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Im Zeichen der gruenen Sonne

Im Zeichen der gruenen Sonne

Titel: Im Zeichen der gruenen Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Rothe
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ab. Seine Füße versanken im weißen, warmen Korallensand. »So unglaublich es klingt, aber das hier ist tatsächlich ein Strand!«, rief er den anderen zu.
    »Natürlich ist es ein Strand, was dachten Sie denn? Sie wollten doch zum Meer, oder nicht?«, antwortete Aurelius.
    »Hier kann keine tropische Küste liegen, es ist einfach nicht möglich!«, beharrte Pit und wischte sich die Haarsträhne aus dem Gesicht, die der Meereswind ihr in die Stirn geblasen hatte.
    »Frau Pit, wieso können Sie nicht einfach einsehen, dass nicht alle Dinge mit unserem bisschen Menschenverstand erklärbar sind? Sie befinden sich, wenn ich das kurz mal erklären darf, auf einer Insel. Genauer gesagt auf meiner Heimatinsel. Ich will schnell aus meiner Maschinenhalle nach Hause kommen können. Dafür die Röhre. Hab sie ewig nicht benutzt. Hach, es ist herrlich, hier zu sein! Vorschlag zur Güte, Sie und Ihre Kollegen steigen jetzt aus, laufen hinunter zum Meer und amüsieren sich, während ich die Wanne ins Wasser fahre!«
    »Die Wanne, wozu denn das?« Möhre hatte sich auch in den Sand gesetzt und zog die Schuhe aus.
    »Na, wir brauchen doch ein Boot, oder?«
    Die vier liefen barfuß durch den Sand. Pit war zwar noch immer nicht überzeugt, aber die gute Laune der anderen steckte sie an.
    »Los, wer als Erster im Wasser ist!« Möhre rannte barfuß los. Tom legte die Tasche mit seinem Notebook hin und folgte ihr. Der Sand unter ihren Füßen wurde feuchter und härter, die letzten Meter, dann sprangen sie mit einem Aufklatschen mit ihren Sachen ins warme Wasser. Die beiden schrien vor Begeisterung, spritzten sich nass und versuchten, sich gegenseitig unterzutauchen.
    Alex und Pit setzten sich nebeneinander in den Sand und schauten zu.
    »Was ist mit dir?«, wollte Pit wissen. »Warum gehst du nicht schwimmen?«
    »Ich gehe nicht gern ins Wasser, ich bin fast mal ertrunken!«
    »Echt? Erzähl mal!«
    »Das geht dich nichts an, okay?«, fuhr Alex sie unerwartet heftig an.
    »Okay, brauchst nicht gleich so zu brüllen!«
    Alex ließ sich auf den Rücken in den warmen Sand fallen und starrte in den blauen Himmel mit den kleinen, weißen, im Wind vorüberziehenden Wolken. »’tschuldigung! Ist mir so rausgerutscht. Ich erzähl’s dir mal bei Gelegenheit, okay?«
    Ein lautes Hupen ließ sie aufhorchen. Aurelius kam in seiner Wanne den Strand hinuntergefahren, eine große Sandwolke hinter sich aufwirbelnd. Mit einer eleganten Vollbremsung brachte er sein Fahrzeug zum Stehen.
    »Wollen wir das Flaschenschiff zu Wasser lassen?«
    »Das Flaschenschiff!« Alex schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn. »Völlig vergessen!« Er holte die Flasche aus der Wanne und trug sie so weit ins Wasser, dass die Wellen gerade seine Knie umspülten. »Jetzt bin ich aber mal gespannt!«
    Dann warf er in hohem Bogen die Flasche fort.
    Es geschah … nichts. Die Flasche tauchte ein und wieder auf, tanzte auf einem Wellenkamm, der sie direkt zu Alex zurückbrachte. Alex fischte sie wieder aus dem Wasser und warf sie noch einmal mit mehr Schwung. Ohne Erfolg! Enttäuscht watete Alex zurück. Irgendwie hatte er erwartet, dass etwas passieren würde … was auch immer …
    »Vielleicht müssen wir es ein Stückchen weiter draußen versuchen!«, schlug Aurelius vor. »Helfen Sie mir bitte, die Wanne zu Wasser zu lassen!«
    Alex wickelte das Flaschenschiff in seine Weste, um das Glas nicht zu beschädigen und legte es vorsichtig zurück in die Wanne.
    Aurelius hatte an alles gedacht. Paddel und sogar ein kleiner Anker lagen schon in der Badewanne bereit, die die fünf jetzt langsam ins Meer schoben. Auf den ersten Metern im flachen Wasser hob sie sich auf den Wellen und schlug hin und her wie ein störrisches Tier. Erst als sie bis zu den Schultern hineingegangen waren, lag die Wanne ruhig genug, dass sie sich über den Rand hineingleiten lassen konnten. Alex griff sich ein Paddel, Tom das andere, und gemeinsam ruderten sie auf das der Bucht vorgelagerte Riff zu. Es herrschte kein starker Seegang, langsam hob und senkte sich die winzige Wanne auf den weit auslaufenden Wellen. Einige Möwen begleiteten sie ein Stück der Strecke, sahen aber schnell ein, dass hier kein Futter zu holen war und drehten wieder ab.
    »Vorsicht!«, rief Möhre. »Kommt dem Riff nicht zu nah!«
    Sie waren tatsächlich schon nah dran. Das Riff lag jetzt direkt vor ihnen und trennte sie von der offenen See. Hier draußen war der Wind aufgefrischt, und die Gischt der großen Brecher,

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