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Im Zeichen der Wikinger

Im Zeichen der Wikinger

Titel: Im Zeichen der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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im Büro des Zahlmeisters und rechneten aus, wie viele Personen sie über die vom Hersteller vorgegebene Gewichtsbeschränkung hinaus in der Kapsel unterbringen konnten, ohne sie so zu überladen, dass sie nicht mehr nach oben trieb.
    Während sie sich in ihre Arbeit vertieften, begab sich Giordino auf die Suche nach Kelly.
    »Wie viele Kinder sind an Bord?«, fragte O’Malley.
    Pitt zog die Passagierliste zu Rate und zählte sie zusammen.
    »Vierundfünfzig unter achtzehn Jahren.«
    »Die Kapseln fassen fünfzig Personen mit einem durchschnittlichen Gewicht von zweiundsiebzig Kilogramm. Die höchste Belastungsfähigkeit liegt also bei dreitausendsechshundert Kilogramm. Wenn wir mehr reinladen, treiben sie nicht mehr nach oben.«
    »Dann können wir etwa vom halben Gewicht ausgehen. Die Kinder dürften durchschnittlich etwa fünfunddreißig Kilo oder weniger wiegen.«
    »Damit wären wir bei einem Gesamtgewicht von rund eintausendachthundert Kilo. Wir haben also noch Platz für ein paar Mütter«, sagte O’Malley, dem mulmig bei dem Gedanken daran war, dass er darüber befinden sollte, wer gerettet werden konnte.
    »Wenn wir von einem durchschnittlichen Gewicht von etwa zweiundsechzig Kilo ausgehen, haben wir Platz für etwa neunundzwanzig Mütter.«
    O’Malley gab die Namen der Familien ein und stellte die Anzahl der Kinder fest. »Wir haben siebenundzwanzig Mütter an Bord«, sagte er und klang wieder eine Spur zuversichtlicher.
    »Gottlob können wir alle mitsamt der Kinder evakuieren.«
    »Heutzutage ist es üblich, dass man die Familien beisammenhält, aber darüber müssen wir uns hinwegsetzen«, sagte Pitt.
    »Die Männer wiegen zu viel.«
    »Einverstanden«, sagte O’Malley beklommen.
    »Wir haben also noch Platz für zwei weitere Personen.«
    »Wir können die übrigen sechshundertundsiebzehn Passagiere aber nicht antreten und Strohhalme ziehen lassen.«
    »Nein«, erwiderte Pitt. »Wir müssen jemanden hinaufschicken, einen von uns, der die Lage hier unten genau schildern kann. Über Unterwassertelefon ist das nur begrenzt möglich.«
    »Ich werde hier unten dringender gebraucht«, sagte O’Malley entschieden.
    In diesem Augenblick kehrte Giordino zurück. Seine Miene verhieß nichts Gutes. »Kelly ist verschwunden«, stellte er fest.
    »Ich habe einen Suchtrupp zusammengestellt, aber wir konnten nicht die geringste Spur von ihr finden.«
    »Verdammter Mist«, fluchte Pitt. Er zweifelte nicht einen Moment daran, dass Giordino Recht hatte und Kelly tatsächlich verschwunden war. Sein Gefühl sagte ihm, dass es stimmte.
    Plötzlich hatte er das Foto des Passagiers vor Augen, das er sich mit ihr angesehen hatte. Er rief die Passagierliste am Computer auf und gab den Namen Jonathan Ford ein.
    Das Bild, das von Ford aufgenommen worden war, als er von der Gangway trat, tauchte am Monitor auf. Anschließend gab Pitt den Druckbefehl ein und wartete, bis das Farbfoto aus dem Drucker lief. Während O’Malley und Giordino schweigend daneben standen, musterte er das Gesicht, überlegte kurz, wie der Pilot der roten Fokker ausgesehen hatte, den er bei der Flugschau kennen gelernt hatte, und verglich es damit. Er ging mit dem Bild zu einem Schreibtisch, nahm einen Bleistift zur Hand und schraffierte das Gesicht des Mannes. Als er fertig war, hatte er das Gefühl, als hätte ihm jemand mit der Faust in die Magengrube geschlagen.
    »Er war hier an Bord, und ich habe ihn übersehen.«
    »Von wem reden Sie?«, fragte O’Malley verständnislos.
    »Von dem Mann, der mich und ein ganzes Flugzeug voller Kinder um ein Haar über New York abgeschossen hätte. Dem Mann, der dafür verantwortlich ist, dass wir hilflos am Meeresgrund liegen, nachdem er die leeren Rettungskapseln aktiviert hat. Ich fürchte, er ist in einer der Kapseln geflohen und hat Kelly mitgenommen.«
    Giordino legte Pitt die Hand auf die Schulter. Er konnte nachempfinden, wie Pitt zumute war. Auch ihm ließ das Gefühl, versagt zu haben, keine Ruhe.
    Pitt prägte sich die Nummer von Fords Kabine ein und stürmte auf den Gang hinaus, gefolgt von Giordino und O’Malley.
    Pitt hatte weder Zeit noch Lust, die für die Passagierkabinen zuständige Stewardess um den Schlüssel zu bitten. Er warf sich nach vorn und trat kurzerhand die Tür auf. Die Stewardess hatte die Kabine hergerichtet, aber nirgendwo war Gepäck zu sehen. Pitt riss sämtliche Schubladen auf. Sie waren leer.
    Giordino öffnete den Kleiderschrank und sah etwas Weißes auf dem obersten

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