Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)
Aber kein Haus ist groß genug für zwei Herren und Herrinnen.«
Seine Mutter schmollte wie ein kleines Kind. Doch obwohl Jack sich über ihr Verhalten ärgerte, konnte er sie nicht so verachten, wie er Scranton verachtete. Er hatte zu viele schöne Erinnerungen daran, wie sie einst gewesen war. »Je eher du deinen eigenen Haushalt gründest, desto besser, Mutter. Du verdienst es, Herrin in deinem eigenen Heim zu sein, und Abby ebenfalls.«
»Du verstehst nicht, Jack. Wir können nicht gehen.« Und damit erhob sie sich vom Tisch und stürzte weinend aus dem Zimmer.
Scranton sprang auf, um ihr zu folgen. »Tut das nicht, Frayne«, sagte er in drohendem Ton. »Ihr würdet es bereuen.«
Jack stand auf. Seine überlegene Größe erlaubte es ihm, auf den älteren Mann herabzuschauen. »Macht es nicht schwieriger, als es sein muss, Scranton. Ihr habt eine Woche, um dieses Haus in Frieden zu verlassen. Wenn nicht, werde ich Euch eigenhändig daraus entfernen, falls es nötig ist.«
Der Ausdruck in Scrantons Augen jagte Jack einen kalten Schauder über den Rücken. Sein Stiefvater wollte ihn tot sehen. »Helen zuliebe sage ich es ein letztes Mal - seid kein Narr, Frayne.«
»Mein Entschluss ist gefasst, und ich kann mir keinen guten Grund vorstellen, warum Ihr nicht in Euer eigenes Haus zurückkehren solltet.«
»Es sind die falschen Gründe, über die Ihr Euch den Kopf zerbrecht«, sagte Scranton mit tödlicher Sanftheit, bevor er aus dem Raum stolzierte.
Jack tat einen tiefen, unsicheren Atemzug und setzte sich wieder. »Ich kann nicht sagen, dass das besonders gut gelaufen ist.«
Abby griff über den Tisch und nahm seine Hand in ihre. »Es ist ja auch schwer vorstellbar, dass es besser hätte laufen können. Aber ich wüsste nur zu gern, warum deine Mutter so sicher ist, dass sie nicht fortgehen können. Das kommt mir doch wie eine unnatürlich starke Bindung an diesen Besitz vor. Glaubst du, dass Scranton einen geografischen Zauber über sie verhängen ließ, um diesen Glauben zu erwecken, sie könnte hier nicht weg?«
»Du meinst, so etwas wie das Gegenteil des Zaubers, der mich so lange von hier ferngehalten hat? Das ist durchaus möglich«, sagte Jack, froh, über etwas anderes als die vorwurfsvollen Augen seiner Mutter nachdenken zu können. »Könntest du sie untersuchen und solche Zauber vielleicht brechen, falls du welche findest?«
Abby runzelte die Stirn. »Sie trägt einen sehr machtvollen Abwehrzauber gegen Magie, gegen den ich mir lieber nicht den Weg in ihren Kopf erzwingen möchte. Solche Taktiken sollten unsere letzten Mittel sein.«
Jack drückte ihre Hand. »Ich glaube, dass wir uns schon sehr schnell auf die letzten Mittel zubewegen.«
Sie seufzte. »Ich auch, mein Lieber. Ich auch.«
Nach der Konfrontation mit seiner Mutter und ihrem Ehemann waren weder Jack noch Abby in der Stimmung, sich zu lieben, aber es war schön, sich in der Stille ihres Zimmers in den Armen zu halten. Als sie sich schläfrig an ihn schmiegte, sagte sie: »Ich finde, wir sollten die Zimmer des Hausherrn und der Hausherrin umgestalten, bevor wir einziehen.«
»Und sie vielleicht auch exorzieren lassen«, fügte Jack trocken hinzu.
Sie lachte. »Wir könnten zumindest ein wenig Weihrauch verbrennen und einen Schutzkreis ziehen, damit die Energie bei unserem Einzug rein und klar sein wird.«
»Denkst du, sie werden ruhig und friedlich gehen, Liebes?«
Er spürte ihren warmen Atem an seiner Haut, als sie antwortete. »Ich denke, dass Scranton seinen schwarzen Magier kommen lassen wird, um einen richtig bösen Zauber gegen einen oder beide von uns zu erzeugen. Vielleicht mehr als einen Zauber. Wir müssen auf der Hut sein. Schützt du dich?«
Jack nickte. »Ich hoffe, sein schwarzer Magier lebt eine Wochenreise entfernt von hier, damit ihnen keine Zeit bleibt, Ärger zu machen. Ich bezweifle allerdings, dass wir das Glück haben werden.«
»Es ist besser, das Schlimmste zu erwarten.« Abby gähnte und schlief ein, während Jack in dem unangenehmen Bereich zwischen Schlaf und Wachzustand verblieb. Scrantons Worte waren eine Drohung gewesen, aber welche Form würde diese Drohung annehmen? Der Mann hatte Jack schon einmal aus Yorkshire vertrieben und für einen Hang zu lebensgefährlichen Unternehmungen bei ihm gesorgt, und es gab noch viel mehr andere Möglichkeiten. Doch jetzt hatte er Abby neben sich, was ihn immerhin so weit beruhigte, dass er schließlich doch einschlief.
In tiefster Nacht fuhr Jack aus dem
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