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Im Zeichen der Krähe 2: Die Totenhüterin (German Edition)

Im Zeichen der Krähe 2: Die Totenhüterin (German Edition)

Titel: Im Zeichen der Krähe 2: Die Totenhüterin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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Mutter, und ich würde Damen als einen Freund bezeichnen, aber versprich mir, dass du dich nie so verschließt wie die beiden. Deine Verbindung zu anderen Menschen ist eine Stärke, keine Schwäche.“ Er zog sie nah an sich und küsste sie auf die Schläfe. „Vergiss das nie.“
    Sie lächelte. „Du klingst wie Krähe.“
    „Dann kann ich nicht ganz dumm sein, was?“ Ein bitterkalter Wind wehte die Straße herab, und Marek legte sich die Hand an den Hals. Er seufzte übertrieben. „Ich habe meinen Schal bei deinem Bruder liegen lassen.“
    „Willst du jetzt zurückgehen und ihn holen?“
    „Nein, die Atmosphäre dort ist vergiftet. Außerdem hat du mir ein Dutzend …“ Er erstarrte, und dann richtete er seine blaugrauen Augen auf die andere Straßenseite, auf die Tür zu ihrem Haus.
    „Was ist los?“ Rhia sah zu ihrem Haus, in dessen Fenster die Laterne immer noch genauso brannte wie zu dem Zeitpunkt, als sie sich auf den Weg gemacht hatten.
    „Hörst du das?“ Er neigte den Kopf zur Seite. „Es klingt wie Coranna, aber …“
    „Ich höre nichts …“
    „Bleib hier!“ Er rannte über die Straße auf ihr Haus zu.
    Rhia konnte ihm nicht gehorchen. Sie folgte ihm, und ihre Brust fing an zu schmerzen, weil sie den Atem anhielt.
    Als sie sich der offenen Tür näherte, stieg ihr der Gestank nach Blut in die Nase. „Nilik!“
    Marek kniete neben Coranna auf dem Boden, um die herumsich eine große rote Lache ausgebreitet hatte. Hinter ihr zog sich ein Pfad aus Blut entlang. Sie stöhnte leise. Damen lag mit dem Gesicht nach unten ein Stück weiter entfernt. Er bewegte sich nicht. Nilik war …
    Wo war er?
    „Er ist nicht hier“, sagte Marek. „Gib mir etwas, um die Blutung zu stillen. Und hol Zelia.“
    Rhia griff sich eine Decke, rannte dann nach nebenan und hämmerte gegen die Tür des Krankenhauses. Zelia erschien fast augenblicklich.
    „Coranna ist verletzt“, brachte Rhia zwischen zwei Schluchzern hervor. „Sie blutet. Ein Messer, denke ich. Damen ist bewusstlos, und ich weiß nicht … ich weiß nicht, wo mein Sohn ist.“ Ohne auf die Antwort der Otterfrau zu warten, drehte Rhia sich um. Sie musste ihn finden.
    „Nilik!“, brüllte sie durch die Straßen. „Wo bist du?“ Er konnte nicht davongekrabbelt sein, aber vielleicht hatte man ihn draußen liegen lassen, wer ihn auch genommen haben mochte. Wenn er ihre Stimme hörte, fing er vielleicht an zu schreien. Sie brüllte noch einmal seinen Namen. Die Nachbarn auf der anderen Straßenseite öffneten die Türen und sahen hinaus.
    „Mein Kind ist verschwunden!“, rief sie ihnen zu. „Er ist weg!“
    „Rhia!“
    Sie drehte sich um und sah Alanka, die mit Mareks Schal in der Hand die Straße herabgerannt kam.
    „Rhia, was ist los?“
    Sie griff Alankas Hände und zog sie mit sich ins Haus.
    Marek hob den Blick von Corannas regungsloser Gestalt, die er mit einer blutgetränkten Decke zugedeckt hatte. „Wo ist er? Kommt Zelia?“
    „Sie ist auf dem Weg.“ Rhia versuchte ihren Atem unter Kontrolle zu bringen. „Nilik ist nicht draußen.“
    Alanka kniete sich neben Damen. „Er lebt noch.“ Sie griff sich eine Wasserflasche von einem der Nachttische und schüttete ihm den Inhalt in den Nacken. Ruckartig kam er zu sichund sah sich mit benommenem Blick um.
    „Was ist passiert?“, fragte Rhia ihn. „Wo ist Nilik?“
    „Banditen“, murmelte er. „Sie haben geklopft, und als ich die Tür geöffnet habe, sind sie reingestürmt. Ich habe mich nach Nilik umgedreht, dann hat mich etwas getroffen.“ Er legte eine Hand an den Hinterkopf und zuckte zusammen. „An mehr erinnere ich mich nicht.“
    Rhia umklammerte seine Hand. „Haben sie gesagt, was sie wollen oder wohin sie ihn bringen?“
    „Sie haben Nilik?“ Damen riss die Augen auf. „Wo ist Coranna? Geht es ihr gut?“
    Das Rauschen der Krähenschwingen beantwortete ihm seine Frage.
    Rhia ließ Damens Hand los und drehte sich zu Coranna um. Mit ihrer Heilertasche in der einen und einer großen Verbandsrolle in der anderen Hand kam Zelia ins Haus gestürmt. Marek ging ihr schnell aus dem Weg. Er trat an die Krippe und breitete seine zitternden Hände auf der leeren Matratze aus.
    Coranna lag im Sterben. Rhia blickte zu Damen, der sich auf die Seite gerollt hatte und sie wie gebannt anstarrte.
    Zelia arbeitete schnell, aber in ihren Bewegungen lag etwas Endgültiges. Das Blut, das aus Corannas Wunde gequollen war, sickerte nur noch als Rinnsal heraus.
    Ohne auf die warme rote

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