieden an einem Seil der Kutsche hinterher.
In der Nacht zuvor waren sie in Leeds geblieben, der letzten größeren Stadt vor Langdale Hall. Heute hatte die Kutsche die Pennines überwunden, die steile Gebirgskette, die England im Norden unterteilte.
Selbst an einem grauen, nach Regen aussehenden Tag war die Landschaft spektakulär mit ihren zerklüfteten Felswänden und Wasserfällen, die an den Bergen hinunter in die fruchtbaren Täler flossen, welche die Einheimischen als »Dales«, bezeichneten. Ich könnte lernen, Yorkshire zu lieben, dachte Abby. »Der Frühling lässt nicht lange auf sich warten dieses Jahr. Sogar so hoch im Norden habe ich Narzissen gesehen. Bald wird die ganze Landschaft blühen.«
Sie bogen um die Kurve, und die Kutsche hielt vor den hohen Eisentoren, durch die man zu dem herrschaftlichen Anwesen hinaufgelangte. Jack öffnete das Kutschenfenster und rief: »Hallo, Ned! Bist du noch hier?«
Als kein
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