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Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)

Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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noch eine letzte Ressource gab: Lord Fraynes eigene Macht. Wie Ashby ganz richtig bemerkt hatte, konnten magische Fähigkeiten zwar unterdrückt, aber nicht zerstört werden, da sie ein wesentlicher Bestandteil der Natur eines Menschen waren.
    Ob Frayne damit einverstanden wäre, dass sie seine Magie verwandte? Wohl kaum, so viel wusste sie inzwischen von ihm. Aber er wollte leben, und sie würde eher sein Leben retten und seinen Zorn riskieren, als zu scheitern, wenn sie dem Erfolg doch schon so nahe war.
    Abby hielt die Energien des Kreises fest im Griff und tauchte tief in Fraynes Ich ein. Dort fand sie einen großen, lange ignorierten, aber noch immer machtvollen Fundus an Magie. Sie aktivierte seine Gabe und verflocht sie mit den Energien der anderen, und dann wandte sie sich wieder seinem gebrochenen Nacken zu.
    Wie durch ein Wunder begannen sich die Knochensplitter langsam wieder zusammenzusetzen, als sie Fraynes Macht mit der der anderen verband. Bedenkenlos ließ sie ihrer aller Magie einströmen, bis das letzte Stückchen Knochen wieder an seinem Platz und fest im Ganzen eingefügt war.
    Ihr wurde ganz schwindlig vor Erleichterung, und so hielt sie einen Moment inne und atmete tief durch. Mit ihren geschärften Sinnen hörte sie nicht nur das Atmen der anderen Mitglieder des Kreises, sondern sogar ihren Herzschlag.
    Als sie sich wieder gefangen hatte, konzentrierte sie sich auf die letzte Aufgabe. Fraynes Wirbelsäule wieder aufzubauen, hatte rohe, konzentrierte Macht erfordert. Die Nerven und Blutgefäße dagegen verlangten die Geschicklichkeit einer hervorragenden Näherin.
    Gewissenhaft verfolgte sie jede Verbindung und setzte beschädigte Fragmente zusammen, bis jedes Gefüge wieder heil war. Am Rande ihres Bewusstseins hörte sie, dass Fraynes schwere Atemzüge ruhiger und leichter wurden.
    Mit einer behutsamen Berührung verschmolz sie auch den letzten Nerv. Da sie wusste, dass sie am Ende ihrer Kräfte war, trat sie im Geiste zurück, um ihren Patienten noch einmal in aller Ruhe zu betrachten. War alles Lebenswichtige versorgt worden? Ja, das gebrochene Genick war wieder heil, die Milz blutete nicht mehr, und die Entzündung war beseitigt worden.
    Natürlich war Frayne immer noch extrem geschwächt und würde sich erst nach und nach von den Knochenbrüchen und dem Blutverlust erholen müssen. Abby runzelte die Stirn und beschloss, die Lebenskraftverbindung zwischen ihnen aufrechtzuerhalten, bis seine eigene Vitalität zurückkehrte.
    Schwankend öffnete sie die Augen. Ihre Freunde schienen genauso abgespannt zu sein wie sie, aber der Kreis war nicht unterbrochen worden. Mit einem müden Lächeln sagte sie: »Die Heilung ist vollendet, und mit Gottes Hilfe haben wir ihn, glaube ich, gerettet.«
    Mit großen Augen flüsterte Ella: »Das war unglaublich!«
    Mr. Hambly seufzte und ließ seine Schultern rollen. »Ich habe noch an keinem Heilzirkel wie diesem teilgenommen. Das hast du gut gemacht, Kind.«
    »Wir alle«, murmelte Abby.
    Zu ihrer Linken gab Ashby einen Laut von sich, der einem Schluchzen ähnelte. Seine dunkle Haut war ganz grau geworden, aber er strahlte enorme Erleichterung aus. Ransoms Augen waren geschlossen, und Abby vermutete, dass er ein stummes Dankgebet sprach. Oder vielleicht bat er den Himmel auch um Vergebung, weil er sich an der verwerflichen Praktik der Magie beteiligt hatte.
    Während sie ihre letzte Kraft zusammennahm, sagte Abby: »Das Werk des heilenden Zirkels ist vollendet, und Gott segne euch alle, bis wir wieder zusammenkommen.« Sie gab die Energien der anderen frei und stützte sich mit den Händen auf die Tischkante, weil all ihre Muskeln sich verkrampften.
    Zu ihrer Rechten sagte Judith: »Ist alles in Ordnung mit dir, Abby?«
    »Ja, es geht mir gut«, beruhigte sie die Freundin. Sie merkte nicht einmal, dass sie zusammenbrach, bis ihr der Fußboden entgegenkam und sie mit einem harten Aufprall darauf landete.
    Er saß in einem Boot auf einer ruhigen See und trieb immer näher auf den Sonnenuntergang zu. Seine Furcht, sein Zorn und verzweifelter Lebenswille waren müder Resignation gewichen.
    Dann ging die Sonne, die schon im Untergehen begriffen gewesen war, mit voller Kraft wieder auf. Ihre Strahlen wechselten von Orange zu purem Gold, als Licht ihn überstrahlte. Licht, Leben ...
    Langsam kam Jack zu sich und fühlte sich wie ein Wesen, das sich zu lange unter der Erde aufgehalten hatte. War er tot und im Himmel angekommen? Wohl eher nicht, da er in allen

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