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Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)

Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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ersparen. Er hatte auch einen Rollstuhl, mit dem er sich durchs Erdgeschoss bewegen konnte. Er ist noch auf dem Dachboden, glaube ich. Soll ich ihn für Euch herunterholen lassen?«
    »Oh ja, bitte!«, sagte Frayne erfreut. »Ich werde dieses ansonsten eigentlich sehr hübschen Zimmers langsam müde.« Noch bevor er den Satz beendet hatte, fielen ihm die Augen zu.
    Behutsam steckte Abby die Decke um ihn fest. Dann zwang sie sich, einen Schritt zurückzutreten, und ballte die Fäuste, um sich davon abzuhalten, ihren Patienten zu berühren. Sie wollte ihre Hände über seine langen, kräftigen Glieder wandern lassen, aber sie hatte nicht das Recht, ihn auf diese Weise zu berühren, auch wenn sie schon von Heirat sprachen.
    Obwohl sie gewusst hatte, dass er bald von ihrer zusätzlichen Energie entwöhnt werden musste, hatte sie nicht erwartet, dass ihr Verlust ihn so sehr schwächen würde. Jetzt würde er sicher noch länger auf Barton Grange bleiben müssen.
    Das war zwar nicht ihre Absicht gewesen, aber sie bereute es auch nicht.

7. Kapitel
    D
urch den Vorfall am Vorabend vorsichtiger geworden, versuchte Jack am nächsten Morgen erst gar nicht, aus dem Bett zu steigen. Er bestand jedoch darauf, sich, an ein paar dicke Kissen gelehnt, im Bett aufzusetzen, ließ sich Lesestoff von seinem Kammerdiener bringen und scheuchte Morris dann hinaus. Er brauchte keinen Ganztagspfleger mehr, und es ging ihm an die Nerven, von Morris den ganzen Tag beobachtet zu werden.
    Bald werde ich ohnehin nach Yorkshire zurückkehren müssen, dachte er, alles andere als erfreut über die Aussicht. Der eine klare Vorteil seines Todes wäre gewesen, dass er ihn von der Verpflichtung befreit hätte, die Probleme auf seinem Familienbesitz aus der Welt zu schaffen. Ein Cousin zweiten Grades, den er fast nicht kannte, wäre der nächste Lord Frayne geworden, und vielleicht wäre Ordnung zu schaffen einfacher für jemanden, der nicht so eng mit der Familie verbunden war.
    Natürlich zog Frayne es vor, zu leben und sich nach Norden zu begeben, als tot zu sein. Aber er war wirklich gerade noch mal davongekommen.
    Stirnrunzelnd zwang er sich, sich auf die eine Woche alte Zeitung zu konzentrieren. Es war eine Erleichterung, als Ashby und Lucas Winslow zu einem Besuch vorbeikamen. Trotz ihrer schlammbespritzten Jagdkleidung waren sie ein willkommener Anblick.
    Frayne legte die Zeitung gern beiseite. »Erzählt mir von Eurem Jagdglück heute, damit ich Euch beneiden kann.«
    »Du wirst dich freuen zu hören, dass es ein schlechter Tag war«, antwortete Lucas lächelnd. »Die Hunde konnten kaum eine Spur aufnehmen, sodass wir die meiste Zeit im Regen auf unseren Pferden saßen und uns zu erinnern versuchten, warum wir das eigentlich tun.«
    Ashby klopfte ein paar Regentropfen von seinem gut geschnittenen Rock. »Und das Ärgerlichste ist, dass nun, da die Jagd für heute beendet ist, die Sonne herauskommt.«
    »Ich werde versuchen, mich nicht über Euren schlechten Tag zu freuen«, versprach Jack. »Soll ich nach Tee klingeln? Meine Gefängniswärterin gestattet mir gewisse Privilegien.«
    Bevor seine Freunde antworten konnten, kam die besagte Wärterin herein. Sie schob einen Rollstuhl vor sich her. Jack empfand seine übliche Zwiespältigkeit in ihrer Gegenwart, die Ungewissheit, ob er sie als mitfühlende Frau sehen sollte, die ihm das Leben gerettet hatte, als Magierin, deren Wirken ihm zutiefst zuwider war - oder als eine Frau mit einem gefährlichen Maß an Sinnlichkeit. Der Rollstuhl trug auf jeden Fall zu seiner Sicht von ihr als mitfühlendes Wesen bei.
    »Guten Tag, die Herren«, sagte Miss Barton fröhlich. »Lord Frayne, ich dachte, Ihr würdet vielleicht gern eine Rundfahrt durch das Haus unternehmen. Der Rollstuhl meines Großvaters wurde vom Dachboden heruntergeholt und ist noch ganz in Ordnung, wie Ihr seht. Ich habe unseren Zimmermann noch eine Stütze für Euer geschientes Bein anbringen lassen. Möchtet Ihr den Stuhl mal ausprobieren?«
    »Ja!« Frayne schlug die Decken schon zurück.
    »Dann schicke ich Morris herauf, damit er Euch bei den Vorbereitungen für diesen großen Ausflug hilft. Es könnte sein, dass wir drei Männer brauchen, um Euch sicher in den Rollstuhl zu befördern.« Und damit zog sie sich auch schon wieder zurück.
    Zu Jacks Verdruss behielt sie recht. Ashby und Lucas stützten ihn, während Morris ihm in einen Morgenmantel half und dann den Rollstuhl hinter ihn bugsierte, damit er sich setzen konnte. Jack kam sich

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