Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)
auf - und kippte prompt vornüber.
Abby sprang vor und schlang die Arme um seinen Oberkörper, um ihn aufrecht zu halten. »Ihr seid verrückt!«, rief sie, während sie mit seinem Gewicht kämpfte. Als er sein Gleichgewicht wiedererlangt hatte, half sie ihm, sich mit ihr auf die Bettkante zu setzen. Den linken Arm um ihre Schultern, stützte er sich auf sie.
Ihn so zu halten war ... beunruhigend. Sein Körper war warm, und sie konnte die ausgeprägten Muskeln unter seinem dünnen Nachthemd spüren. Er hatte sich von einem hilflosen Patienten in einen attraktiven Mann verwandelt, was Abby daran erinnerte, dass sie nicht nur eine Heilerin, sondern auch eine Frau war.
Sie tat einen tiefen, unsicheren Atemzug. »Ihr seid noch nicht in der Lage, Krücken zu benutzen, Mylord. Wenn Ihr es versucht und stürzt, könnte das schlimme Auswirkungen auf Euer gebrochenes Bein haben. Im Moment verheilt es gut, doch falls Ihr noch mal fallt, kann ich nicht dafür garantieren, wie gut Ihr in Zukunft gehen werden könnt. Oder ob Ihr überhaupt je wieder gehen werdet.«
»Vielleicht ... habt Ihr recht«, keuchte er, und sie sah die Schweißperlen auf seiner Stirn. »Ich fühle mich schwach wie ein neugeborenes Kätzchen.«
Er protestierte nicht, als sie ihm half, sich wieder hinzulegen, obwohl er scharf die Luft einzog, als sie seine Beine vorsichtig auf die Matratze hob. Sein Gesicht wurde sogar noch blasser. Nachdem sie ihn zugedeckt hatte, legte sie ihre Hand auf seine Stirn. Obgleich ihre Energie sehr stark verringert war, konnte sie doch seinen Schmerz ein wenig lindern.
Seine Gesichtszüge entspannten sich. »Danke. Ich verdiene es wahrscheinlich sogar hinzufallen, aber ich kann nicht behaupten, dass ich erfreut darüber wäre.«
»Ihr habt viel Blut verloren, und das verursacht Schwäche. Es wird noch einen Monat oder länger dauern, bis Ihr Eure Kraft zurückgewinnt.« Abby lächelte, als sie sich auf den Stuhl neben dem Bett setzte. »Übrigens sind junge Kätzchen gar nicht so schwach. Haben Sie noch nie gesehen, wie sie durch die Gegend flitzen? Kein Mensch könnte mit ihrem Tempo mithalten.«
Darüber musste er lächeln. »Sie haben recht. Aber da ich mich so gut fühlte, war es schwer zu glauben, dass meine Verletzungen so gravierend waren, wie Ashby sie beschrieb.«
»Das waren sie tatsächlich«, sagte Abby grimmig. »Oder schlimmer noch.«
Er zog die Augenbrauen zusammen. »Es überrascht mich, dass Sie den Versuch unternommen haben, mich zu retten. Wie haben Sie es geschafft, ein gebrochenes Genick zu richten?«
»Im Wesentlichen geht es darum, sich die Knochen stark und unbeschädigt vorzustellen und dann heilende Energie hinzuzufügen.«
»Aber das ist doch sicher noch nicht alles?«
»Es erfordert sehr viel Energie«, räumte sie ein. »Es müssen ja nicht nur die Knochen wiederhergestellt werden, sondern auch Blutgefäße, Organe und andere Körperteile, für die ich keinen Namen habe. Die Arbeit erfordert Geduld, gewisse Kenntnisse der Anatomie und Körperfunktionen und eine Gruppe starker, belastungsfähiger Magier, um Macht zu spenden, da ich noch nie von einem einzelnen Magier gehört habe, der stark genug wäre, einen gebrochenen Knochen zusammenwachsen zu lassen. Selbst mit einem Dutzend Menschen im Zirkel war die Wiederherstellung Eures Genicks eine äußerst heikle Angelegenheit.«
»Sind solche Wunder deswegen so selten?«
Abby nickte. »Es kommt nicht oft vor, dass man genug bereitwillige und mit der richtigen Art von Gabe gesegnete Magier zur Verfügung hat. Der einzige Grund, warum wir genug hier hatten, war, dass mein Vater die Magier dieser Gegend schon vor Jahren vereinigt hat.«
»Ich würde Euren Vater gern kennenlernen.«
»Das werdet Ihr. Er müsste innerhalb der nächsten Woche aus London zurückkommen.« Sie seufzte. »Ich wünschte, er wäre hier gewesen, um zu helfen. Er hätte den Zirkel viel besser und effizienter leiten können. Ich habe noch nie so viel Macht übermittelt, und trotzdem war ich nicht in der Lage, die Arbeit zu vollenden. Nur die Verletzungen, die lebensbedrohlich waren, konnten vollständig geheilt werden, und danach war die Magie aller Beteiligten erschöpft. Es wird bestimmt zwei Wochen dauern, bis wir alle wieder über unsere volle Kraft verfügen.«
»Ich glaube, dass Ihr es genauso gut gemacht habt, wie Euer Vater es gekonnt hätte«, sagte Frayne und zupfte mit nervösen Fingern an der Bettdecke herum. »Wie kann ich die anderen entlohnen, die so
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