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Im Zeichen der gruenen Sonne

Im Zeichen der gruenen Sonne

Titel: Im Zeichen der gruenen Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Rothe
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Meer sind es ja nur schlappe fünfhundert Kilometer, wie willst’n da hinkommen?«
    »Oh, ich denke, da kann ich helfen! Wenn Sie bitte wieder in die Wanne steigen mögen? Und vergessen Sie bitte nicht das Flaschenschiff und diesen seltsamen kleinen Kasten!« Aurelius ging voran, die vier blickten sich an, zuckten mit den Schultern und folgten ihm.
    Möhre trug vorsichtig das Artefakt, sie wollte auf gar keinen Fall noch einmal so ein Inferno auslösen.
    Als alle hintereinander in der Wanne Platz genommen hatten, fuhr Aurelius an, diesmal deutlich vorsichtiger als zuvor.
    Alex hatte das Flaschenschiff genommen und betrachtete das winzige Modell. Es war eine perfekte Arbeit, sogar die Taue und winzige Kurbeln waren vorhanden. Das Original würde ich gerne mal sehen, dachte er und stellte sich vor, wie das weiße Schiff mit dem braunen Holzdeck und dem langen Bugspriet durch die Wellen segelte, sich im Wind zur Seite legte und schnell wie ein Pfeil durch das Wasser schoss.
    »Das ist ’n Schoner!«, erklärte Tom.
    »Woher weißt du das?«, fragte Alex ungläubig.
    »Meine Oma hat mir mal Das kleine Einmaleins des Yachtsports zu lesen gegeben. Da stand’s drin. Ein Schoner hat zwei Mastbäume, der Fockmast, das ist der kleinere, steht vorn, und der größere, der Großmast oder Besam, steht dahinter!«
    »Was du alles weißt!«, staunte Pit.
    Aber Tom hatte sie nicht gehört. Es war offensichtlich, dass er mit seinem fundierten Wissen in erster Linie Möhre beeindrucken wollte.
    Er hat nur Augen für Möhre, dieser Armleuchter, dachte Pit eifersüchtig. Na ja, … Männer! Verdammt noch mal, wohin fahren wir jetzt wieder? In den letzten dreißig Minuten ist mir mehr verrücktes Zeug passiert als in meinem ganzen Leben! Türen in Wänden, ewig lange Gänge, Maschinen ohne Sinn und Zweck, durchgedrehte Opas in rasenden Badewannen und als Krönung bricht hier die Hölle los, man beschießt uns mit Kometen und hinterlässt ein Flaschenschiff. Was ist hier eigentlich los? Vielleicht habe ich einfach zu lange in der Sonne gesessen und bilde mir das alles nur ein?
    Aurelius riss Pit aus ihren Gedanken. »Meine Damen und Herren, wir sind da!«

Durch salzige Fluten soll es pflügen
    Sie standen an der Längsseite der Halle, direkt vor der Wand. Ein drei Meter hohes und fünf Meter breites Tor öffnete sich langsam und gab den Blick auf einen dunklen Tunnel frei, dessen Deckenlampen sich irgendwo in der Unendlichkeit zu verlieren schienen.
    Aurelius betätigte einen Schalter und summend fuhr eine durchsichtige Kuppel aus dem Badewannenrand, die die Insassen komplett abdeckte.
    »Was … was passiert denn jetzt?«, erkundigte sich Tom. Auch die anderen blickten mit gemischten Gefühlen durch die Glaskuppel in die scheinbar endlose Röhre vor ihnen. Aber Aurelius bemerkte die Sorge seiner Passagiere offenbar gar nicht und steuerte die Wanne geradewegs durch das Tor, das sich wieder hinter ihnen schloss.
    »Vielleicht sind sie mit dem Prinzip der Rohrpost vertraut!«, dozierte er und stellte den Motor ab. »Mittels Unterdruck kann man ein beliebiges Objekt mit hoher Geschwindigkeit durch eine Röhre von Punkt A nach Punkt B transportieren!«
    »Aha!«, bemerkte Pit, »und ich darf mal davon ausgehen, dass in diesem Fall wir dieses ›beliebige Objekt‹ sind, was?«
    Tom riss den Kopf nervös nach rechts. »Und was heißt das, was heißt das jetzt? Und was ist mit ›hoher Geschwindigkeit‹ gemeint? Wie hoch denn?«
    Aurelius lächelte ihn an. »Sehr hoch. Bitte festhalten!«

    Tom stieß die Hände gegen die Glaskuppel und versuchte, aufzustehen. »Ich glaube, ich möchte lieber ni…«
    PÄÄÄÄÄNNNGGG!!!!!!
    Mit einem Donnerknall schoss das Gefährt wie eine Kugel durch einen Gewehrlauf. Tom wurde glatt umgerissen und von der Fliehkraft mit dem Kopf nach unten gegen Alex gedrückt, der jetzt Toms Hintern im Gesicht hatte.
    »Mpfl … setz dich hin, verdammt noch eins!!!«, versuchte Alex gegen den Lärm anzubrüllen.
    »Ich versuchs ja!!!«, schrie Tom unglücklich zurück, aber die Geschwindigkeit presste ihn unnachgiebig in die Kopfüber-Haltung, aus der er sich einfach nicht befreien konnte.
    Die beiden Mädchen ließen unterdessen ihrer Überraschung in einem einzigen lang anhaltenden »AAAAAAAAHHHHHRRRRGGGGGG!!!!!!!« Luft.
    »Beschleunigung drei G!!«, brüllte Aurelius. »Dreifache Erdanziehungskraft! Wie bei Düsenjägerstarts! Nicht wundern, wenn Sie ihre Gesichtsmuskeln nicht richtig bewegen können, das ist

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