Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Zeichen der gruenen Sonne

Im Zeichen der gruenen Sonne

Titel: Im Zeichen der gruenen Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Rothe
Vom Netzwerk:
geboren zu werden, wenn die Zeit gekommen sei. Und er wünschte sich, dass eines Tages aus dem Herz ein neues Schiff entstehe, das das neue Gerüst für die Maschine bildete, und dass dieses Schiff eines Tages, in ferner, ferner Zukunft mutigen Menschen bei der Suche nach den verstreuten Einzelteilen beistehen möge.
    Kah-ya vergrub den Kasten, dessen Kern die Jahrtausende überdauern sollte, in einer Höhle, und er legte eine Prophezeiung dazu:
    Die Reinheit des Willens, die Reinheit der Absicht, die Reinheit des Gewesenen und des Kommenden werden die zehn Teile wieder zusammenfügen und sie leuchten lassen wie eins. An dem Tag, an dem die grüne Sonne wieder am Himmel scheint, wird all unser Unglück von uns abfallen. Kah-newa wird neu erstehen, und es liegt in den Händen unserer Befreier, es zu formen und am Leben zu erhalten.
    Ohne einen Blick zurückzuwerfen, verließ Kah-ya die Höhle und verschwand in die Nacht.

Über das Meer und darüber hinaus
    Das Schiff war verstummt, die Erzählung war zu Ende.
    Lange sagte niemand ein Wort.
    »Was ist mit den zehn Teilen passiert, Kah?«, wollte Möhre wissen.
    »Darf ich bitte darauf antworten?«, bat Aurelius, der die ganze Zeit still in einer Ecke gesessen hatte.
    »Bitte!«, antwortete das Schiff.
    »Die Erwachsenen verstreuten sich in ferne Länder und beuteten ihr Maschinenteil mithilfe unwissender Kinder aus«, erzählte Aurelius. »Jedes Teil hat nur eine einzige Eigenschaft, nur eine Fähigkeit, weil es nur einen Teil der Melodie spielen kann. Nur wenn alle zehn Teile vereint sind, ist die Macht der Maschine unbeschränkt! Als die Erwachsenen starben, gaben sie ihr Teil weiter, ohne etwas von der Existenz der anderen zu verraten. Und so geriet die Maschine und ihre Macht in Vergessenheit. Bis zum heutigen Tag gibt es die Einzelteile, und sie verhelfen ihren Besitzern zu Macht, Geld und Ruhm. Aber keiner von ihnen weiß von den anderen Teilen, von der Maschine und von Kah-newa!«
    »Herr Professor, woher kennen Sie die Geschichte?«, wunderte sich Tom.
    Der Professor winkte ab und schüttelte den Kopf. »Wichtig ist nur, ob Sie bereit wären, mit dem Schiff fortzusegeln und die verstreuten Teile zu suchen! Ich will Sie nicht belügen, es ist eine sehr gefährliche Reise. Die Besitzer sind ein Haufen Halunken und werden ihre Teile bestimmt nicht freiwillig hergeben, dazu kommt noch, dass Sie allen Gefahren fremder Länder ausgesetzt sein werden! Allerdings ist die Belohnung nicht zu verachten, Sie können eine ganz besondere Welt gewinnen. Eine Welt, die Sie sich nach Ihren Vorstellungen gestalten. Obendrein retten Sie die Kinder von Kah-newa!«
    »Noch mal Kriegsrat!«, sagte Pit zu den anderen, und wieder bildeten sie einen engen Kreis.
    »Also«, fing Alex flüsternd an, »irgendwelche Gegenstimmen?«
    »Wie, was? Ihr wollt doch nicht ernsthaft …« Tom blickte erschrocken zu Alex und Möhre.
    »Ich wüsste nicht, was dagegen spricht!«, antwortete Möhre und schenkte Tom ihr bezauberndstes Lächeln.
    »Ich wäre morgen noch dran, wenn ich alles aufzählen würde, was dagegen spricht! He, merkt ihr nicht, wie durchgeknallt das alles ist? Ein Typ, der in einer Badewanne Auto fährt, und ein sprechendes Schiff wollen uns um die halbe Welt hetzen, damit wir irgendwelchen Mieslingen, die uns wahrscheinlich killen wollen, kleine Maschinenteile abnehmen, die, zusammengesetzt, ein Land entstehen lassen, wo blaue Elefanten durch die Luft segeln. Da mache ich nicht mit, nie, nie, nie und nimmer. Eher platze ich!!!«
    »To-hom! Tomilein!« Möhre blickte dem völlig aufgelösten Tom tief in die Augen.
    Aber Tom winkte heftig ab. »Nein, nix Tomilein! Sooo leicht bin ich nicht zu überreden!«
    Möhre beugte sich lächelnd vor und hauchte dem aufgeregt schnaubenden Tom einen Kuss auf die Nasenspitze. Tom starrte sie entgeistert an. Dann änderte sich sein Gesichtsausdruck von einer Sekunde auf die andere. »Okay, ich bin dabei!«
    Alex sah Pit an. »Was ist mit dir?«
    Pit war unschlüssig. »Durch die Gegend segeln, Abenteuer erleben und so weiter – alles schön und gut! Aber in fünf Wochen geht die Schule wieder los, da muss ich zurück sein! Außerdem, was werden meine Eltern sagen, wenn ich einfach durchbrenne?«
    Alex legte den Arm um Pits Schultern. »Pit, ich denke, du bist Wissenschaftlerin? Also, vergiss doch einfach mal diesen ganzen Alltagsblödsinn! Willst du was sehen und erleben oder nicht? So ’ne Gelegenheit gibt’s vielleicht nie wieder! Und

Weitere Kostenlose Bücher