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Im Zeichen der gruenen Sonne

Im Zeichen der gruenen Sonne

Titel: Im Zeichen der gruenen Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Rothe
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Soldaten, noch den schreienden Kero-Sin wirklich wahr. Pit dagegen explodierte fast vor Wut, und Tom ließ sich nur zu gern davon anstecken.
    »Mörder!«, brüllten sie beide.
    »Stimmt! Und zwar aus Leidenschaft!«, brüllte Kero-Sin zurück. »Jetzt reicht’s mir mit den Gören, die hier ständig auftauchen! Jetzt ist endgültig Schluss! Ich könnte euch die Burgmauer runterschmeißen oder euch die Köpfe abschlagen, oder …!«
    »Du kannst uns mal gern haben, du fetter, schwachsinniger Leuteschinder!«, schimpfte Pit. Dieser Typ hatte Möhre ermordet! Jetzt war ihr alles egal, und wenn sie nicht angekettet gewesen wäre, dann …
    »Wollt ihr mich böse machen?« Kero-Sins Augen funkelten fiebrig, sein Gesicht nahm langsam wieder die bekannte rötliche Färbung an.
    »Oh nein!« Der Hofschmeichler seufzte und verdrehte die Augen.
    Kero-Sin schüttelte sich in Krämpfen. »Oh, wie macht mich das böse, so böse, ich bin böse, ernstlich böse …«
    »Mörder, schwachsinniger Hirnakrobat, Bettnässer!«, schrien Pit und Tom, und der Lärmpegel wuchs langsam ins Unerträgliche. Pit, Tom und Kero-Sin versuchten sich gegenseitig niederzubrüllen.
    Der Hofschmeichler rannte hin und her und keuchte vergeblich. »Aber meine Damen und Herren, ich muss Sie doch sehr bitten, und auch Euch, o Herr der unerträglichen Lautstärke und unkontrollierten Ausbrüche!« Die Gläser klirrten in den Regalen, und die Wachen hielten sich die Ohren zu.
    Schließlich hielt es der Hofschmeichler nicht mehr aus. »RUHE!!! VERDAMMT!!!«
    Alles verstummte und starrte den Hofschmeichler an. »Ist doch wahr!«, grummelte er ärgerlich. »Majestät, Ihr regt Euch jetzt ab, klar?« Kero-Sin starrte seinen Schmeichler verdutzt an. »Ob das klar ist, habe ich gefragt?« Kero-Sin nickte eifrig mit dem Kopf. Der Hofschmeichler trat auf Pit und Tom zu. »Und ihr zwei seid jetzt auch mal still!«
    Für einen Moment kehrte Ruhe ein. Alle, die Wachen, der Schmeichler, die Kinder und auch Kero-Sin atmeten auf. Plötzlich, mitten in die Stille, schallte fröhliches Gelächter. Alles sah sich um – es war Alex, der sich geradezu ausschüttete vor Lachen.
    »Da haben wir’s«, flüsterte Pit Tom zu, »die Sache mit Möhre war zu viel für ihn!«
    Das Gelächter verunsicherte Kero-Sin. Zuerst das plötzliche Selbstbewusstsein bei dem sonst so rückgratlosen Hofschmeichler, und jetzt der lachende Junge – was wurde hier eigentlich gespielt?
    Alex wischte sich die Lachtränen aus den Augen, was gar nicht so einfach war, da er ja gefesselt war. »Möhre ist nicht tot! Im Gegenteil!«, japste er kichernd. »Sie hat gerade zu mir gesprochen, es geht ihr gut, und ich soll euch alle schön grüßen!«
    Pit seufzte und schüttelte den Kopf. »Ist ja gut, Alex, ist ja gut!«
    »Ich bin nicht verrückt! Sie hat mit mir gesprochen, ehrlich! Sie hat gesagt, wir sollen uns keine Sorgen machen – alles wird gut!«
    »Jetzt reicht’s!!!«, brüllte Kero-Sin wieder. »Ich hab endgültig genug! Mauert diese Landplagen in das Pharaonengrab!«
    Mit jedem Ziegel, den die Soldaten auf die ständig wachsende Mauer vor dem Eingang setzten, wurde es dunkler im Pharaonengrab. Und je höher die Mauer wuchs, desto kleiner wurde die Hoffnung. »Wenn uns nicht sehr schnell was einfällt, sitzen wir hier für die nächsten tausend Jahre fest!«, seufzte Tom, der sich gegen die Grabwand gelehnt hatte.
    Nur Alex hatte nach wie vor gute Laune. »He, glaubt’s mir, eben war ich auch noch so mies drauf … aber plötzlich, ich weiß gar nicht, wie ich das erklären soll – plötzlich war ich ganz sicher, Möhre zu hören. Sie war da und hat mit mir gesprochen! Ich weiß, das hört sich verrückt an, aber ich bin mir ganz sicher, dass sie lebt und auf dem Weg hierher ist! He, hört ihr mir überhaupt zu?«
    »Ja, du bist ja kaum zu überhören. Wirklich klasse, dass es ihr gut geht …«, grummelte Pit hoffnungslos. »Aber wenn uns nicht ganz schnell was einfällt, wird sie die Einzige von uns sein!«
    Die Mauer war schon fast fertig, nur noch ein schmaler Spalt ließ etwas Licht und Luft hinein.
    »Los«, forderte Pit, »fangt an zu heulen!«
    »Gute Idee«, antwortete Tom, »das hatte ich nämlich sowieso gerade vor!« Und er brach in Tränen aus. Alex unterstützte ihn. Pit heulte wieder Rotz und Wasser, als ginge es um einen Wettbewerb.
    »Wi-hir si-hind doch no-hohohoch so ju-huhung! Gna-hahadäää!«
    Es war entwürdigend. Und ergebnislos. Mit einem satten

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