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Im Zeichen der gruenen Sonne

Im Zeichen der gruenen Sonne

Titel: Im Zeichen der gruenen Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Rothe
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den Anker lichten, das ist eure Aufgabe! An die Arbeit, der Wind steht gut, verlieren wir keine Zeit. Unser erstes Ziel ist Ägypten!«
    Möhre zupfte Aurelius am Ärmel. »Herr Professor! Was heißt noch mal: so außerordentlich wahnsinnig nett, dass man sich auf dem Boden wälzen möchte?«
    »Ultraexopärtiargrünsupraspanisch!«
    »Genauso geht’s mir gerade – man hätt’s nicht besser sagen können!«
    Sie gingen hoch auf das Vordeck und blickten über den Horizont, wo weit hinten die Sonne das Meer tiefrot färbte. Wind wehte frisch vom Festland herüber und blähte die Segel, die stolz das Sonnenzeichen führten. Ratternd rollte sich im Bug die Ankerkette auf, und Aurelius nahm Abschied.
    Tom kritzelte etwas auf ein Stück Papier und hielt es dem Professor hin. »Das ist meine E-Mail-Adresse!«, erklärte er. »Mit meinem Laptop kann ich überall auf der Welt meine Mails abholen. Ich habe nicht nur Wireless, sondern auch ’ne Satellitenverbindung, die mich vollständig unabhängig macht!«
    Aurelius starrte ihn mit großen Augen an. »Äh … wie bitte?«, gab er schließlich zögernd zurück.
    Tom verdrehte die Augen angesichts der totalen Unkenntnis des Professors. »Wenn Sie mit unseren Eltern gesprochen haben, gehen Sie zu irgendwem, der einen Computer hat, und lassen sich zeigen, wie man eine E-Mail schreibt. Und dann schicken Sie mir einen Brief und erzählen uns, was unsere Eltern gesagt haben, okay?«
    »Äh … okay!«, antwortete Aurelius verwirrt. »Ich muss sagen, ich bin mehr und mehr beeindruckt von Ihrer kleinen Maschine dort, Herr Tom! Offenbar ist in der Zeit, in der ich in der Badewanne saß, einiges auf der Welt passiert!«
    Möhre nahm die Hand des Professors. »Ich wünschte, Sie könnten mit uns kommen!«
    »Frau Möhre, ich kann doch meine Maschinen nicht alleine lassen, und Edeltraud wird außerdem sehr leicht seekrank. Aber in Gedanken werde ich bei Ihnen sein – und das ist garantiert kein leeres Versprechen, Sie werden noch sehen. Und überhaupt, Sie haben’s ja gehört, ich könnte die Maschine ohnehin nicht bedienen. Wenn Kah-newa wieder existiert, komme ich Sie gern besuchen. Ich bin sicher, mit Ihren Ideen wird es eine ganz außergewöhnliche Insel werden.«
    Er schüttelte Alex kräftig die Hand. »Herr Alex, ich wünsche Ihnen eine aufregende Reise! Übrigens, die Badewanne können Sie behalten! Sie werden doch ein Beiboot brauchen, nicht wahr?«
    »Ja, aber wie kommen Sie denn ohne Wanne wieder an Land? Wir haben gerade abgelegt!«
    »Oh, ich bin ein guter Schwimmer. Wissen Sie, ich bin schließlich auf einer Insel groß geworden. Das Meer ist meine zweite Heimat! So, und nun wünsche ich Ihnen allen eine gute Reise. Wenn Sie auf Ihre Kraft und auf Ihre Fantasie vertrauen, dann kann nichts schiefgehen!«
    Er gab Möhre einen eleganten Handkuss. »Frau Möhre, ich wünsche auch Ihnen eine angenehme Reise, und Ihnen«, damit wandte er sich Tom zu und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter, »Herr Tom, Ihnen natürlich auch. Und passen Sie gut auf Ihre kleine, wunderbare Maschine auf. Sie werden sie bestimmt noch gut brauchen können!«, sagte er und deutete auf Toms Notebook.
    Pit konnte sich nicht mehr zurückhalten, warf alle Höflichkeit über Bord und umarmte Aurelius herzlich. »Aber, aber, Frau Pit.« Aurelius lachte. »Wir sehen uns ja wieder – spätestens auf der Insel! Und bis dahin schreibe ich Ihnen bestimmt auch noch so eine … wie hieß das noch mal? Ach ja: Iiihmäääl!«
    Damit holte er tief Luft und sprang kopfüber ins Meer. Die vier liefen zur Reling und sahen ihm nach. Schnaufend kam er an die Oberfläche und lachte ihnen zu. »Gute Reise, und kommen Sie gesund zurück! Oh, wie dumm von mir! Wo ist Edeltraud?«
    Pit sah sich um. Aurelius hatte die kleine zitronengelbe Gummiente an Deck vergessen. »Ich hab sie, Herr Professor!« Sie holte aus und warf die Ente in hohem Bogen dem Professor hinterher.
    Mit zwei Schwimmstößen war Aurelius bei ihr. »Edeltraud, ich wusste ja gar nicht, dass Sie auch fliegen können. Ich bin erstaunt!« Dann winkte er den vieren an Bord zu, drehte sich um und schwamm los.
    Lachend winkten sie zurück. Der Professor hatte recht, er war tatsächlich ein guter Schwimmer. Mit schnellen Zügen durchteilte er die Wellen Richtung Festland, während das Schiff nach einer Wende zum offenen Meer hin glitt und an dem Riff vorbei im Wind über das Wasser schoss. Der Bug hob sich weit über die Wellen und klatschte

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