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Im Zeichen der Sechs

Im Zeichen der Sechs

Titel: Im Zeichen der Sechs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Frost
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Schweigen.
    »Wissen wir, wo Ihr Bruder jetzt ist?« fragte Die Allein Geht.
    »Wir wissen, daß eine Telegrafenleitung aus ihrem Büro hinausführte«, sagte Presto. »Vermutlich standen sie auf diesem Weg miteinander in Verbindung.«
    »Gibt es eine Möglichkeit, die Leitung zu verfolgen?« fragte Doyle.
    »Nicht mehr«, sagte Jack.
    »Sie dürften irgendeinen Code benutzt haben«, meinte Doyle. »Und inzwischen ist sicher jede Verbindung, die zwischen ihnen bestand, vernichtet.«
    »Der Turm«, sagte Die Allein Geht mit aufstrahlender Klarheit. »Dort ist er.«
    Dieser Gedanke schreckte jeden im Zimmer auf, aber noch begriff niemand recht, worauf sie hinauswollte.
    »Der Mann in dem Traum, der aussieht wie Sie«, sagte sie zu Jack. »Ihr Bruder. Er war in Chicago. Er hat den Water Tower gesehen, genau wie Ihr Vater, bevor er diese Zeichnung anfertigte«, sagte sie zu Stern.
    »Gütiger Gott«, sagte Stern. »Vielleicht sind sie einander hier begegnet, mein Vater und Alexander. Das könnte doch sein, oder?«
    »Möglich. Fahren Sie fort«, sagte Doyle.
    »Was ist, wenn Ihr Bruder diesen Turm baut?« fragte Die Allein Geht. »Auf irgendeine Weise dem nachgebildet, den er hier gesehen hat.«
    »Schwarzkirk. Die schwarze Kirche«, sagte Presto. »Das fügt sich.«
    »Irgendwo draußen im Westen«, sagte Die Allein Geht. »In der Wüste, die wir alle im Traum gesehen haben.«
    »Vielleicht ist dort auch mein Vater hingefahren«, sagte Stern mit wachsender Erregung.
    »Sie wollen andeuten, daß es den schwarzen Turm, den Sie alle gesehen haben, tatsächlich gibt. Daß er nicht nur ein Traumsymbol ist«, sagte Doyle.
    »Ja«, sagte Die Allein Geht.
    »Warum könnte das nicht sein?« Presto geriet in Aufregung bei diesem Gedanken.
    »Ich weiß nicht – vermutlich könnte es sein«, räumte Doyle ein.
    »Und wenn ja, wie schwer könnte es sein, ein Gebäude von dieser Größe und von so einzigartigem Aussehen zu finden?« fragte Presto.
    »Überhaupt nicht schwer«, meinte Doyle. »Wir kabeln an alle Steinbrüche und Bauunternehmen in den Städten des Westens.«
    »Er würde eine große Zahl von Handwerkern benötigen«, sagte Presto.
    »Und einen enormen Haufen Geld«, sagte Stern.
    »Lieferanten, Bauausrüster …«, fügte Presto hinzu.
    »Und die Zeitungen – es dürfte Berichte über ein so ungewöhnliches Projekt geben«, sagte Doyle. »Innes, mach eine Liste; wir gehen zum Telegrafenamt und fangen an, Erkundigungen einzuziehen.«
    Innes nahm ein Blatt Papier vom Schreibtisch und fing an zu schreiben.
    Doyle warf einen Blick hinüber zu Jack, der für sich allein saß und starr zu Boden blickte; er war der einzige, der sich nicht beteiligte. »Kann sich niemand von Ihnen an weitere Einzelheiten aus dem Traum erinnern, die uns vielleicht verraten könnten, wo der Turm steht?«
    Jack nahm die Frage nicht zur Kenntnis.
    »Mary, Ihnen scheint am meisten offenbart worden zu sein«, sagte Presto.
    Die Allein Geht nickte; sie schloß die Augen und lenkte ihre Gedanken zurück in die Welt des Traums.
    »Sechs Leute versammeln sich in einem Raum unter der Erde«, sagte sie langsam.
    »Im Tempel, ja; ich glaube, das habe ich auch gesehen«, sagte Presto.
    »Jedes Mal steigt der Schwarze Krähe Mann aus der Erde, in den Himmel, aus dem Feuer.«
    »Wie der Phoenix«, sagte Doyle.
    »Phoenix«, sagte Stern.
    Ihre Blicke trafen sich, und beide hatten den gleichen Gedanken.
    »Phoenix, Arizona«, sagte Doyle. »Schick die ersten Telegramme dorthin – mein Gott, soeben fällt mir etwas ein.«
    Doyle blätterte hastig in seinem Notizbuch und suchte seine Skizze von der Zeichnung, die er an der Wand von Rupert Seligs Schiffskabine gefunden hatte, und von dem Brandmal an den Armen der Diebe. »Wir haben die ganze Zeit angenommen, dieses Mal sei das Zeichen des Bundes der Diebe.«
    »Und?« sagte Presto.
    »Vielleicht haben wir es verkehrt herum betrachtet«, sagte Doyle. »Vielleicht ist es das überhaupt nicht.«
    »Was könnte es sonst sein?« fragte Innes.
    Doyle drehte die Zeichnung auf die Seite und deutete darauf. »Wie sieht es jetzt aus? Diese durchbrochenen Linien?«
    »Punkte und Striche«, sagte Presto.
    »Morsezeichen«, sagte Innes.
    »Genau.« Doyle legte die Zeichnung auf den Tisch und nahm seinem Bruder den Bleistift aus der Hand. »Weiß vielleicht jemand, was das bedeutet?«
    Jack war durch das Zimmer herübergekommen, ohne daß jemand ihn bemerkt hatte. Er blieb unmittelbar vor Doyle stehen und schaute auf die

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