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Im Zeichen der Wikinger

Im Zeichen der Wikinger

Titel: Im Zeichen der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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gruselig.«
    »Der Mann ist die Boshaftigkeit in Person«, flüsterte Kelly mit ängstlichem Blick.
    »Zale hat sein Blatt aufgedeckt, obwohl er es nicht hätte tun müssen«, sagte Pitt. »Ich frage mich bloß, warum.«
    Loren starrte zum Eingang des Innenhofs, als rechnete sie damit, dass Zales Männer jeden Moment zurückkehrten. »Ja, warum sollte sich ein Mann in seiner Position mit dem gemeinen Pöbel einlassen?«
    »Aus Neugier«, schlug Giordino vor. »Vielleicht wollte er die Leute, die seine Pläne zunichte gemacht haben, unbedingt mit eigenen Augen sehen.«
    »Der Key Lime Pie ist ausgezeichnet«, rief Pitt.
    »Ich kann nicht mehr«, murmelte Kelly.
    »Man darf doch so was Gutes nicht verkommen lassen«, sagte Giordino und vertilgte Kellys Dessert.
    Nach dem Kaffee und dem Espresso bezahlte Pitt. Anschließend stellte sich Giordino auf einen Stuhl und spähte über die Mauer des Innenhofs hinweg auf den Parkplatz, achtete aber darauf, dass sein Kopf hinter einer Efeuranke verborgen blieb.
    »Hekyll und Jekyll sitzen in einem schweren Geländewagen unter einem Baum.«
    »Wir sollten die Polizei rufen«, sagte Loren.
    Pitt grinste. »Wir haben schon für alles gesorgt.« Er zog ein Handy aus seiner Jackentasche, gab eine Nummer ein, sagte nicht mehr als vier Worte und stellte es wieder ab. Dann lächelte er Loren und Kelly zu. »Die Mädchen warten am Eingang, während Al den Wagen holt.«
    Loren riss Pitt die Schlüssel des Packard aus der Hand. »Für Al könnte es da draußen heikel werden. Lass lieber mich den Wagen holen. Auf eine hilflose Frau schießen die nicht so schnell.«
    »Darauf würde ich mich an deiner Stelle nicht verlassen.« Pitt wollte zunächst ablehnen, doch insgeheim wusste er, dass sie Recht hatte. Zales Männer waren zwar Killer, aber dämlich waren sie nicht. Auf eine Frau allein würden sie nicht schießen; die wollten sie alle vier vors Visier kriegen. Er nickte. »Okay, aber duck dich, wenn du zwischen den Autos durchgehst.
    Unsere Freunde sind auf der entgegengesetzten Seite des Parkplatzes. Wenn sie ihr Auto anlassen und losfahren, ehe du den Zündschlüssel umgedreht hast, kommen Al und ich dir zu Hilfe.«
    Loren und Pitt waren oft gemeinsam gelaufen. Sie war schnell. Im Sprint schlug er sie auf hundert Meter um knapp zwei Schrittlängen. Sie duckte sich und verschwand wie ein Geist in der Nacht, war in knapp einer Minute beim Packard.
    Da sie sich mit alten Autos bestens auskannte, hatte sie im Nu den Zündschlüssel ins Schloss gesteckt und drückte im gleichen Moment auf den Anlasser. Der schwere V12-Motor sprang sofort an. Sie legte den Gang ein und gab eine Idee zu viel Gas, sodass die großen Reifen auf dem Kies durchdrehten.
    Schlitternd hielt sie vor dem Restaurant an und rutschte auf die Beifahrerseite, als Pitt, Giordino und Kelly in den Wagen sprangen.
    Pitt trat das Gaspedal durch, woraufhin sich der Wagen leise surrend in Bewegung setzte und allmählich beschleunigte, als er den V12 auf Touren brachte und langsam hochschaltete. Für Kavalierstarts mit durchdrehenden Reifen war dieser Wagen denkbar ungeeignet. Seinen Konstrukteuren war es um schiere Eleganz gegangen, um die hohe Kunst des lautlosen Dahingleitens, nicht um Renntauglichkeit. Erst nach gut einer Viertelmeile hatte Pitt ihn auf knapp hundertdreißig Stundenkilometer hochgejagt.
    Die Straße war schnurgerade, sodass er einen Blick in den Rückspiegel werfen konnte und gerade noch sah, wie sich die Lichter auf dem schwarzen Lack des Navigators spiegelten, als er vom Parkplatz des Restaurants fuhr. Danach versank die Landstraße wieder in tiefe Dunkelheit. Offenbar hatte der Navigator mit ausgeschalteten Scheinwerfern die Verfolgung aufgenommen.
    »Sie sind hinter uns her«, sagte er so beiläufig wie ein Busfahrer, der die Fahrgäste darum bittet, von der Tür zurückzutreten.
    Es war eine einsame Straße, auf der ihnen nur ein, zwei Autos entgegenkamen. Das dichte Unterholz und die Bäume zu beiden Seiten des Banketts wirkten düster und abweisend. Nur jemand, der vor Angst von Sinnen war, würde hier anhalten und sich da drin verstecken wollen. Ein-, zweimal warf Pitt einen kurzen Blick zu Loren. Ihre Augen leuchteten im Schein der Armaturen, und ein sinnliches Lächeln spielte um ihren Mund. Sie genoss diese Verfolgungsjagd offensichtlich.
    Der Navigator schloss rasch zu dem alten Packard auf. Knapp fünf Meilen nach dem Restaurant hing er nur mehr hundert Meter hinter dessen Heck. Er war kaum zu

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