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Im Zeichen der Krähe 2: Die Totenhüterin (German Edition)

Im Zeichen der Krähe 2: Die Totenhüterin (German Edition)

Titel: Im Zeichen der Krähe 2: Die Totenhüterin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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er die Augenbrauen hob, fügte sie schnell hinzu: „Oh! Ich meinte nicht uns. Auch wenn du nett wirkst, aber ich kenne dich noch nicht sehr gut. Lass uns nichts übereilen.“
    Zum ersten Mal seit fast einem Jahr brach er in herzhaftes Gelächter aus. Durch die ungewohnte Anstrengung wurde es bald zu einem lauten Husten.
    Alanka reichte ihm ihre Wasserflasche und fuhr fort, ohne mit der Wimper zu zucken, was ihn nur noch mehr zum Lachen brachte.
    „Mein Bruder und seine Partnerin heiraten vielleicht“, sagte sie, „aber ich glaube, ehrlich gesagt, du und ich hätten eine bessere Chance, ein Leben lang glücklich zu werden, als die beiden.“ Sie betrachtete seine Prothese und dann sein Gesicht, auf eine Art, die man nur als frech bezeichnen konnte. „Musst du die jetzt wieder anlegen?“
    „Ja, und das dauert länger, als sie abzunehmen.“
    Seufzend stand sie auf und klopfte sich Borke und Dreck von der Rückseite. „In Ordnung, ich finde schon eine Beschäftigung.“ Sie nahm sich ihren Bogen und die Pfeile und drehtesich dann noch einmal zu ihm um. „Was, wenn ich dir, kopfüber von einem Ast hängend, zusehe? Zählt das?“
    „Ja. Geh jetzt.“ Er konnte nicht anders, als amüsiert zu klingen.
    Gespielt empört drehte sie sich um und stolzierte davon, um sich in einiger Entfernung mit dem Rücken zu ihm auf einen anderen Baumstamm zu setzen.
    Er zog die Hose aus, befestigte die Prothese wieder und zog sich so schnell wie möglich an, weil er nicht wusste, ob sie vorhatte, ihr Versprechen, nicht hinzusehen, lange zu halten.
    „Bleib dort“, sagte er. „Ich rufe Keleos.“ Er steckte zwei Finger in den Mund und stieß einen schrillen Pfiff Richtung Wiese aus. Alanka zuckte zusammen und hielt sich die Ohren zu.
    Das Pferd kam bis in Sichtweite angetrabt, blieb aber am Waldrand stehen. Seine silberne Mähne leuchtete im Sonnenlicht. Filip streckte eine Hand auf Hüfthöhe aus und hoffte, Keleos würde kommen, um zu sehen, was sich darin befand, auch wenn die Hand leer war. Leider hatte er kein Futter eingepackt, mit dem er das Pferd hätte locken können, aber einmal konnte Filip es vielleicht hereinlegen. Allerdings würde er sich die Vorwürfe darüber den ganzen Heimweg lang anhören müssen.
    Das Pferd trat vorsichtig durch das Unterholz und ging auf Filip zu, auch ohne an seiner Hand zu schnuppern. Filip spürte, wie ihm das Herz aufging. Keleos war nicht wegen des Futters gekommen, er war gekommen, weil Filip jetzt sein Herr war. Er streichelte dem Hengst seinen goldenen Hals und murmelte seinen Namen.
    Keleos schnaubte. „Ich hatte keine Angst.“
    „Ich weiß. Es war sehr mutig von dir, zurückzukommen.“ Er kam sich schon lange nicht mehr lächerlich dabei vor, mit Tieren zu reden. Auch wenn er wusste, dass sie seine Worte nicht verstehen konnten, glaubte er doch, dass sie begriffen, was er damit sagen wollte.
    Filip führte Keleos näher an Alanka heran, die immer nochauf dem Baumstamm saß. Sie hatte die Hände im Schoß gefaltet wie ein anständiges Mädchen, das tat, was man ihm sagte. „Würdest du gerne reiten“, fragte er sie, „oder bist du gerade bei der Jagd?“
    „Ich war nicht auf der Jagd, um zu töten – ich habe nur geübt, mich anzuschleichen. Obwohl Mali und Lycas sicher kaum etwas dagegen hätten, wenn ich Abendessen mit nach Hause brächte.“ Misstrauisch sah sie Keleos an. „Ich bin kein sehr guter Reiter.“
    „Er ist ganz zugänglich und hat weiche Gänge, nicht wie die asermonischen Ponys.“ Er brachte Keleos dazu, sich neben den gefallenen Baumstamm zu stellen, den er dann als Aufstieghilfe benutzte. Das Bein fühlte sich noch etwas unsicher an, aber es würde halten, solange er nicht noch einmal hinunterfiel. Er streckte Alanka seine Hand entgegen. „Komm.“
    Sie zögerte, ehe sie die Hand in seine legte. Er behielt eine ausdruckslose Miene, weil er sich nicht anmerken lassen wollte, welche Wirkung ihre Berührung auf ihn hatte. Sie durchfuhr ihn wie ein Blitz, und als Alanka hinter ihm auf das Pferd stieg, musste er sich zwingen, ruhig weiterzuatmen.
    Keleos legte die Ohren an, als Alanka sich zurechtsetzte.
    „Ist er nicht etwas zu schreckhaft für ein Schlachtross?“, fragte Alanka.
    Filip stieß einen verächtlichen Laut aus. „Hauptmann Baleb ist nie selbst in die Schlacht geritten. Er hat normalerweise auf einem Hügel gestanden und die Männer unter seinem Befehl überwacht. Gut auszusehen war alles, was für ihn dabei zählte. Ihr habt Glück

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