Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)
Gliedern Schmerzen verspürte. Außerdem hatte er den Himmel ohnehin nie als sein vermutlich letztes Ziel betrachtet.
Schmerz? Er spürte seinen Körper wieder? Überrascht versuchte er, die Finger zu bewegen. Und siehe da, er konnte es! Und die Arme auch. Er verspürte stechende Schmerzen in der Seite, wahrscheinlich von gebrochenen Rippen, aber er konnte sich bewegen!
Er versuchte nun, auch seine Beine zu strecken, bereute es jedoch augenblicklich, als ein scharfer Schmerz sein rechtes Bein durchzuckte. Doch sie ließen sich bewegen, und er konnte sogar mit den Zehen wackeln!
Als Verblüffung Freude wich, öffnete er die Augen und sah eine wie ein Medaillon geformte Stuckverzierung an der Zimmerdecke. Das sah nicht nach Himmel oder Hölle aus, sondern wie ein ganz normales Schlafzimmer. Unwillkürlich drehte er den Kopf. Obwohl sein Nacken heftig schmerzte, war nichts mehr von dem grausigen Knirschen gebrochener Knochen zu hören.
Ransom saß zusammengesunken in einem Sessel am Bett, aber er fuhr auf, als Jack sich bewegte. »Gott sei Dank bist du wieder bei dir und bewegst dich!« Er strahlte vor Erleichterung, als er sich zu Jack vorbeugte. »Obwohl du schon viel leichter atmetest, konnte ich nicht ganz glauben, dass du überleben würdest. Wie fühlst du dich?«
»Als wäre ich gestürzt und die ganze verdammte Jagdgesellschaft über mich hinweggeritten«, antwortete Jack mit rauer Stimme. »Aber abgesehen davon gar nicht mal so schlecht.« Mit Mühe hob er seinen rechten Arm und betrachtete ihn voller Erstaunen, bevor er ihn wieder auf die Matratze sinken ließ. »Meine Verletzungen waren offenbar nicht so schwer, wie sie anfangs aussahen.«
Ransom schüttelte den Kopf. »Sie waren tödlich, Jack. Dein Leben wurde durch einen sogenannten heilenden Zirkel gerettet, den diese bemerkenswerte Frau geleitet hat, der du für den Fall, dass sie dich retten würde, die Ehe versprochen hast.«
Jack schnappte verblüfft nach Luft. Er hatte einer Frau versprochen, sie zu heiraten? Bruchstückhafte Erinnerungen begannen langsam in ihm aufzusteigen. Er wusste noch, wie er in das Haus des Magiers getragen worden war. Auch an eine Amazone mit erstaunlichen Augen erinnerte er sich, und an seine Furcht zu sterben, die ihn dazu bewogen hatte, ihren Bedingungen zuzustimmen, obwohl er seine Lage für aussichtslos gehalten hatte. O Gott, er hatte tatsächlich versprochen, diese Amazone von Magierin zu heiraten!
Unglaublich. Aber er hatte sein Wort gegeben, und die Amazone hatte ihn von der Schwelle des Todes zurückgeholt. Er hatte eine zweite Chance bekommen, und er konnte sein neues Leben unmöglich damit beginnen, dass er sein Wort brach. Er musste das Beste aus der Situation machen. »Tja, dann solltest du besser nach London fahren und eine Sondererlaubnis für uns beschaffen.«
Ransom runzelte die Stirn. »Meinst du das ernst? Vielleicht solltest du lieber warten, bis du wieder kräftiger geworden bist. Du hast noch eine lange Genesungszeit vor dir. Außerdem können wir die junge Dame vielleicht dazu überreden, eine andere Bezahlung für ihre Dienste anzunehmen.«
»Was getan werden muss, bringt man am besten so schnell wie möglich hinter sich«, murmelte Jack. »Ich habe ein Versprechen gegeben, warum sollte ich also warten? Warst nicht du es, der meinte, ich sollte die Gesellschaft mal wieder ordentlich schockieren? Dann wird es höchste Zeit, dass ich damit beginne.«
Ransom erhob sich mit einem schwachen Lächeln im Gesicht. »Wenn du es wirklich willst, werde ich mich sofort nach London aufmachen. Ich sitze lieber auf einem Pferderücken als in einem Krankenzimmer.«
Jack schaffte es, die Hand zu heben und sie seinem Freund zu reichen. »Danke, dass du hier warst.«
Ransom drückte sie ganz fest. »Ashby ist auch hier. Wir haben uns mit dem Wachen abgewechselt.«
»Ich habe großes Glück mit meinen Freunden«, flüsterte Jack, dessen Kraft schon wieder nachließ.
»Gute Freunde schafft man sich, indem man selbst ein guter Freund ist. Bis zum Wochenende werde ich wieder da sein.« Ransom berührte seine Schulter. »Schlaf gut, alter Junge.«
Während Jack in einen friedlichen Schlummer hinüberglitt, nahm er sich vor, Ashby nach dem Namen seiner Braut zu fragen.
Stöhnend, weil jeder ihrer Muskel schmerzte, drehte Abby sich herum. Wie spät war es? Sie öffnete die Augen und sah die Mittagssonne. Und sie entdeckte auch ihre Freundin Judith, die Hebamme, die in dem anderen Bett im Zimmer döste. Was
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