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Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)

Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Eine magische sogar.«
    Er machte ein verdutztes Gesicht. »So habe ich das noch nie betrachtet.«
    »Viele Zauber sind nur klein.« Sie streichelte sein noch unrasiertes Kinn und wünschte, er könnte länger bleiben. Aber sie wollte lieber nicht versuchen, ihn zu überreden und ein Nein riskieren. »Überanstrenge dich bitte nicht!«
    »Nein.« Er strich ihr noch einmal mit dem Handrücken über die Wange und wandte sich dann ab.
    Sie sah ihm nach, als er aus dem Zimmer ging, und dachte, dass es immer wieder einen Grund zu geben schien, ihm auch weiterhin Energie zu spenden. Vielleicht sollte sie den Zustrom jetzt beenden. Aber sie hasste den Gedanken, dass er irgendwo in London einen Schwächeanfall erleiden könnte. Bald. Sehr bald schon werde ich damit aufhören, dachte sie, bevor sie sich gähnend auf die Seite drehte und wieder einschlief.
    Sie erwachte gute zwei Stunden später, als Lettie leise eintrat, um das schon fast erloschene Feuer im Kamin zu schüren. Kurz darauf brachte ihr das Mädchen ein Tablett mit heißer Schokolade und einem frischen Brötchen. Während Abby die Schokolade trank, dachte sie, dass sie diesen Luxus auch daheim genießen könnte, aber immer zu beschäftigt war, um morgens lange im Bett zu liegen. Es würde eine interessante Erfahrung sein, hier in London einmal Zeit und Muße für sich selbst zu haben.
    Die Muße hielt an, bis sie sich ankleidete und zum Frühstück hinunterging. Die Herzogin beendete das ihre gerade. »Oh, gut, dass du schon auf bist, Abby. Meine Modistin und Corsetière werden in wenigen Minuten hier sein. Ich dachte, mein Boudoir wäre ein guter Raum zum Arbeiten.«
    Abby schenkte sich schnell eine Tasse Tee ein. »So früh schon?«
    »Wir dürfen keine Zeit verschwenden. Du wirst Ballkleider, Morgenkleider, einen neuen Reitdress, Umhänge, Hüte - kurz, die gesamte Garderobe einer Londoner Dame brauchen.«
    »All das?«, fragte Abby voller Unbehagen.
    »Du musst dich deinem Rang entsprechend kleiden. Es wird nicht so schlimm werden, wie du denkst«, beruhigte Celeste sie schmunzelnd. »Obwohl es vielleicht zutreffender wäre zu sagen, dass du all das Drumherum und die Anproben hassen wirst, ich dagegen aber sehr viel Spaß dabei haben werde, dich und die Schneiderinnen herumzukommandieren.«
    Abby musste lachen, als sie sich vor ihre Eier und ihren Toast setzte. »Du bist wenigstens ehrlich. Und ich werde deinen Rat wohl annehmen müssen, da ich keinen blassen Schimmer habe, was ich brauchen werde. Ich hoffe nur, dass du dir keinen Spaß daraus machen wirst, mich herauszuputzen wie einen Maibaum!«
    »Das würde ich Jacks Frau nicht antun, selbst wenn ich sie nicht mögen würde. Und dich mag ich«, beteuerte Celeste. »Und die Modistin würde das auch nicht zulassen. Sie hat schließlich ihren Stolz.«
    Nach dem Frühstück begab sich Abby zu dem privaten Salon der Herzogin, in dem schon eifrige Betriebsamkeit herrschte. Die Modistin und die Corsetière waren mit einem halben Dutzend Assistentinnen und Bergen von Stoffen, Federn, Verzierungen und Musterbüchern erschienen.
    »Lady Frayne«, sagte Celeste, »erlaubt mir, Euch Madame Ravelle, die beste Modistin Londons, und Madame Renault, die feinste Corsetière, vorzustellen.«
    Abby sah die zwei Frauen verwundert an. Beide waren groß, silberhaarig und ausgesprochen würdevoll. Und sie sahen sich nicht nur ähnlich, sondern waren nahezu identisch. »Sind Sie Schwestern?«
    »Zwillinge, Mylady«, antwortete die Modistin, die ganz in Blau gekleidet war. »Unsere Fähigkeiten ergänzen einander, deshalb arbeiten wir auch zusammen.«
    Madame Renault, die Grau trug, setzte hinzu: »Ohne die richtige Grundlage würde selbst das feinste Kleid nicht wirklich gut aussehen.« Ihre Augen funkelten, als sie Abby inspizierten. »Und Ihr, Mylady, braucht ganz dringend meine Dienste.«
    Anscheinend wurden solche Dreistigkeiten bei talentierten Modemacherinnen geduldet. Zum Glück war Abby nicht sehr eitel, da die Schwestern und die Herzogin nämlich jetzt ihr Äußeres mit haarsträubender Offenherzigkeit erörterten. Abby wurde bis aufs Hemd entkleidet, erstaunlich eingehend vermessen, in Stoffbahnen gehüllt, begutachtet und beurteilt, als wäre sie nicht anwesend.
    Als Madame Ravelle sich abwandte, um etwas in einem Buch mit dem Titel Die vollkommene Schönheit nachzuschlagen, fragte Abby ihre Schwägerin: »Darf ich auch meine Meinung zu dem äußern, was ich tragen soll?«
    »Hin und wieder«, beschied Celeste sie

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