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Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)

Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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einzunehmen.
    Nachdem ein Diener das Geschirr abgeräumt hatte und sie in ihrem Wohnzimmer wieder allein waren, fragte Abby: »Glaubst du, es wäre ein Verstoß gegen die Magierethik, wenn ich den Küchenchef deiner Schwester behexen würde, damit er für uns arbeitet?«
    »Bestimmt - und Celeste würde mir den Kopf abreißen.« Jacks Brauen zogen sich zusammen. »Ich weiß, dass du nur scherzt, aber es führt mir wieder mal vor Augen, wie verführerisch Magie sein kann.«
    Abby zuckte die Schultern. »Jeder Tag bietet Verlockungen, Magie zum persönlichen Vorteil anzuwenden. Es ist ein Glück, dass Schutzzauber heutzutage so gebräuchlich sind. Sie verringern die Versuchung, andere manipulieren zu wollen.«
    »Apropos manipulieren.« Jack verzog das Gesicht. »Ich hatte versprochen, es dir zu sagen, wenn ich bereit bin, meinen Geist reinigen zu lassen. Jetzt bin ich so weit. Ich möchte herausfinden, wer ich bin, wenn niemand mehr versucht, mich nach seinem Willen zu gestalten.«
    »Bist du sicher?«, fragte Abby ernst. »Es ist etwas sehr Intimes, in das Bewusstsein eines anderen einzudringen. Gib mir nicht die Zustimmung dazu, falls du mir nicht voll und ganz vertraust.«
    »Nun ja, ich bin zwar nicht begeistert von der Vorstellung, dass du meine beschämendsten Gedanken sehen wirst, aber es gibt niemanden, dem ich mehr vertrauen würde. Also tu es, Abby.«
    »Ich werde nur nach Zaubern suchen«, beruhigte sie ihn. »Der menschliche Geist ist kompliziert. Es ist nicht so, als könnte ich deine Gedanken lesen. In ein Bewusstsein einzudringen, ist eher so, als ginge man durch einen vollen Dachboden und suchte Kerzen. Jeder noch so kleine Lichtschimmer wird meine Aufmerksamkeit erregen, aber alles andere ist wie Berge von Kisten und Truhen, deren Inhalt ich nicht kenne.«
    »Solange du keine dieser Truhen öffnest und hineinschaust! Was soll ich tun, Abby?«
    »Mach es dir auf dem Sofa bequem und entspann dich. Wenn du willst, kann ich dir bei jedem Schritt beschreiben, was ich sehe.«
    »Das wäre gut.« Jack ging zu dem Sofa und setzte sich an ein Ende.
    Abby löschte die meisten Lichter und gab noch etwas Kohle auf das Feuer, um die Wärme im Zimmer zu erhalten. Dann stellte sie einen Stuhl vor Jack und setzte sich ihm so dicht gegenüber, dass ihre Knie sich berührten. Für einen Moment fühlte sie sich abgelenkt von seiner Nähe, seiner puren, unverfälschten Männlichkeit, die ihre Sinne überschwemmte.
    Doch was sie heute Nacht zu meistern hatte, war wichtiger als ihr Verlangen nach ihrem Ehemann. »Sag es mir, falls du etwas Seltsames oder Beunruhigendes empfinden solltest.« Sie nahm seine Hände in die ihren. »Ich kann jederzeit aufhören.«
    Seine warmen braunen Augen erwiderten ruhig ihren Blick. »Mir wäre es lieber, wir blieben dabei, bis du getan hast, was getan werden muss.«
    Abby schloss die Augen und sammelte ihre Macht, bevor sie Jacks Geist anrührte. Wie sie gesagt hatte, war das Eindringen in das Bewusstsein einer anderen Person wie ein Besuch auf einem fremden Dachboden voller unbekannter, verwirrender Objekte. Wenn sie innehielt, um eine bestimmte Strukturierung zu untersuchen, konnte sie eine ungefähre Vorstellung gewinnen, was diese zu bedeuten hatte, und sie nach einer Weile ganz gut deuten.
    Aber ihre Aufgabe war zu finden, was hier nicht hingehörte - die Zwänge und Impulse, die Jack von anderen auferlegt worden waren und nichts mit seinem eigenen Denken zu tun hatten.
    Und so begann sie mit geschärften Sinnen nach fremden Einflüssen zu suchen. Fast augenblicklich entdeckte sie einen obskuren schwarzen Energieknoten. Da es ihr widerstrebte, sich ihm zu nähern, zwang sie sich, genauer hinzuschauen.
    »Hier ist etwas«, murmelte sie. »Eindeutig ein Zauber, den du schon seit Jahren in dir trägst. Mal sehen, welchem Zweck er dient.« Sie runzelte die Stirn, als sie die Natur des Zaubers untersuchte. »Ja! Wie wir schon vermutet hatten, ist es ein Antipathie-Zauber, der den starken Impuls in dir erzeugt, einen bestimmten Ort zu meiden. In diesem Falle Yorkshire.«
    »Kannst du feststellen, von wem er mir auferlegt wurde?«
    »Vielleicht.« Abby rührte mit ihrem Geist den unheilvollen Knoten an und durchflutete ihn mit neutralisierender Energie. Nach all den Jahren war der Zauber starr, aber auch spröde, und als sie ihren Zustrom heilender Magie erhöhte, zersplitterte das hässliche Muster und zersetzte sich.
    Jack fluchte und drückte ganz fest Abbys Hände.
    Sie riss die Augen

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