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Im Zeichen der Wikinger

Im Zeichen der Wikinger

Titel: Im Zeichen der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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geht’s?«
    »Fahr auf der Telegraph Road zu der Kleinstadt Rose Hill.
    Dort gibt es ein Restaurant namens Knox Inn. Die servieren typische, bodenständige amerikanische Gerichte nach Hausmacherart, die einfach himmlisch schmecken.«
    »Nach dieser Werbung«, sagte Loren, »kann man nur hoffen, dass die Küche den Erwartungen entspricht.«
    »Bodenständige Gerichte nach Hausmacherart klingt großartig«, rief Kelly aufgeräumt. »Ich bin schon völlig ausgehungert.«
    Auf der Fahrt zu der Gaststätte unterhielten sie sich zumeist über Belanglosigkeiten. Sie gingen mit keinem Wort auf ihre jüngsten Erlebnisse ein und kamen auch nicht auf die Cerberus Corporation zu sprechen. Die Frauen redeten hauptsächlich über die Städte und Länder, die sie auf ihren Reisen besucht hatten, während Pitt und Giordino nachdenklich und schweigend dasaßen, auf die vorbeifahrenden Autos achteten und den Blick auf die Straße voraus gerichtet hatten, falls es zu unvorhergesehenen Schwierigkeiten kommen sollte.
    Die Insassen der anderen Fahrzeuge starrten auf den alten Packard, der im Schein der untergehenden Sonne über den Highway rollte wie eine ehrwürdige alte Witwe, die auf dem Weg zu einem Pflanzerball ist. Er war nicht annähernd so schnell wie ein modernes Auto, aber Pitt wusste, dass der drei Tonnen schwere Wagen allenfalls von einem großen Laster von der Straße gedrängt werden konnte. Außerdem war er gebaut wie ein Panzer. Das wuchtige Chassis und die ausladende Karosserie boten den Insassen im Falle eines Zusammenstoßes ausreichend Schutz.
    Giordino bog auf den Parkplatz des Lokals ein, und die Frauen stiegen unter den wachsamen Blicken der beiden Männer aus. Pitt und Giordino schauten sich auf dem Parkplatz rund um das Restaurant um, bemerkten aber nichts Verdächtiges. Dann betraten sie das Lokal, das bereits seit 1772 als Postkutschenstation gedient hatte, und wurden vom Oberkellner augenblicklich zu einem Tisch unter einer ausladenden Eiche im Innenhof geleitet.
    »Was die Getränke angeht«, sagte Pitt, »empfehle ich, dass wir auf Cocktails und Wein verzichten und uns lieber ein erstklassiges Bier aus der hauseigenen Brauerei bringen lassen.«
    Allmählich wurden Pitt und Giordino gelöster, und die Zeit verging wie im Flug, als Giordino sein ganzes Repertoire abgefeimter Witze zum Besten gab, bis sich die Frauen vor Lachen den Bauch hielten. Pitt, der alle schon mindestens fünfzig Mal gehört hatte, grinste nur höflich. Er betrachtete die Mauern des Innenhofes und musterte fortwährend die anderen Gäste, bemerkte aber nichts Außergewöhnliches.
    Sie bestellten sich eine gemischte Platte mit gegrilltem Schwein und Hühnchen, Grütze mit Shrimps und Krabbenfleisch, Krautsalat nach Südstaatenart und geröstete Maiskolben. Als sie das Hauptgericht hinter sich hatten und gerade zum Key Linie Pie übergehen wollten, straffte sich Pitt. Ein Mann mit braun gebranntem Gesicht und rötlichbraunen Haaren, flankiert von zwei Gestalten mit unbewegter Miene, die aber genauso gut Schilder mit der Aufschrift
Bewaffnete Killer
hätten tragen können, näherte sich ihrem Tisch. Der Neuankömmling trug einen teuren Maßanzug und feste Schuhe britischer Machart, keine leichten italienischen. Seine blassblauen Augen waren unverwandt auf Pitt gerichtet, während er zwischen den Tischen auf dem Innenhof hindurchging.
    Er bewegte sich anmutig, doch mit einer Arroganz, als gehörte ihm die halbe Welt.
    Bei Pitt schrillten sofort sämtliche Alarmglocken. Er stupste Giordino mit dem Fuß an und machte eine kurze Handbewegung, die der stämmige Italiener augenblicklich erkannte.
    Der Mann kam direkt auf ihren Tisch zu und blieb stehen. Er schaute von einem zum anderen, als wollte er sich ihre Gesichter für alle Zukunft einprägen. Dann verweilte sein Blick auf Pitt. »Wir sind uns noch nie begegnet, Mister Pitt, aber mein Name ist Curtis Merlin Zale.«
    Niemand am Tisch kannte Zale, doch der Name war ihnen nur zu vertraut. Sie reagierten unterschiedlich, als sie das sagenumwobene Monster in Menschengestalt leibhaftig vor sich sahen. Kelly hielt den Atem an und riss die Augen auf.
    Loren musterte ihn teils neugierig, teils belustigt, während Giordino vor allem auf die beiden Leibwächter achtete. Pitt betrachtete Zale trotz der eiskalten Wut, die er im Bauch hatte, mit ungerührter Miene. Beim Anblick dieses Mannes, der seine barbarische Grausamkeit offensichtlich genoss, wurde ihm allenfalls übel. Er machte keinerlei

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