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Im Zeichen der Angst Roman

Titel: Im Zeichen der Angst Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mika Bechtheim
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wie jemand, den man in der Hand hat.« Er lachte leise auf, auch wenn sein Kopf stärker zitterte. Er hatte wieder diesen distanzierten Blick, als beobachtete er ein Experiment. »Es war immer nur eine Frage der Zeit, wann Thomas Hart sich das Geld zurückholt. Es war immer nur eine Frage des Wie. Er ist ein Mann, und Männer mögen es nun mal nicht, wenn ihnen eine Frau auf der Nase herumtanzt. Ihre Mutter, meine Liebe, hätte es wissen müssen.«
    »Sie hätten meine Mutter aufhalten müssen«, wiederholte ich zornig.
    »Sie wissen doch, dass niemand Ihre Mutter aufhalten konnte, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte. Nicht einmal ihr eigener Mann. Ihre Mutter wusste, dass Christine Metternich sterbenskrank war, und sie befürchtete, Thomas würde das Lösegeld zurückwollen. Außerdem war sie besessen davon, Ihre Unschuld zu beweisen. Sie glaubte nicht, dass Thomas ihr etwas antun würde, solange sie das Geld hat. Sie wollte ihm das Geld geben, aber als Ausgleich endlich ein Geständnis für den Mord an Jörn Bruchsahl. Sie hat ihn unterschätzt. »
    Es war so, wie ich gedacht hatte. Es war nichts, was mich glücklich machte.
    »Sie sind pervers«, sagte Mankiewisc.
    »Glauben Sie, Sie seien auch nur einen Deut besser? Sie wühlen doch schon Ihr Leben lang im Dreck anderer Leute. Meinen Sie, es bleibt nichts an Ihnen haften?«
    Aus den Augenwinkeln nahm ich eine Bewegung wahr, dann war Katharina auch schon bei ihm und schlug ihm ins Gesicht.
    Mir wurde übel.

    »Wo ist Josey?«, fragte Katharina. »Sie muss doch …«
    »Halt endlich den Mund«, sagte Peter Plotzer, als hätte sie ihn nie berührt.
    »Geben Sie mir den Schlüssel«, sagte ich. »Ich will den Schlüssel zum Mausoleum.«
    »Da kann sie nicht sein.« Er zitterte, doch er kramte in seiner Hosentasche nach einem Schlüsselbund und reichte es mir. »Sie glauben doch nicht im Ernst, dass mein Sohn etwas mit der Entführung zu tun hat und Ihre Tochter hier bei uns ist.«
    »Meine Tochter ist hier«, sagte ich und stürmte mit Erwin aus dem Raum geradewegs in Thomas Harts Arme, während der Hund erneut die Zähne fletschte und an der Leine riss.
    »Halten Sie das verdammte Vieh im Zaum«, sagte Thomas Hart und rührte sich nicht, während ich Erwin am Halsband ergriff und dicht an mich zog.
    »Warten Sie!«, rief Mankiewisc hinter mir her und drohte dann Peter Plotzer: »Wagen Sie es nicht, sich von der Stelle zu rühren. Ich werden Sie für den Rest Ihres Lebens hinter Gitter bringen.«
    Ich wusste, dass es eine überflüssige Drohung war, doch ich hoffte sehr, dass Peter Plotzer sich davon beeindrucken ließ.
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte Thomas Hart, als Mankiewisc mit David aus der Bibliothek trat. Hinter ihnen ging Katharina und wischte sich die Nase. David hob die Arme und zeigte ihm die Handschellen.
    »Geben Sie uns unsere Jacken«, sagte Mankiewisc barsch. Der Butler eilte zur Garderobe und kam mit unseren Jacken zurück.
    »Gehen wir«, sagte Mankiewisc und zog den Reißverschluss seiner Jacke zu. »Sie bleiben hier«, sagte er zu Katharina in seinem befehlenden Ton.
    Katharina blieb stehen und sah ratlos von ihm zu David. »Schon gut, Schätzchen«, sagte er. »Es wird sich alles klären.«
    Thomas Hart ging vor uns her und hielt uns die Tür auf.

    Draußen wartete ich wütend auf Mankiewisc.
    »Sie sind ein Idiot«, fauchte ich und riss ihn am Arm, als der Butler hinter uns die Tür geschlossen hatte.
    David ging vor uns die Treppenstufen hinab. Unten drehte er sich um.
    »Vertrauen Sie mir endlich«, zischte Mankiewisc zwei Stufen über ihm in mein Ohr. »Wir haben keine Beweise. Jetzt wird er sich bewegen. Er muss das Kind wegschaffen. Er glaubt, wir hätten David wegen der Entführung verhaftet. Er kann sich an zehn Fingern abzählen, dass wir hier in Kürze mit einer Hundertschaft von Beamten das Haus und das Gelände durchsuchen. Verstehen Sie? Er muss jetzt zu dem Kind und es wegschaffen.«
    »Sie setzen Joseys Leben aufs Spiel, Sie verdammter Rechthaber!«, zischte ich.
    »Ich rette es, wenn es nicht schon zu spät ist.«
    Ich versperrte ihm den Weg, doch er schob mich zur Seite. Erwin knurrte und fletschte die Zähne, und ich hatte keine Lust mehr, den Hund aufzuhalten.
    »Gehen Sie zum Wagen«, sagte Mankiewisc unbeeindruckt und schubste David unsanft an, während ich die Leine losließ.
    Ich hatte gehofft, Erwin würde Mankiewisc daran hindern weiterzugehen, doch der Hund drehte sich um und rannte zur Haustür

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