Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)
Barton. Und ja, seine Lordschaft wurde gestern schwer verletzt hierhergebracht, aber er stirbt nicht, sondern ist sogar schon auf dem Weg der Besserung.«
Der Zorn des Mannes verflog. »Gott sei Dank!«, seufzte er. »Als ich in einem Gasthof außerhalb von Melton einkehrte, um zu frühstücken, wurde mir gesagt, Jack sei hierhergebracht worden und sicherlich schon tot. Ich hatte solche Angst ...« Er beendete den Satz nicht.
»Zwei seiner Freunde waren hier bei ihm - der Herzog von Ashby und Mr. Ransom. Sind diese Herren auch mit Euch befreundet?«
»So ist es. Dann war Jack ja in guten Händen.« Der Mann schenkte ihr ein überraschend warmes Lächeln. »Verzeiht mir meine schlechten Manieren, Miss Barton. Ich bin Lucas Winslow. Darf ich Lord Frayne sehen? Oder Ashby und Ransom?«
»Lord Frayne und der Herzog schlafen beide«, erwiderte sie. »Gestern war ein sehr anstrengender Tag. Mr. Ransom ist heute Morgen nach London aufgebrochen. Ich kann Euch zu Lord Frayne bringen, doch Ihr dürft ihn nicht wecken. Er braucht seine Ruhe, und der Herzog braucht sie auch.«
»Ich würde ihn sehr gern sehen.«
»Dann legt Hut und Mantel ab und stellt Euch darauf ein, ein Weilchen hierzubleiben. Vielleicht möchtet Ihr uns beim Frühstück Gesellschaft leisten, nachdem Ihr Euren Freund gesehen habt?«
Er lächelte reumütig. »Ihr seid sehr einfühlsam. Als ich im Gasthof die Neuigkeiten hörte, bin ich natürlich nicht zum Essen geblieben.« Sein Ton wurde merklich kühler. »Aber falls dies das Haus eines Magiers ist, wie man mir sagte, ist es wahrscheinlich unvermeidlich, dass Ihr einfühlsam seid. Oder Gedanken lesen könnt.«
»Wäre Jack Langdon nicht in das Haus eines Magiers gebracht worden, dann wäre er jetzt tot«, entgegnete sie nicht minder kühl. »Und ich verlange, dass Ihr mir Respekt erweist, solange Ihr Euch unter meinem Dach aufhaltet.«
Er machte ein erschrockenes Gesicht. »Ich bitte um Entschuldigung, Miss Barton. Ich hätte das nicht sagen sollen.«
Sie rechnete es ihm hoch an, dass er sich entschuldigte. Nicht alle Aristokraten konnten zugeben, wenn sie unrecht hatten. »Nein, das hättet Ihr nicht, aber ich verstehe, dass Ihr einen schwierigen Vormittag gehabt habt. Kommt mit zu Jack und esst dann etwas. Danach werdet Ihr Euch viel besser fühlen.«
»Ja, Ma'am«, sagte er nur, als er ihr folgte. Sowie sie Jacks Zimmer betraten, zog der Diener sich zurück, um nicht zu stören.
Als Winslow an Jacks Bett trat, bemerkte Abby leise: »Er hatte sich das Genick gebrochen, aber das ist wiederhergestellt. Er hatte auch noch andere Verletzungen, unter anderem ein gebrochenes Bein und Rippenbrüche. Die werden eine Zeit lang brauchen, um zu heilen, aber dann müsste er wieder so gut wie neu sein.«
Winslow hatte scharf aufgeblickt, als sie das gebrochene Genick erwähnt hatte. »Ein einheimischer Heiler war imstande, eine verletzte Wirbelsäule zu richten?«
»Es erforderte ein Dutzend talentierter Magier, um das zu erreichen, aber ja, das ist der Grund, warum er überlebt hat und eines Tages wieder auf die Jagd gehen kann.«
Winslow berührte Jack ganz leicht an der Schulter, wie um sich zu vergewissern, dass sein Freund noch lebte. So leise, dass Abby annahm, die Worte seien nicht für ihre Ohren bestimmt, sagte er: »Also bist du trotz deines Flirtens mit dem Tod noch unter uns, Jack. Dem Himmel sei Dank dafür.«
Dann wandte er sich vom Bett ab und Abby zu. »Ich bin jetzt bereit für das versprochene Frühstück, Miss Barton, und hungrig genug, einen ganzen Ochsen zu verspeisen.«
Sie hätte zu gern gewusst, was er mit der Bemerkung über Jacks ›Flirten mit dem Tod‹ gemeint hatte, aber sie fragte nicht. Da die gestrigen Strapazen sie sehr hungrig gemacht hatten, konnte auch sie an kaum etwas anderes als Essen denken.
Die meisten ihrer Magierfreunde saßen plaudernd und lachend im Frühstückszimmer und bedienten sich an dem ausgezeichneten Büfett, das auf den Kredenzen angerichtet war. Mr. Hambly blickte von seinem Tee auf, als Abby und Winslow eintraten. »Du siehst schon viel besser aus als gestern Nacht, Kind«, sagte er. »Wie geht es unserem Patienten?«
»Gut. Er ist natürlich noch müde, aber er sprach bereits ganz vernünftig, als ich ihn besuchte.« Sie deutete auf den Besucher. »Mr. Winslow ist ein Freund von Lord Frayne. Mr. Winslow, diese Damen und Herren sind einige der Mitglieder des heilenden Zirkels, der das Wunder gestern Nacht vollbracht hat.«
Dem leichten
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