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Im Zeichen der Wikinger

Im Zeichen der Wikinger

Titel: Im Zeichen der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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müssen uns darauf gefasst machen.«
    »Aber schadet das nicht auch den ausländischen Produzenten?«, fragte Pitt.
    »Nein, denn deren Förderkosten sinken, während sich der Profit nahezu verdreifacht. Zudem ist man bei der OPEC ohnehin ungehalten darüber, wie der Westen im Lauf der Jahre die Erzeugerländer gegeneinander ausgespielt hat. Die werden sich künftig stur stellen und nicht auf unsere Bitten um höhere Fördermengen zu niedrigeren Preisen eingehen. Und um unsere Drohungen scheren sie sich auch nicht.«
    Pitt blickte aus dem Fenster und betrachtete die kleinen Boote, die auf dem Potomac segelten. »Womit wir wieder bei Cerberus wären. Was versprechen die sich davon? Wenn sie es auf ein Monopol beim einheimischen Rohöl abgesehen haben, warum übernehmen sie dann nicht auch die Raffinerien?«
    Loren hob die Hände. »Durchaus möglich, dass sie insgeheim bereits Verkaufsverhandlungen mit den Besitzern führen.
    Wenn ich an deren Stelle wäre, würde ich sämtliche Möglichkeiten in Betracht ziehen.«
    »Sie müssen irgendetwas vorhaben, und zwar irgendwas Großes, sonst würden nicht derart viele Leichen ihren Weg pflastern.«
    Auf Giordinos Anweisung hin bog Kelly von der Straße ab, fuhr durch ein Tor an einer abgelegenen Ecke des Ronald Reagan International Airport und lenkte den alten Packard einen unbefestigten Weg entlang, der vor Pitts altem Flugzeughangar endete. Pitt kurbelte die Trennscheibe herunter und wandte sich an Giordino.
    »Ich schlage vor, dass du die beiden Mädels bei Lorens Stadthaus absetzt, zu dir fährst und dich frisch machst. Anschließend holst du uns gegen sieben ab. Ich reserviere uns derweil einen Tisch fürs Abendessen.«
    »Klingt wunderbar«, sagte Kelly. Sie drehte sich um und lächelte Loren an. »Ich hoffe, ich bereite Ihnen keine Unannehmlichkeiten.«
    »Ganz und gar nicht«, erwiderte Loren liebenswürdig. »Ich habe ein Gästezimmer, in dem Sie gern unterkommen können.«
    Dann wandte sich Kelly mit leuchtenden Augen an Pitt. »Ich liebe dieses Auto einfach.«
    »Verfallen Sie ihm nicht zu sehr«, sagte er und grinste sie an.
    »Ich will es wiederhaben.«
    Als der Packard leise auf dem Weg davonrollte, gab Pitt den Zifferncode in seine Fernbedienung ein, trat in den Hangar, ließ sein Gepäck fallen und blickte auf seine Doxa-Uhr. Halb drei. Er griff durch das offene Fenster eines NUMA-Jeeps, holte das Handy heraus und machte einen Anruf.
    Eine tiefe, melodiöse Stimme mit markantem Tonfall meldete sich. »Ich bin da.«
    »St. Julien.«
    »Dirk!«, brüllte St. Julien Perlmutter, ein großartiger Erzähler, Feinschmecker und anerkannter Marinehistoriker. »Ich hatte gehofft, dass du dich meldest. Schön, dich mal wieder zu hören. Man hat mir berichtet, dass du auf der
Golden Marlin
warst.«
    »Stimmt.«
    »Mein Glückwunsch zur Rettung im letzten Moment.«
    »St. Julien, hättest du vielleicht ein bisschen Zeit für eine kleine Recherche?«
    »Für mein Lieblingspatenkind habe ich immer Zeit.«
    »Darf ich vorbeikommen?«
    »Ja, na klar. Ich möchte einen sechzig Jahre alten Portwein probieren, den ich mir unlängst aus Portugal habe kommen lassen. Ich hoffe doch, du leistest mir dabei Gesellschaft.«
    »Ich bin in einer Viertelstunde da.«
37
    Pitt fuhr eine von Bäumen und noblen, rund hundert Jahre alten Häusern gesäumte Straße in Georgetown entlang und bog in eine Auffahrt ein. Sie führte an einem wuchtigen Ziegelhaus vorbei, dessen Mauern mit Efeu überwuchert waren, und endete neben einer geräumigen Remise, die vor einem überdachten Innenhof stand. Hier, wo einst die hohen Herrschaften ihre Kutschen und später ihre Automobile untergestellt hatten, hatte sich der jetzige Besitzer eine große Wohnung mit zwei Kellergeschossen eingerichtet, in denen sich die umfangreichste Bibliothek über Seefahrt und Marinegeschichte sowie die Erkundung und Erforschung der Meere befand, die je ein Mensch zusammengetragen hatte.
    Pitt stellte den Jeep ab, ging zur Tür und betätigte den schweren Bronzetürklopfer, der ein altes Segelschiff darstellte. Er hatte kaum zugeschlagen, als bereits die Tür aufgerissen wurde. Ein mächtiger Mann, gut dreieinhalb Zentner schwer, der einen burgunderroten Seidenpyjama mit Paisleymuster und einen dazu passenden Hausmantel trug, füllte die Tür aus.
    Trotz des gewaltigen Leibesumfangs wirkte er weder weich noch wabbelig, sondern eher kräftig gebaut, zumal er sich erstaunlich behände bewegte. Das üppig wallende Haar war grau,

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