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Im Zeichen der Wikinger

Im Zeichen der Wikinger

Titel: Im Zeichen der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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sehen, es sei denn, er wurde von den Scheinwerfern entgegenkommender Autos erfasst, die ihn anblinkten, um den Fahrer darauf aufmerksam zu machen, dass er ohne Licht fuhr.
    »Legt euch auf den Boden«, sagte Pitt. »Sie setzen sich jeden Moment neben uns.«
    Die Frauen taten, wie ihnen befohlen. Giordino ging nur in die Hocke und richtete die halbautomatische Ruger durch das Rückfenster auf den näher kommenden Navigator. Pitt holte gerade die letzten Pferdestärken aus dem alten V12-Motor heraus, als vor ihnen eine Kurve auftauchte. Der Fahrer des Navigator scherte ohne Rücksicht auf den entgegenkommenden Verkehr aus und schloss allmählich zu ihnen auf. Kaum dreißig Sekunden später riss Pitt den Packard in die Kurve und zog ihn mit quietschenden Reifen quer driftend über das Bankett.
    Sobald er wieder auf gerader Strecke war, warf er einen Blick in den Rückspiegel und sah gerade noch, wie zwei schwere Chevrolette Avalanches mit bemannten Maschinengewehren auf der Ladefläche unmittelbar vor dem Navigator wie Gespenster aus dem Unterholz stießen und ihm unverhofft den Weg abschnitten.
    Der Fahrer des Navigator, der auf so etwas nicht gefasst war, riss das Lenkrad herum, verlor prompt die Herrschaft über den schweren Geländewagen, der quer über die Fahrbahn schlitterte, auf dem Bankett landete, wo er umkippte, sich dreimal überschlug und inmitten einer Staubwolke unter den herabsegelnden Blättern und dem altem Laub im Unterholz liegen blieb. Im nächsten Moment sprangen Männer in Kampfanzügen, schwer bewaffnet und mit Nachtsichtgeräten ausgerüstet, aus den Avalanches und umstellten den auf dem Dach liegenden Navigator.
    Pitt ging vom Gas, bis der Packard nur mehr die erlaubten achtzig Stundenkilometer fuhr. »Die Jagd ist vorüber«, sagte er. »Alle können sich wieder zurücklehnen und tief durchatmen.«
    »Was war denn das?«, fragte Loren, die durch das Rückfenster auf die Scheinwerfer starrte, die sich über der Straße kreuzten, und auf die Staubwolke, die sich allmählich setzte.
    »Admiral Sandecker hat ein paar Freunde angerufen, die Zales gedungenen Killern eine kleine Überraschung bereitet haben.«
    »Das war aber auf den allerletzten Drücker«, grummelte Giordino.
    »Wir mussten uns bis zu einer Stelle durchschlagen, an der zwei Feldwege einmünden, damit sie unmittelbar hinter uns von beiden Seiten auf die Fahrbahn stoßen und unseren Verfolgern unverhofft den Weg abschneiden konnten.«
    »Ich muss gestehen, dass mir einen Moment lang mulmig zumute war«, sagte Loren, während sie zu Pitt rutschte und seinen Arm ergriff.
    »Das war knapper, als mir lieb ist.«
    »Ihr Mistkerle«, fauchte sie Pitt und Giordino an. »Ihr habt uns nicht verraten, dass uns die Marines raushauen.«
    »Was für eine großartige Nacht«, rief Kelly, während sie in tiefen Zügen die Luft einatmete, die über die Windschutzscheibe hinweg in den Wagen strich. »Ich hätte mir ja gleich denken können, dass ihr die Sache im Griff habt.«
    »Ich bring euch jetzt heim«, sagte Pitt, während er auf die Lichter der Stadt zusteuerte. »Morgen geht’s wieder auf große Fahrt.«
    »Wo willst du denn jetzt schon wieder hin?«, fragte Loren.
    »Während du deinen Untersuchungsausschuss aufstellst, der sich mit den schmutzigen Geschäften der Cerberus Corporation befassen soll, ziehen Al, Kelly und ich nach Minnesota weiter und schauen uns alte Runensteine an.«
    »Was versprichst du dir davon.«
    »Die Lösung eines Rätsels«, erwiderte Pitt bedächtig. »Einen Schlüssel, der uns womöglich mehr als nur eine Tür öffnen könnte.«
39
    Marlys Kaiser trat aus der Küchentür auf die Veranda, als sie das Knattern eines Hubschraubers hörte, der sich ihrer in der Nähe von Monticello, Minnesota, gelegenen Farm näherte. Sie wohnte in einem Farmhaus, wie es typisch für den Mittleren Westen der USA war – ein Fachwerkbau mit Holzverschalung, einem Kamin, der aus dem Wohnzimmer im Erdgeschoss durch das darüber liegende Schlafzimmer aufragte, und spitzem Giebeldach. Etwas abseits, durch ein breites Rasenstück vom Farmhaus getrennt, stand eine hervorragend erhaltene, alte Scheune. Das Anwesen war einst eine Milchfarm gewesen, doch jetzt hatte Marlys Kaiser in der Scheune ihr Büro eingerichtet, und die rund hundertzwanzig Hektar Land wurden von einem Pächter bestellt, der Weizen, Mais und Sonnenblumen anbaute und auf dem Markt verkaufte. Hinter der Farm fiel das Land zum leicht abschüssigen Ufer des Bertram Lake ab.

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