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Im Zeichen der Angst Roman

Titel: Im Zeichen der Angst Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mika Bechtheim
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wissen, werde ich auch keinen beantragen. Noch etwas. Es ist nicht gesagt, dass Josey hier ist. Wir glauben es, doch wir sind nicht hundertprozentig sicher. Wenn er Komplizen hat, was wir annehmen, dann kann sie auch anderswo sein.«
    »Ich kann Sie in seine Wohnung bringen«, sagte Katharina.
    »Sei still«, sagte Peter Plotzer. »Du hast hier niemanden irgendwohin zu bringen.«

    Katharinas Gesicht verschloss sich. Sie steckte den Zeigefinger in den Mund und kaute auf dem Nagel herum.
    »Es ist mir unangenehm«, sagte Mankiewisc, zog ein paar Handschellen aus seiner Jacke und eine Heckler und Koch PK 10, wie ich erkannte, da ich einmal eine Reportage über die Dienstwaffen der deutschen Polizei geschrieben hatte. Seine blauen Augen fixierten mich, und ich sah ihn ungläubig an. Er wich gerade von unserem Drehbuch ab.
    »Ich verhafte Sie wegen Mordes an Claire Silberstein und Madeleine Lehmholz«, sagte er zu David.
    »Das können Sie nicht«, entfuhr es mir und David gleichzeitig, während Mankiewisc auch schon auf David zuging und ihm die Handschellen anlegte.
    »Sie sind ja verrückt«, zischte Peter Plotzer, während Katharina auf Mankiewisc zusprang und ihm den Arm wegriss. Erwin fuhr hoch, und ich hatte gerade noch Zeit, die Leine möglichst kurz und fest zu fassen. Er zerrte mit aller Kraft und bellte ohrenbetäubend. Ich brüllte: »Aus, Erwin!«, und er stellte das Kläffen ein. Verständnislos sah er zu mir hoch.
    »Lass das, Mädchen«, sagte Mankiewisc währenddessen, schüttelte Katharina mit einer Bewegung ab und richtete die Waffe auf David Plotzer, der kreidebleich vor ihm stand und mich ansah mit einem waidwunden Blick, von dem ich wusste, dass er mich bis in meine letzten Träume hinein verfolgen würde.
    »Du hast es ihm gesagt«, sagte er, während ich dem Hund den Kopf tätschelte und ihm leise ins Ohr flüsterte, alles sei gut.
    »Ja«, sagte ich, »hab ich«, und dann klickten die Handschellen, während Katharina weinend neben uns stand.
    »Es ist vorbei«, sagte Mankiewisc.
    »Hier ist gar nichts vorbei«, tönte Peter Plotzers Stimme leise, doch voller Zorn. »Sie werden eine Dienstaufsichtsbeschwerde bekommen, ich werde dafür sorgen, dass Sie all Ihrer Ämter enthoben werden. Ich werde Sie fertigmachen.«
    »Sie«, sagte Mankiewisc und drehte sich zu dem alten Mann.
»Seien Sie froh, dass Sie so alt sind, sonst würde ich Sie wegen Vertuschung und Beihilfe drankriegen, wegen Erpressung und noch ein paar Dingen, die nicht sonderlich gut für Ihren Ruf sein dürften.«
    Peter Plotzer öffnete den Mund, doch es kam kein Wort heraus. »Sie wussten es doch schon lange«, sagte Mankiewisc ungerührt. »Claire Silberstein oder Marlene Behrmann, wie auch immer Sie sie nennen wollen, ist nach Johannas Entführung zu Ihnen gekommen. Sie wusste nämlich, dass Ihr Butler Johanna entführt hatte.«
    Ich starrte Peter Plotzer an, dessen Hände zitterten und in dessen Gesicht ein höhnisches Grinsen stand.
    »Das werden Sie nie beweisen können«, sagte er undeutlich, aber bestimmt.
    »Das brauche ich auch nicht«, sagte Mankiewisc. »Sie hat vor 13 Jahren mit Ihrer Hilfe das Geld von Thomas Hart eingefordert. Dass Thomas Hart das Lösegeld jetzt zurückwollte, auch das wussten Sie von Claire Silberstein. Deshalb wussten Sie auch so genau, dass sie tot war. Nur so konnten Sie Clara Steinfeld schon so früh überwachen lassen. Und sie schützen? Dass ich nicht lache! Sie wollten Ihr Geld zurück, wenn Claire Silberstein oder Clara es Thomas Hart übergeben hatte. Das war doch Ihr ganz persönlicher Plan.«
    Mankiewsc sah mich an. »Renner hat keine Informationen an Plotzer weitergegeben, wie Sie vielleicht vermutet haben«, sagte er. »Gar keine, auch wenn es Ihnen nicht gefällt. Plotzer wusste, dass Thomas Hart das Geld von Ihrer Mutter zurückwollte und sich Ihre Mutter mit ihm treffen wollte, und er wusste, dass sie es nicht überlebt hat.«
    »Wie?«, fragte ich hilflos, denn mein Verstand schien eine Auszeit genommen zu haben.
    »Ganz einfach, weil sie sich nicht mehr meldete.«
    »Aber weshalb ging Thomas Hart so ein Risiko ein?«, fragte ich hilflos.

    »Weil er verzweifelt war. Weil Sie recht hatten. Weil er es für Christine Metternich tat.«
    »Weshalb haben Sie es nicht verhindert?«, zischte ich Peter Plotzer an. »Weshalb haben Sie den Mann nicht angezeigt?« Ich hätte ihm so gern in sein altes, zynisches Gesicht geschlagen.
    »Nichts ist so interessant und nebenbei auch noch so dienstbar

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