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Im Zeichen der Wikinger

Im Zeichen der Wikinger

Titel: Im Zeichen der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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hatte einen primitiven Schnorchel, der per Blasebalg betätigt wurde, mit Pumpen versehene Ballasttanks, Tauchruder und einen nahtlos vernieteten Rumpf. Wobei es sich bei Letzterem um ein Konstruktionsprinzip handelt, bei dem man bislang davon ausging, dass es erstmals Mitte der dreißiger Jahre von Howard Hughes für den Flugzeugbau angewandt worden war. Offenbar hatte man auf der
Hunley
sogar elektromagnetische Maschinen erprobt. Doch damit war man damals technisch doch noch überfordert, sodass die acht Mann Besatzung eine Kurbelwelle bedienen mussten, um die Schraube in Bewegung zu setzen.
    Danach tat sich eine Zeit lang gar nichts, bis John Holland und Simon Lake mit Tauchfahrzeugen experimentierten und Unterseeboote entwarfen, die dann prompt von einigen Ländern übernommen wurden, unter anderem von den Vereinigten Staaten und von Deutschland. Neben Kapitän Nemos
Nautilus
allerdings hätten diese Versuchsfahrzeuge reichlich ungeschlacht ausgesehen.«
    Perlmutter atmete tief durch und wollte gerade zur Portweinflasche greifen, als er plötzlich strahlte. »Mir ist da gerade etwas eingefallen«, sagte er und stand trotz seiner Leibesfülle leichtfüßig auf. Er verschwand eine Zeit lang und kehrte dann mit einem Buch zurück. »Eine Abschrift des offiziellen Untersuchungsberichts bezüglich des Untergangs der Fregatte
USS Kearsarge

    »Das Schiff, das den berühmt-berüchtigten konföderierten Kaperfahrer
Alabama
versenkt hat?«
    »Ganz recht«, erwiderte Perlmutter. »Ich hatte völlig vergessen, welch sonderbare Umstände seinerzeit dazu führten, dass sie 1894 auf dem vor Venezuela gelegenen Roncador-Riff auflief.«
    »Sonderbare Umstände?«, fragte Pitt.
    »Ja. Nach Aussage ihres Kommandanten, Captain Leigh Hunt, wurde sie von einem Unterseeboot angegriffen, das wie ein Wal aussah. Sie verfolgten das fremde Schiff, doch es versank im Wasser, rammte die
Kearsarge
und riss ein riesiges Loch in ihren Rumpf. Sie schleppten sich mit knapper Not bis zum Roncador-Riff, wo sie auf Grund gesetzt wurde. Anschließend schlug die Besatzung auf dem Riff ihr Lager auf, bis sie gerettet wurde.«
    »Klingt fast so, als ob sich der Captain an den Rumvorräten vergriffen hat«, versetzte Pitt scherzhaft.
    »Nein, er war stocknüchtern«, erwiderte Perlmutter. »Und außerdem bestätigte die gesamte Besatzung seine Geschichte.
    Alle haben sie das Gleiche erzählt. Sie berichteten von einem großen, stählernen Monster, dem keine der von der
Kearsarge
abgefeuerten Kanonenkugeln etwas anhaben konnte – sie prallten einfach ab. Außerdem wiesen sie einmütig darauf hin, dass sich auf seinem Rücken ein pyramidenförmiger Höcker mit Bullaugen befunden habe. Captain Hunt versicherte hoch und heilig, dass er einen Mann gesehen hätte, der ihn durch eines der Bullaugen anschaute, einen Mann mit Bart.«
    »Wie groß war dieses Monster ihrer Meinung nach?«
    »Es war zigarrenförmig und lief hinten und vorn spitz zu, insofern war sich die Besatzung einig, nicht aber, was die Größe angeht. Wie nicht anders zu erwarten, waren einige der Meinung, es wäre mindestens hundert Meter lang und gut acht Meter breit gewesen, andere wiederum meinten, es wäre etwa höchstens halb so groß gewesen.«
    »Vermutlich also irgendwo dazwischen«, sagte Pitt nachdenklich. »Um die siebzig Meter lang und rund siebeneinhalb Meter breit. Im Jahr 1894 dürfte das ein ernst zu nehmender Gegner gewesen sein.«
    »Apropos, da fällt mir ein, dass die
Kearsarge
nicht das einzige Schiff war, das nach Aussage von Augenzeugen angeblich von einem Seeungeheuer versenkt wurde.«
    »Wie war’s mit der
Essex
, dem Walfangschiff aus Nantucket, das angeblich von einem Wal gerammt und versenkt wurde?«, meinte Pitt.
    »Dabei«, erwiderte Perlmutter streng, »handelte es sich tatsächlich um einen Wal. Ich denke eher an ein anderes Schiff der US-Navy, die
Abraham Lincoln
, die ebenfalls von einer Begegnung mit einem Unterwasserfahrzeug berichtete, das sie rammte und ihr Ruder beschädigte.«
    »Wann soll das gewesen sein?«
    »Im Jahr 1866.«
    »Zwanzig Jahre früher.«
    Perlmutter betrachtete die Portweinflasche, die zu zwei Dritteln leer war. »Seinerzeit sind viele Schiffe unter mysteriösen Umständen verschwunden. Zumeist britische Kriegsschiffe.«
    Pitt stellte sein Glas auf den Tisch, lehnte aber ab, als Perlmutter ihm nachgießen wollte. »Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ein hypermodernes U-Boot, das seiner Zeit technisch um Jahrzehnte voraus

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